mission weltweit 3–4/2021 24 aKtuelle infos O im Internet unter: www.liebenzell.org O in der wöchentlichen Gebetsmail (bitte anfordern): www.liebenzell.org/ gebetsanliegen O in der LM-App „meine mission“ unter www.liebenzell.org/app spenden liebenzeller mission sparkasse pforzheim calw iban: de27 666500850003 3002 34 bic: pZhsde66XXX die liebenzeller mission ist als gemeinnützig anerkannt. spenden, schenkungen und vermächtnisse müssen nicht versteuert werden. ich sehe ihn noch vor mir, den kleinen neuguineischen Jungen aus der erima-siedlung in port moresby. aus beiden nasenlöchern läuft der schleim wie eine 11 auf die oberlippe. nicht ohne grund bezeichnen neuguineer laufende nasen umgangssprachlich als „number 11“. Als die „Rotznase“ meine Frau erblickt, packt ihn die Freude. Mit seiner eh schon ungewaschenen rechten Hand wischt er die Nase und rennt auf sie zu. Die schleimige Hand wird zur Begrüßung ausgestreckt. Was nun? Wie würdest du reagieren? Begegnungen wie diese zeigen, wie herausfordernd „Berührungsängste und Ekelgrenzen“ sein können. Das Gefühl der starken Abneigung begegnet uns nicht nur äußerlich. Formen der Ablehnung gibt es auch auf einer tieferen Ebene. Dazu gehören „eklige“ Einstellungen und Verhaltensweisen gegenüber Fremden, Andersartigen oder Schutzbedürftigen wie Gleichgültigkeit, Ungerechtigkeit, Fremdenhass, Missbrauch, Verleumdung, Lüge, Mord und Totschlag. Nicht selten haben wir Wege gefunden, dem allem auszuweichen. Wie froh bin ich, dass Jesus vor dem Ekel namens Sünde keinen Halt macht. Er hat keine Berührungsängste. Er kommt in unsere Welt hinein. Seine Schönheit und Herrlichkeit zieht Menschen an. Es sind weniger die „Saubermänner/-frauen“ seiner Zeit als vielmehr die menschlichen „Ekelpakete“, die ihn berühren. Weil Jesus nichts sehnlicher möchte, als uns vom Sündenschmutz zu reinigen und uns Anteil an ihm zu geben, trug er das Ekel erregende Sündenpaket der gesamten Menschheit ans Kreuz. Jesus wurde für uns zum Ekel gemacht (2. Korinther 5,21) und starb einen abscheulichen Tod. Er war der „Allerverachtetste und Unwerteste“, sodass man das Angesicht vor ihm verbergen musste (Jesaja 53,3). Diese Liebestat Gottes drängt uns, weiterhin Missionarinnen und Missionare auszusenden – und zwar in eine Welt und zu den Menschen mit oder ohne Rotznasen. In dieser göttlichen Liebe finden wir die Kraft, allen Ekel und alle Ängste zu überwinden. Lest selbst, wie es unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern damit geht. Euer Dave Jarsetz, Missionsdirektor nummer 11 editorial Ich bewunderte meine Frau, wie sie, ohne das Gesicht zu verziehen, den Jungen per Handschlag begrüßte – obwohl es sie viel Überwindung gekostet hatte. Foto: anette Jarsetz 3
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