MISSION weltweit – Ausgaben 2022

10 darum gehts sPaNieN Zunächst einmal weinen alle, als Lazarus stirbt (Johannes 11,33ff). Auch Jesus. Aber warum? Weint er, weil alle weinen? Oder weil scheinbar keiner begriffen hat, dass es für Menschen, die an ihn glauben, keinen definitiven Abschied gibt? 1. „rollt den Stein weg“ Für Jesus wäre es ein Leichtes gewesen, doch andere müssen das für ihn tun, was sie wirklich nicht verstehen. Am Ende siegt die Neugier oder der Gehorsam. „Er stinkt schon“, meint Marta. Sie sieht Jesus sehr skeptisch an. Ähnliche Situationen durchleben Missionare im Ausland. Zunächst kostet es Zeit und Kraft, Kontakte aufzubauen, Freunde zu gewinnen, Trennendes und „kulturelle Steine“ zu beseitigen. Doch am Ende ist der Weg frei, auch wenn unüberbrückbare Dinge „noch etwas riechen“. 2. „Komm heraus, Lazarus!” Jesus hat offensichtlich aufgehört zu weinen. Mit unüberhörbarer Stimme ruft er: „Komm heraus!“GeistlichTotewerdendurch Jesus ans Licht gebracht. Sie haben viele Bindungen, die sie oft zum Stolpern bringen. Nicht viele kommen heraus. Eigentlich nur die, die Jesu Stimme hören. Und wenn man einige Zeit tot war, geht das mit dem Herauskommen oft etwas schleppend. So war es auch bei David, der Jesus durch seine Freundin Ayda kennenlernte. Sie „schleppte ihn ab“ in unsere Gemeinde. Mehrere Mitglieder zweifelten an der Echtheit seines Glaubens. Denn nach wie vor warf er mit starken Ausdrücken um sich, und gerne genoss er ein paar Bierchen auf einmal. Seine Taufe und der Hochzeitstermin waren schon festgelegt, als alle Pläne durch einen schweren Motorradunfall durcheinandergebracht wurden. Über ein Jahr konnte David nicht arbeiten: Krankenhaus, Rehabilitation, am Ende eine weitere Operation. In dieser Zeit wurde sein neuer Glaube geprüft, und er verließ in jeglicher Hinsicht stolpernd „das Grab“. 3. „Löst die Binden und lasst ihn gehen“ Lasst ihn gehen!? Einfach so? Wohin denn? In die Freiheit! Wie Lazarus dürfen wir neu gewonnene Freiheiten genießen, verantwortlich genießen. Jesus will freie Leute ohne Bindungen, auch nicht an eine Institution. Dasmussten auchwir und unsereMitarbeiter lernen, wenn neue Besucher kamen, wir viel Zeit in sie investierten, sie betreuten, besuchten, beriescheiden tut weh stein wegrollen! herauskommen! auswickeln! drei seltsame befehle. Wenn man über die Worte Jesu nachdenkt und sie analysiert, kann man sie ebenso kontrovers wie überraschend deuten. Jesus gibt drei sehr unorthodoxe und unverständliche Weisungen, als er das grab seines Freundes Lazarus besucht. Kinderstunde auf dem Platz vor der Eisdiele David ist ein begeisterter Mitarbeiter in der Kinderstunde geworden. fotos: theo hertler

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