11 malaWi darum geht’s mission weltweit 3–4/2021 ten Gründe, warum man sich von Muslimen fernhalten solle. Die häufigsten Argumente seien: „Sie haben ja ihren Glauben.“ „Man kann sie eh nicht bekehren.“ Oder: „Sie leben nur in ihrem eigenen Clan und sind nicht offen für Neues.“ Yunusi legt Wert darauf, dass man Beziehungen aufbaut und auf Muslime zugeht. Ihnen nicht predigt, was sie zu diesem Zeitpunkt (noch) gar nicht interessiert. „Zuhören, lernen und fragen hilft, Barrieren abzubauen“, sagt Yunusi. „Zeige dein Interesse an der Person, indem du zuhörst und lernst, wie er oder sie Dinge sieht und bewertet. Wenn Vertrauen gewachsen ist, wird dein Gesprächspartner eines Tages fragen, was du eigentlich glaubst. Und dann kannst du darlegen, was dir wichtig ist. Und wenn dein Gegenüber merkt, dass du einen festen Anker hast und nicht nur über Regeln redest und darüber, welches die bessere Religion ist, dann hast du schon viel erreicht!“ Wir sind dankbar, dass wir mit dem Radio Grenzen abbauen konnten. Wir hören nichts mehr davon, dass Muslime vor den Sendungen warnen. Im Gegenteil, es gibt eine ganze Reihe, die sich manche Bibelsendungen anhören. Madalitso, ein malawischer Missionar, der Sendungen für uns produziert, traf sich neulich mit jemandem, der in Begleitung von drei islamischen Geistlichen war. Als Madalitso mit seinem Bekannten redete, bemerkte einer der drei Männer: „Diese Stimme kenn ich doch, sprichst du im Radio?“ Zumindest einer hatte also die Sendung über die Bibel oft genug gehört, um Madalitsos Stimme zu erkennen. Geht zu denen, die ihr mögt … Es gibt Gründe, Grenzen aufzubauen und aufrechtzuhalten. Aber Jesus hatte keine. Er sagte nicht: Geht zu denen, die ihr mögt und predigt ihnen das Evangelium. Sein Auftrag ist: Geht zu allen Völkern. Baut Barrieren ab, nicht auf. Seht, dass dort Menschen mit einem Bedürfnis nach Wahrheit, echtem Gottesdienst, Hoffnung und Vergebung leben. Habt einen langen Atem und lasst euch auf Fremdes und Fremde ein. Ihr werdet selbst viel profitieren. Mdindo wurde als junger Erwachsener nach Tansania geschickt, um dort den Koran zu studieren. Nach drei Jahren kam er nach Malawi zurück und wurde zum Schehe ernannt. Von nun an konnte er in der Moschee lehren oder auch im Privatunterricht Interessierte in Arabisch und dem Koran unterrichten. Pastor Matthias, der erste Direktor unserer Partnerkirche „Evangelical Baptist Church Malawi“, hat sich mit ihm angefreundet und ihm zugehört, wie er den Islam und die Welt verstand. Über Jahre haben sie sich getroffen, miteinander geredet und auch über Religion diskutiert. Immer wieder konnte Matthias ihn besuchen und ihm zeigen, warum der Weg zu Gott nur über Jesus führt. Eines Tages merkte Mdindo, dass ihm etwas fehlte, was er im Islam bis dahin nicht gefunden hatte. Er wandte sich an Jesus und bekam Frieden im Herzen. So wurde er Christ und später selbst Pastor. Bis heute versucht Mdindo, seinen Leuten darzulegen und aufzuzeigen, warum er sich für Jesus entschieden hat. Grenzen können fallen, können überwunden werden. Wir möchten Mut machen, das „Risiko“ einzugehen und auf Menschen mit anderem Hintergrund zuzugehen. Paul Kränzler l Paul und Dorothe kränzler sind seit März 2016 erneut in Malawi im einsatz und in der gemeindegründung unter den yao tätig. sie haben zwei erwachsene kinder. paul ist industriekaufmann und hat die ausbildung am theologischen seminar der liebenzeller Mission absolviert. dorothe ist schreinerin. Von 1988 bis 2006 arbeitete Familie kränzler in afrika, zunächst in der gemeindegründung in liberia und guinea, dann von 1993 an in verschiedenen aufgaben in Malawi: aufbau und leitung des chisomo-zentrums, Mitarbeiterschulung, aidswaisenprojekt, bibelschulunterricht. Von 2006 bis 2015 waren paul und dorothe in der gemeindearbeit in salzburg/Österreich tätig. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/kraenzler Häuptling Suwedi ist Muslim, aber er findet ökologische Landwirtschaft gut, die er von Christen gelernt hat. Er gibt mit Freude seine Erfahrungen in einer Sendung weiter. Fotos: paul krÄnzler Falida ist Muslima, mag aber auch Sport. Sie ließ es sich nicht nehmen, bei unserem Sporttag im Stadion dabei zu sein.
RkJQdWJsaXNoZXIy Mzg4OTA=