MISSION weltweit – Ausgaben 2021

23 lien vor unserer Kirchentür zu helfen“, betont er. Seine Motivation für die überarbeitete BAHO1-Konzeption beeindruckt mich. Sie sieht vor, lokale Ortsgemeinden stärker in die Verantwortung zu nehmen, damit sie mit ihren Ressourcen den Nöten und Bedürfnissen der „Community“ begegnet. Darin werden sie geschult und begleitet. Das BAHO-Team in Kanyosha hat das Anliegen verstanden und eigenständig umgesetzt. Nach dem Gespräch treffen wir spontan eine arme Frau in einer Seitenstraße. Sie unterhält über das Spargruppenprojekt einen kleinen Markt und sichert sich somit ein Einkommen. Begeisternd! Sprechende Gesichter Bei einemWorkshopmit Vertretern der Diözese Bujumbura sprechen wir mit Bischof Eraste und seinem Team über die Bedeutung, Chancen und Herausforderungen der Partnerschaft. Ein Novum! Es wird deutlich, wie grundlegend Vertrauen und eine gute Kommunikation für jegliche Form des Zusammenspiels sind. Die Verantwortlichen unterstreichen, wie sehr sie durch Armut und viele Irrlehren wie das Wohlstandsevangelium herausgefordert sind. Im Nachhinein wird mir gesteckt: „Es war schon beachtlich, dass sich alle am Gespräch beteiligten. Im Normalfall gibt es im Beisein des Bischofs eher schweigende Gesichter.“ Junge Gesichter Seit 2018 arbeiten wir mit Christian Life Ministries (CLM) zusammen, einer englischsprachigen, hauskreisbasierten Kirche. Sonntags finden vier Gottesdienste an drei Standorten statt. Die etwa 1200 Besucher sind zwischen 20 und 35 Jahre alt. Die Gottesdienste zeichnen sich durch eine jesuszentrierte, leidenschaftliche und auch herausfordernde Verkündigung aus, was mir sehr gut gefällt. Der Lobpreis und die Mediennutzung sind professionell. Die Gemeinde erlebt ein starkes Wachstum. Gott wirkt! Die Gesamtleitung haben die Pastoren Olivier und Oled. Sie sind Mitte 30 und sagen von sich: „Wir sind jung und am Lernen.“ Die vielen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter kommen aus verschiedensten Kulturen und haben eine hohe Einsatzbereitschaft. Unsere Missionare sind Teil des Teams, engagieren sich in verschiedenen Aufgaben, unterstützen, begleiten und beraten. Sie sind gut vernetzt und werden sehr geschätzt. Auf die Frage, warum Missionare inihrerGemeindeüberhaupt notwendig seien, antworten Oled und Olivier: „Wir brauchen und wollen die Ergänzung und die Vielfalt. Wenn ihr uns die Missionare wegnehmt, dann ist es, wie wenn ihr uns ein Bein oder einen Arm abschneidet.“ Bekannte und neue Gesichter Die Zeit und der Austauschmit den bekannten Missionarsgesichtern tut gut. Wir freuen uns, dass Familie Stoll als Verstärkung kam, und mit Benjamin Linke der nächste Kandidat in der Vorbereitung ist. Da in den kommenden Jahren Teammitglieder das Land verlassen werden, braucht es dringend neue Gesichter, die als kleine Leute, an vielen kleinen, aber auch großen Orten, viele kleine Schritte tun und in der großen Kraft des Heiligen Geistes und zusammen mit Einheimischen das Gesicht Burundis verändern. Bete bitte mit und werde somit Teil unseres Teams! Dave Jarsetz Wusstest du, dass … … Burundi sehr dicht besiedelt ist? 11,5 millionen menschen leben auf einer Fläche von der größe Belgiens. … Burundi auf platz 1 der ärmsten länder der Welt geführt wird?2 … nach der unabhängigkeit im Bürgerkrieg 500.000 menschen starben? … die anglikanische kirche mit 900.000 mitgliedern zu einer der größten protestantischen kirchen im land gehört? … christian life ministries in nur sechs Jahren auf drei standorte und 1200 Besucher gewachsen ist, die sich in 75 hauskreisen treffen? … einige unserer missionare ihren dienst in drei sprachen (kirundi, Französisch und englisch) tun? B Liebenzeller Missionare in Burundi (von links): Angelika Süßkoch, Annegret und Albrecht Hengerer, Alexander und Tabea Biskup mit ihren drei Kindern, Ina Schütte, Esther und Manuel Stoll mit ihren beiden Söhnen Treffen mit einer Teilnehmerin des Spargruppenprojekts auf dem Markt, links Pastor Fabian fOtOs: DaVID JarsEtZ 2 ranking der wirtschaftswoche, gemessen am bruttoinlandsprodukt pro Kopf. ben mendelson; 13. Januar 2021. https://www.wiwo.de/politik/ausland/ranking-das-sind-die-aermsten-laender-der-welt/26792056.html. 1 bahO hilft benachteiligten Kindern und familien. baho, ein wort aus der sprache Kirundi, bedeutet „leben“.

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