5 deutschLand darum gehts mission weltweit 9–10/2022 waren, die mit Gott unterwegs sind. Ich habe erlebt, wie aufrichtig interessiert sie an mir und meinem Leben sind. Gerade in der Jugendarbeit haben die Mitarbeiter viel Zeit und Energie in die Beziehung zu mir gesteckt und sich die Mühe gemacht, meine Fragen zu beantworten. Ich habe in der JKB einige „geistliche Eltern“ und Mentorinnen wie Jana oder Luisa gehabt, die mich begleitet und gezielt gefördert haben. Ich erlebte, was es konkret heißt, ein Teil der Familie Gottes zu werden. Wenn wir jetzt weiterziehen, weiß ich, dass sie für uns beten und uns auch in diesem neuen Abschnitt begleiten werden. Dafür bin ich sehr dankbar. Mission als DNA Dirk: Ihr bereitet euch gerade darauf vor, mit der Liebenzeller Mission nach Japan auszureisen. Aber „Mission“ beginnt für euch nicht erst jetzt, sie gehört zur DNA als Christ. Woher kommt das? Max: Für mich ist es einfach logisch, dass ich mit Leuten in meinem Umfeld darüber spreche, dass ich zum Glauben gekommen bin. Ich will, dass sie Gott kennenlernen. Dass sie wissen, dass ich sie gerne sonntags in die Gemeinde mitnehme, damit sie erkennen, dass Kirche anders sein kann, als sie das vielleicht denken. Mission ist aus meiner Sicht nichts „Besonderes“ oder „Zusätzliches“, sondern ganz normal. Ich bin einfach so dankbar, dass damals Leute mit Jesus zu uns kamen. Das kann ich nicht für mich behalten. Bille: Wir leiteten viele Jahre eine Kleingruppe für Jugendliche und junge Erwachsene in der Gemeinde. Dazu kamen junge Menschen, die nur für eine begrenzte Zeit in Berlin waren; andere hatten wir in der Jugendarbeit kennengelernt, später gingen sie aber nicht zu anderen Gemeindeveranstaltungen. Wir haben diese jungen Leute zu uns nach Hause eingeladen und mit ihnen unseren Glauben geteilt. Daraus sind über die Jahre einige Freundschaften entstanden, die immer noch halten. In der JKB werden regelmäßig Trainees und Gemeindegründer ausgebildet und vorbereitet. Erst in unserer Vorbereitungszeit in Kanada ist mir so richtig aufgefallen, wie viele Missionare wir eigentlich in unseren gut zehn Jahren JKB kennenlernen durften. Dazu zählen Ben und Julia Schöniger sowie Jörg Wacker, die jetzt in Toronto arbeiten. Ein Besuch bei uns zu Hause war für die meisten Trainees ein Muss. So war und ist Mission für uns schon immer ein fester Bestandteil in der JKB. Wie du mir, so ich anderen Dirk: Andere haben in euch investiert. Das möchtet ihr auch zukünftig weitergeben. Habt ihr schon eine Ahnung, wie das aussehen könnte? Bille: Wir wollen in Japan nach demSprachstudium auch in der Gemeindegründung mitarbeiten. Durch unsere eigenen Erfahrungen und unsere Prägung in der JKB schlägt unser Herz dafür, dass andere Menschen Gott persönlich kennenlernen und ihn in der Gemeinschaft mit Christen erfahren. Wir hoffen, dass wir diese lebensfördernde und prägende Arbeit weitertragen können, genauso wie damals Menschen sich bewusst entschieden haben, zu uns nach Berlin zu kommen, damit wir Gott kennenlernen können. Max: Mein Vorbild ist dabei Nathanael. Er war bei mir, als ich Christ geworden und Gott begegnet bin. Er war es auch, der mich und Bille getauft hat. Später hat Nathanael uns getraut, und jetzt wird er dabei sein, wenn wir beide ausgesandt werden. Mein Wunsch ist es, dass ich so ein Wegbegleiter auch in Japan werden kann. Dirk und Angelika Farr leben seit 2006 in Berlin. Dort haben sie im rahmen der „Jungen kirche Berlin“ (JkB) eine Gemeinde für konfessionslose im Stadtteil treptow im osten der Stadt gegründet. Dirk ist leitender pastor der JkB treptow und teamleiter im Bereich Gemeindegründung der Liebenzeller Mission. er hat ev. theologie in Bad Liebenzell, Marburg und toronto studiert. Angelika ist Sozialpädagogin. Die beiden haben drei kinder. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/farr „Pay it forward“ konkret: Von anfang an spendet die Junge Kirche Berlin zehn prozent ihres gemeindebudgets für andere gemeindegründungen. dahinter steckt die überzeugung, dass nicht nur personen, sondern auch organisationen in die nächste generation investieren können. Als Erster in seiner Verwandtschaft lässt Max sich taufen. Rechts neben ihm Nathanael Bader. Als Max und Bille als schüchterne Teenager zu uns in die Gemeinde kamen, hätte keiner geahnt, wohin ihr Weg sie führen würde. Vermutlich wie damals bei mir im Auto meines Teenkreis-Leiters. Doch es gab Menschen, die in uns investiert haben: Zeit, Geld, Gebet. Wer hat in dich investiert? Sag ihnen doch wieder einmal „danke“. Und wer ist die (vielleicht unscheinbare) Person, die Gott dir über den Weg schickt, damit du in sie investieren kannst? Nicht weil es sich für dich lohnt, sondern weil es – mit Gottes Gnade – DEN Unterschied machen kann. „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben“ (Matthäus 10,8b). Pay it forward! Damit wir uns in einigen Jahren noch viel mehr solche Geschichten erzählen können! Dirk Farr l Foto: Dirk FArr
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