MISSION weltweit – Ausgaben 2022

12 darum gehts deutsChland es ist 10:30 uhr. melanie („melli“) und ruth treffen sich bei tee und kaffee im kreativraum der kinderzentrale zur austausch- und gebetsrunde. ruth: Melli, mir ist aufgefallen, dass wir den „Mission weltweit“-Artikel zum Thema Beziehungen abgeben sollten. Melli: Stimmt. Über Kinderbibelwochen, Mitarbeiterschulungen und das KiMiFe haben wir ganz unterschiedliche Bereiche, über die wir zu verschiedenen Menschen Beziehungen aufbauen. Das ist ein zentrales Thema in der Arbeit mit Kindern. r: Beziehungen finde ich richtig gut und wichtig, daher liebe ich es, mit Menschen zu arbeiten. M: Mir geht es genauso! Es ist ein Privileg, dass das ein großer Teil unserer Arbeit ist. Ich genieße es, Menschen um mich zu haben! In den Beziehungen zu anderen entdecke ich viel von der Vielfalt Gottes. r: Es ist auch total spannend zu beobachten, dass die Leute vor Ort sehr schnell Beziehungen zu uns aufbauen, weil wir als Referentinnen kommen. M: Meinst du, es könnte die Leserinnen und Leser interessieren, wie wir damit umgehen, dass wir Beziehungen zu den Kindern aufbauen, obwohl wir nach ein paar Tagen wieder gehen? r: Was hast du konkret vor Augen? M: Mir ist aufgefallen, dass Kinder sehr schnell Vertrauen zu mir fassen, wenn ich in Gemeinden bin. Ich bin die Referentin, die auf der Bühne die biblische Geschichte erzählt. Es ist echt schön, wie schnell Beziehungen entstehen, und ich merke, wie sich die Kinder öffnen. Nach einigen Tagen ist die Kinderbibelwoche vorbei und ich reise ab. Spannend ist dann, wer die Beziehung zu den Kindern – besonders zu denen, die zum ersten Mal kamen – vor Ort weiterführt und sie begleitet. Das können wir als KidZ-Team kaum leisten. r: Gerade deshalb ist es so wichtig, dass es vor Ort einen Mitarbeiterstamm gibt, der weiter Beziehungen zu den Kindern aufbauen und pflegen kann. M: Beziehungen sind gerade auch in diesen Zeiten so wichtig! Die Kinder suchen Kontakt zu anderen und haben an dieser Stelle einen großen Mangel. r: Viele Kinder haben eine Nonstop-Beziehung zu ihrer Familie in den Lockdowns hinter sich. Ich lernte eine Familie kennen, die zu fünft in zwei Zimmern wohnt. Du kannst dir vorstellen, was das für ein ChaAufbauen, begleiten, loslassen, os und Stress sein muss! Da gibt es viel Gemeinschaft, manchmal sogar zu viel! Dennoch fehlt die Beziehung zu Gleichaltrigen, zu der das Ausprobieren von sich selbst im Umgang mit verschiedenen Menschen gehört. Es fehlt der Lernprozess, wie man Beziehungen aufbaut, Freundschaften knüpft und pflegt. Viele waren in gewisser Weise einsam. M: Da hast du voll recht. Wenn ich so darüber nachdenke, beschreibt es auch mein Leben gerade ganz gut. Meine Freunde und Familie wohnen in ganz Deutschland verteilt. Durch Corona gab es nicht so viel Möglichkeiten, sich zu sehen. Aber irgendwie merkte ich in dieser Zeit, wie die Beziehung zu Gott mich da durchträgt. Wenn ich dann an unsere Arbeit denke, ist es genau das, was wir vermitteln wollen: Die Kinder in eine Beziehung zu Gott führen, der immer da ist – und das für jeden Einzelnen. r: Da sprichst du eine große Wahrheit an: Gott ist immer da. Diese Worte klingen für uns so einfach und fast schon zu kindlich: Sie in solchen Zeiten durchbuchstabieren kann richtig schwer sein. Vor einigen Wochen lag ich abends im Bett, erdrückt von Aufgaben und Unmöglichkeiten. Ich sagte mir also selbst, was ich den Kindern predige: Gott ist da, und du kannst ihm vertrauen! Egal, ob in Einsamkeit, Sorgen oder Angst. Ich betete, dass Gott mir das Einblicke in die Arbeit der KidZ Melli erzählt eine biblische Geschichte, und die Kinder sind ganz Ohr. Bei der Kinderbibelwoche ist auch Spielen angesagt. foto: meLAnie wiDmAnn foto:Lm-ArchiV

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzg4OTA=