Mihamm Kim-Rauchholz Mit Yassir Eric stehst du vom 7. bis 13. November bei den proChrist-Veranstaltungen „hoffnungsfest 2021“ auf der Bühne. Ihr seid ein internationales Team! Wie findest du das? Ich denke, dass unsere verschiedenen Nationalitäten und die damit verbundenen Prägungen sowohl in geistlicher als auch in menschlicher Hinsicht bereichernd sein können. Für mich ist Internationalität immer ein Geschenk und Herausforderung zugleich. Entscheidend ist, dass wir in aller Verschiedenheit Christus als Haupt nachfolgen und ER unsere gemeinsame Mitte ist. Was war deine erste Reaktion, als du für diese evangelistischen Abende angefragt wurdest? Die erste Reaktion war gemischt: Überraschung über die Anfrage, Respekt vor der Aufgabe und Freude über den Dienst. Man kennt dich von verschiedensten Großveranstaltungen. Dagegen ist deine Zuhörerschaft im Unterricht an der IHL überschaubar. Was magst du lieber: die große Masse oder die Nähe in der Kleingruppe? Beides hat Vorteile, die ich schätze. Entscheidend für mich ist jedoch unabhängig von der Zahl, dass es Menschen sind, deren Herz von Gott vorbereitet worden ist. Daher empfange ich sowohl die Masse als auch die Kleingruppen grundsätzlich als ein wertvolles Geschenk von Gott und versuche in meinen Diensten, ihm immer ganz zur Verfügung zu stehen. Ich schätze an dir, dass du auch in dein Herz sehen lässt, nahbar bist und Glaubenserfahrungen teilst. Deshalb eine persönliche Frage: Was ist aktuell deine größte Herausforderung? Jesus sagt in Johannes 12,24: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ Was bedeutet es, als Weizenkorn in die Erde zu fallen und zu sterben? Kann ich es so annehmen, wenn dieses „Sterben“ auch die Menschen betrifft, die ich liebe und von denen ich eigentlich will, dass sie „leben“? Ganz konkret meine alten Eltern, vor allem meine Mutter, die an Altersdemenz erkrankt ist, und meine Schwester, die sich entschieden hat, „ihr Leben“ ein Stück weit aufzugeben, um meinen Eltern auf ihrer letzten Wegstrecke hier in dieser Welt beizustehen. Wie war das bei dir, als du die Entscheidung festgemacht hast: Ich bin „proChrist“, für Christus? Oder, um es mit dem Thema dieser Mission weltweit zu sagen: „Ich bin von IHM abhängig!“ Es war weniger eine Entscheidung als vielmehr ein schlichtes Anerkennen der Realität: Ich bin von Gott abhängig. Das ist so. Und Sören Kierkegaard bringt es schön auf den Punkt: Gottes zu bedürfen istdesMenschenhöchsteVollkommenheit. Und meine Erfahrung ist: Je mehr man im Glauben wächst, desto mehr wird die Lebensabhängigkeit von Gott zu einem kostbaren Geschenk, von dem man nicht mehr lassen will. die Fragen stellte monika Weinmann, redaktion mission weltweit Prof. Dr. Mihamm Kim-Rauchholz ist mit Prof. Dr. manuel rauchholz verheiratet und hat drei töchter. sie ist in südkorea und Deutschland aufgewachsen und hat nach dem abitur evangelische theologie in seoul, tübingen und heidelberg studiert und im fach Neues testament promoviert. seit 2011 ist sie Dozentin im fach Neues testament und griechisch an der Internationalen hochschule liebenzell (Ihl). Von 2004 bis 2010 lebte familie rauchholz auf den chuuk-Inseln und Pohnpei in mikronesien, um junge menschen theologisch auszubilden (mihamm), ethnologische forschungen zu betreiben und in den einheimischen Kirchen als missionar mitzuarbeiten (manuel). seit 2019 sind sie in den usa, wo manuel als Professor für anthropology und Intercultural studies an der trinity Evangelical Divinity school (tEDs) lehrt. Zum Thema dieser fOtO: ElKE wEIssschuh hoffnungsfest 2021 vom 7. bis 13. november 2021, jeweils um 20 uhr, live aus dortmund, über Bibel tV oder livestream. mehr: hoffnungsfest.eu
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