MISSION weltweit – Ausgaben 2020

10 darum geht’s deutschland Ab und zu brachten wir einen Wunsch vor Gott: „Wenn Ernst als Erster von uns in Rente geht, wir dann noch gesund sind und wenn man uns in PapuaNeuguinea brauchen kann, um die Missionare zu entlasten, dann würden wir gerne noch einmal in das Land unserer Berufung gehen.“ Wie Gott unser Gebet erhörte und wie wir heute „klug alt werden“, möchten wir im Wechsel berichten. ernst: Nach Abschluss meiner Aufgaben in der „Bergverwaltung“ in Bad Liebenzell im Juli 2014 reisten wir im darauffolgenden Oktober nach Ozeanien. Unser Ziel war Port Moresby, die Hauptstadt von PapuaNeuguinea. Ich war dort zum einen „Hiwi“ meiner Frau, konnte aber auch vieles reparieren und erneuern. In den zwei Jahren konnten wir alles gemeinsam tun. Wir feierten das Wiedersehen mit vielen alten Freunden und besuchten Orte, die uns lieb waren. Alles im Rentner und NeuguineaTem­ po. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und Hitze, etwa bei 30 Grad, bewegen sich viele langsamer. Irmgard: Ernst hatte also offiziell seine Arbeit auf dem Missionsberg abgeschlossen und war Rentner. Für mich aber ging es weiter. Früher in Manus und dann in Bad Liebenzell hatte jeder seine speziellen Aufgaben: Ernst als „Bergver­ walter“ und für alles Technische zuständig. Ich als Familienfrau und später in der Frauenarbeit sowie ehrenamtlich an verschiedenen Stellen in Bad Liebenzell. Jetzt war mir das Zusammenar­ beiten und das Miteinander neu – und eine gro­ ße Hilfe. Aber dass mein Mann nun alles in Ruhe anging, war eine erstaunliche Erfahrung für mich. Nach 38 Ehejahren, in denen immer er vorangegangen war, war jetzt ich diejenige, die gezogen und geschoben hat, wenn es mir an manchen Stellen zu langsam ging. Nach unserer Rückkehr waren wir zwei Jahre für die Mission im Reisedienst unterwegs, und zwar in ganz Deutschland. Wir haben diese besondere Zeit genossen, und neben den Veran­ staltungen und Begegnungen mit Missionsfreun­ den gab es interessante Fahrten und manches Schöne in unserem Land zu sehen. die zeit nutzen – aber anders „aufs alter muss man sich vorbereiten und das bereits ab 40“, hörten wir ab und zu. doch als wir damals 40 Jahre alt waren, nahmen uns die aufgaben bei der liebenzeller mission voll in beschlag. unser leben war nicht nur aus­ gefüllt, sondern erfüllt – von der arbeit und dem groß­ artigen auftrag, an dem wir teilhaben konnten. Missionsvortrag in einer Apotheke Beim Missionsfest: Irmgard, der Beziehungsmensch Foto: elKe WeissschUh Foto: irmGarD schÜleiN

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