21 mission weltweit 7–8/2021 absolventen im beruf fotos: hannah LaUfer Hannah ist im Pfälzer Wald aufgewachsen und besuchte mit ihrer Familie die Evangelische Stadtmission in Kaiserslautern. Nach dem Abitur absolvierte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem psychiatrischen Krankenhaus in Paraguay. Über Verwandte erfuhr sie vom Studienfach „Theologie und Soziale Arbeit im Interkulturellen Kontext“ an der Internationalen Hochschule Liebenzell. Das könnte für sie passen! Im Nordschwarzwald angekommen, erlebte sie eine Überraschung. Eine Missionsschwester fragte: „Erinnerst du dich? Vor etwa fünf Jahren hast du mir beim Youth Prayer Congress deine Gebetsanliegen mitgeteilt. Seitdem habe ich jeden Tag für dich gebetet.“ Diese Erfahrung hat Hannah tief berührt und „immer wieder zum Gebet angestiftet“. Geprägt haben sie während des Studiums auch intensive Freundschaften und das Reflektieren ihrer Persönlichkeit. Wichtig geworden ist ihr, dass Gott barmherzig und großzügig ist. Und ihr Lieblingsbibelvers „Die auf den Herrn hoffen, gewinnen neue Kraft; sie heben ihre Schwingen empor wie die Adler, sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht“ (Jesaja 40,31) hat sich immer wieder bewahrheitet. Ihre prägendsten Erfahrungen sammelte sie beim Jahreseinsatz in Mikronesien mit ihrem Mann Nicolas und Mitarbeitern aus verschiedenen Ländern: „Zwischen Anfechtung, völliger Abhängigkeit, paradiesischer Natur und einer komplett anderen Kultur ist Gott mir mit seiner Kraft begegnet.“ In einem Dorf, das noch nie von einer christlichen Gruppe von außerhalb besucht worden war, wurde das Team sehr angefochten. Von Erwachsenen, dem aufgetürmten Meer und einem starken Sturm. „Wir haben gemerkt, dass wir es allein nicht schaffen und mussten all unser Tun in Gottes Hände legen.“ Am Ende der Woche berichteten die Lehrer der Dorfschule verblüfft, dass sie ihre Schüler nicht wiedererkennen würden; diese seien so glücklich und zufrieden. gebet hat eine große macht das hat hannah laufer, absolventin der ihl, immer wieder erfahren. ob in trippstadt, Paraguay, in bad liebenzell, mikronesien oder jetzt in kaiserslautern. wertschätzende Atmosphäre für Jugendliche Seit Juli 2018 leben Hannah und Nicolas wieder in Trippstadt. Im Arbeits- und Sozialpädagogischen Zentrum in Kaiserslautern betreut Hannah unter anderem Schulverweigerer und straffällige Jugendliche. „Sie sind oft sehr orientierungslos und treiben ohne Halt durchs Leben.“ Hannah Laufer versucht, mit ihren Kollegen eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Jugendlichen wohlfühlen und wertgeschätzt werden. „Manchmal kann ich auch erzählen, was der Glaube und Gott mir bedeuten.“ Vor einigen Wochen konnte sie für eine Jugendliche beten. Gebet ist bei ihrer Arbeit immer wieder gefragt. Bei einer Ausschreitung in einem Asylbewerberheim waren plötzlich alle Beteiligten in eine Wohnung verschwunden, und keiner wusste, ob es eine Gefahr darstellte. „Da sagte eine Kollegin zumir: Du hast doch den Draht zu Gott, jetzt bete einfach einmal.“ krank durch Muskelkater vom Joggen Hannah Laufer kann das Leben mit Leichtigkeit und Heiterkeit nehmen – ein Familienerbe. Sie meint: „Wenn man über sich selbst lachen kann, lebt es sich um einiges leichter.“ Lachen kann Hannah manchmal auch über Ausreden der Jugendlichen. Einer meinte, dass er die Arbeit nicht antreten könne, er sei leider krank. „Als ich ihn dann fragte, was er habe, antwortet er: ‚Muskelkater vom Joggen.‘“ Claudius Schillinger Vor der Asylunterkunft des ASZ in Kaiserslautern Nicolas und Hannah in Mikronesien Die Boote für den Weg zur Schule auf der anderen Seite der mikronesischen Insel Tol wurden gut beladen.
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