MISSION weltweit – Ausgaben 2022

papua-neuguinea darum gehts 7 mission weltweit 9–10/2022 in ihren eigenen vier Wänden geblieben. Natürlich nicht alle. Aber dennoch gibt es durch diese Entwicklung eine Entfremdung der Gemeinde von Mission. Als Jesus-Nachfolger und auch Jesus-Nachfolger-Gemeinschaften (Gemeinden) sollten wir nicht zwischen Gemeinde und Mission unterscheiden. Mission ist Gemeinde und Gemeinde ist Mission. Wie das praktisch aussehen kann, will ich anhand von drei Freunden zeigen. Sie sind Jesus-Nachfolger aus unserer Heimatgemeinde, der evangelischen Kirchengemeinde und dem CVJM Sulz am Eck, und bewegen in unserem kleinen Dorf mächtig was für Jesus. Er ist Maschinenbau-Ingenieur in einem großen Stuttgarter Industriebetrieb. Als sich bei uns herauskristallisierte, dass es in Richtung Mission geht, hat sich Simon als langjähriger Freund bereit erklärt, unser Unterstützungsteam verantwortlich zu leiten. Immer wieder bringt er unsere neuesten Infos, Gebetsanliegen und Berichte in die Gemeinde. Er bereitet mit dem Missionsteam Aktionen wie beispielsweise eine Pizzaback- und Pizzaverkaufsaktion vor oder organisiert einen Sponsorenlauf. Simon kam im Dezember 2017 selbst nach PNG, war bei einer zünftigen Buschtour dabei und predigte dort bei einer Konferenz. Er ist unsere Verbindung zur Gemeinde. Mit Martin verbindet mich schon lange eine intensive Freundschaft. Kurz bevor wir nach PNG ausreisten, hat Gott Martin zum Studium an die Internationale Hochschule Liebenzell berufen. Als es für ihn in Richtung Abschluss ging, war er zunächst im Team Berlin der Liebenzeller Mission. Später wechselte er zur Pro11, einem Projekt von Campus für Christus nach Nürnberg. Das Reich Gottes ist größer als einzelne Gemeinden, Denominationen und Missionsorganisationen. Und so war Martins und unser Unterstützerteam dasselbe. WIR sind Freunde, WIR sind Gemeinde und WIR sind Missionsbewegung der Sulzer JesusGemeinschaft. Dieterwar jahrelang „mein“ JungscharMitarbeiter. Mit ihm sprach und betete ich, als 2002 Jesus in mein Leben kam. In all den Jahren mit ihrem Auf und Ab war Dieter immer mein Vorbild, Seelsorger und praktischer Helfer. Als wir im letzten Heimataufenthalt aufgrund eines Wasserrohrbruchs die Wohnung bei meinen Eltern räumen mussten, kamen wir bei Dieter unter. Als die Liebenzeller Mission dieses Jahr die Möglichkeit hatte, ein Gebäude in Wewak für die dortige shape life-Arbeit zu erwerben und unvorhergesehene Renovierungen anstanden, reisten Dieter und sein Sohn Michael nach PNG, um Missionar Manuel Feige bei den elektrischen Arbeiten zu helfen. Dieter investierte als Elektromonteur vier Wochen seines Urlaubs und brachte eigenes Material mit, um ganz praktisch missionarisch aktiv zu sein. Noch für etliche weitere Einzelne und Gruppen aus meinem Heimatort ist Mission nicht nur ein Thema, sondern Teil der Gemeinde: für Pfarrer, CVJM-Vorstände, Brüder, Eltern, Freunde ... Alle, zumindest fast alle, machen mit und beten treu. Unsere Kinderclubs in Port Moresby waren genauso ein Gebetsanliegen wie das Jungschar- oder Jugendprogramm in Sulz am Eck. Dort sind Menschen, die Geld geben und damit die Arbeit in PNG unterstützen. Es sind Menschen, die auch an ihrem Arbeitsplatz und in ihrer Nachbarschaft Jesu Liebe zeigen. Das Bild, mit dem Paulus Gemeinde beschreibt, ist das eines Körpers, der mit all seinen Körperteilen Funktionen erfüllt. Mission braucht nicht nur einen Missionar oder eine Missionarin, sondern jede/n Einzelne/n einer Gemeinde. Jeder trägt dazu bei, dass Mission gelingt – das ist nicht schöngeredet, sondern Realität. Mission ist nichts für ein paar „Professionelle“, Mission ist für uns alle, und wir sollten uns aus den eigenen vier Wänden in die Welt aufmachen. Es braucht ein radikales Umdenken von Gemeinde und Christen, damit jeder sich als Teil der Mission Gottes versteht: vor Ort, unterstützend, im Hintergrund, im Vordergrund, praktisch, geistlich. Bist du dabei? Sebastian Proß l Michael (links) und Dieter (rechts) mit Familie Proß am Flughafen von Port Moresby FotoS: SeBAStiAn proSS Simon Erbele Und DU? Martin Röhm Dieter Mutz Sebastian und Katharina Proß leben seit August 2016 in papua-neuguinea und sind seit zwei Jahren als teamleiter verantwortlich für die Administration, das Missionarsteam und die Verbindungen mit partnerkirchen. nach dem Abitur studierten Sebastian und katharina theologie/Soziale Arbeit im interkulturellen kontext an der internationalen Hochschule Liebenzell (iHL). Sie haben drei kinder. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/pross

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzg4OTA=