13 missiON weltweit 1–2/2022 JaPaN darum gehts Schwester Priscilla Kunz ist als missionarskind in tokio geboren und arbeitet seit 1995 in Japan, aktuell in der gemeinde in sakuragawa. nach ihrer ausbildung und Berufstätigkeit als ernährungsberaterin in der schweiz besuchte sie die Bibelschule und trat in die schwesternschaft der liebenzeller mission ein. Bis zur ersten ausreise war schwester priscilla im liebenzeller gemeinschaftsverband, Bezirk karlsruhe, tätig. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/kunz Umzüge: bisher bin ich 30-mal umgezogen, im schnitt etwa alle zwei Jahre. das liegt auch daran, dass ich missionarskind bin und seit 26 Jahren selbst als missionarin in Japan lebe. da müsste man das Loslassen gelernt haben ... doch man muss es in jeder situation und Lebensphase immer wieder neu lernen. Leute Sachen loszulassen ist eine Sache, aber Leute loszulassen, das ist wirklich nicht leicht. Seit ich in Japan bin, habe ich in vier verschiedenen Gemeinden gearbeitet. Egal, ob ich zwei, vier oder zehn Jahre dort war, ich habe die Menschen lieb gewonnen und sie mich. Sich zu verabschieden war immer mit Trauer verbunden. Ich musste lernen, die Leute loszulassen, sie dem neuen Pastor anzuvertrauen, sie an Gott abzugeben. Es ist mir nie leichtgefallen, aber Jesus und die Gebete von euch Missionsfreunden haben mir dabei geholfen. Sicherheit Endlich hatte ich die Sicherheit, dass Gott es gut macht. ER wird für mich, den Pastor und die Gemeinde sorgen. Eine solche Sicherheit und Zuversicht kann nur ER geben. Inzwischen sind einige Monate vergangen, und nun kann ich erkennen, dass Gott aus dem, was menschlich gesehen nicht gut war, etwas Gutes gemacht hat. Nachdem es klar war, dass ich nicht mehr in Chikusei bleiben kann, war die Frage, wo und wie es für mich weitergeht. Gott ist treu und gut und hat mir einen neuen Platz gegeben. Seit Mitte September darf ich in Sakuragawa zusammen mit Peter und Susanne Schlotz beim Neustart der kleinen Gemeinde am Ort helfen. Wir konnten ein Netzwerk starten, in dem sich die Pastoren und Gemeindeglieder aus vier Nachbargemeinden beim Aufbau mit einbringen. Auch Pastor M. aus Chikusei ist dabei. Für mich ein Wunder! ewigkeit Warum fällt es mir oft so schwer, Materielles, Sorgen, Menschen oder Situationen loszulassen? Ist es deshalb, weil ich zu sehr auf das Irdische, das Diesseitige fixiert bin? Wenn ich mir bewusst mache, dass es mehr gibt als das, was ich sehe und habe, dass es eine Ewigkeit gibt, dann bekommt vieles einen anderen Wert, ein anderes Gewicht! Dazu fällt mir eine Liedstrophe von Marie Schmalenbach ein, die wir früher oft gesungen haben: „Ewigkeit, in die Zeit leuchte hell hinein, dass uns werde klein das Kleine und das Große groß erscheine, sel‘ge Ewigkeit.“ neues Das alte Sofa ist entsorgt. Seit gestern habe ich mein neues, und ich freue mich darüber. Die Gemeinde in Chikusei musste ich loslassen, aber jetzt habe ich eine neue Aufgabe und kann mich mit meinen Gaben in der kleinen Gemeinde in Sakuragawa einbringen. Musstest du schon einmal etwas Liebgewordenes loslassen? Einen Gegenstand, eine Aufgabe, eine Wohnung, liebe Menschen? Das Loslassen ist nicht leicht und muss jedes Mal neu buchstabiert werden. Aber ich habe erlebt, dass Altes loslassen neue Chancen bringt. Gott gibt uns ein Leben lang Gelegenheiten, das Loslassen zu buchstabieren, damit wir neue Erfahrungen mit IHM machen und uns immer mehr auf die Ewigkeit mit IHM freuen können. Schwester Priscilla Kunz l L S E N Oben: Pause beim Umzug mit den fleißigen Helfern Rechts: Peter, Susanne und Priscilla vor der kleinen Kirche in Sakuragawa fotos: susanne unD peter sChlotz
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