MISSION weltweit – Ausgaben 2022

Beate Decker „Joy to the world“ – was hat das Thema dieser Ausgabe mit dir zu tun? Das ist einfach: „Joy to the World“ ist mein Lieblings-Adventslied. Text und Melodie sind meiner Meinung nach prima aufeinander abgestimmt. Die Höhepunkte der Message wurden mit hohen und kräftigen Tonpassagen vertont. Von „großen, souligen“ Stimmen gesungen mag ich es am liebsten. was verbindest du mit Joy, Freude? Lachen, Singen, Klatschen, Tanzen und Bewegung. Das alles ist fürmichAusdruck vonFreude, auch kultur- und religionsübergreifend. Besonders in der Gospelmusik, die ich seit jeher mag, werden Emotionen wie Freude und Traurigkeit ganz ursprünglich umgesetzt. Das spricht mich an. Den Schwaben sagt man nach, dass sie sich eher „hälinga“ (heimlich) freuen. Ja, genau. In unserer pietistischen Prägung ging es meinem Empfinden nach lange darum, Emotionen gut unter Kontrolle zu halten, berechenbar zu sein, nicht aufzufallen, keinen Anstoß zu erregen. So nach dem Motto: „Ich freu mich, aber das muss ja keiner mitbekommen.“ Damit hatte ich immer mal Mühe. worüber kannst du dich konkret freuen? An den Dingen, die Gott mir schenkt: gute inspirierendeBeziehungen und Gespräche, schöne Klamotten, gutes Essen, Bücher. Wenn Gott sich mir persönlich zeigt. Eine neue Erkenntnis über Zusammenhänge inder Bibel, über Jesus oder eine Gebetserhörung, das ist einfach eine tolle Sache. Ja und dann: Tanzen tu ich tatsächlich auch mal, aber eher „hälinga“. Da kommt auch Freude auf. was machst du, wenn dir die Freude am Leben, am Miteinander, an Dingen oder Gegebenheiten abhandengekommen ist? Oder bist du meistens gut drauf? Ehrlich oder fromm, was möchtest du hören? (lacht) Ob ich meistens guter Dinge bin, das müssten tatsächlich meine Arbeitskollegen beurteilen. Ich schätze mal, dass ich mich relativ schnell berappeln kann und dann wieder Gutes sehe. Aber aufregen kann ich mich schon mal heftig. Ich sag manchmal schmunzelnd: „Sich aufregen ist ein Menschenrecht!“ Ich weiß schon, vieles ist natürlich Temperamentssache. Und wenn sie mir abhandenkommt, die Freude? Hm … dann versuch‘ ich zu singen, das pumpt Luft in den Körper, lässt lebendig werden. Oder ich tanze auf ein paar Lieder, „hälinga“ halt. Die negativen Dinge rauslassen, vor Gott und geduldigen Menschen, und sich bewegen, aktiv sein – das ist der Plan, und das funktioniert oft. „Du bist alles, bloß nicht harmlos!“, hat dir eine Studentin lachend bescheinigt. Müssen Christen denn ein harmloses, wohltemperiertes, emotionsloses Leben führen? Natürlich nicht. Ich persönlich finde: Harmlos kann auch langweilig werden. Ausgeglichene Menschen sind berechenbarer im Miteinander, einfacher halt. Aber wir haben es mit einem lebendigen Gott zu tun, und er liebt seine Kinder lebendig, authentisch, auch emotional. Die Bibel gibt uns jede Menge Tipps, wie wir mit unseren Emotionen gut umgehen können, zum Beispiel in den Psalmen. Die ganze Palette von Gefühlsregungen hat bei Jesus Platz. Das finde ich erfrischend und inspirierend. die fragen stellte monika Weinmann, redaktion mission weltweit Beate Decker ist in niederhofen (landkreis heilbronn) aufgewachsen. sie ist hauswirtschaftliche betriebsleiterin und hat nach einer kurzbibelschule und einem missionseinsatz die bibelschule in bad liebenzell absolviert. danach war sie diakonin/Jugendreferentin in mannheim-Feudenheim und Wassertrüdingen. seit 15 Jahren begleitet sie studierende bei der liebenzeller mission. Zum Thema dieser

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzg4OTA=