11 mission weltweit 9–10/2022 bangladesch darum gehts eigenen Gemeinde und uns Missionaren geknüpft, welches einen Meilenstein in der Gemeindegeschichte markierte. Während des Aussendungsgottesdienstes sagte ein Gemeindeglied zu uns: „Ihr werdet immer einen Platz in der Gemeinde haben!“ Dieser Satz erfüllte uns mit einer tiefen Dankbarkeit. Denn egal, ob wir aus unterschiedlichsten Gründen vielleicht den Einsatz beenden oder viele Jahre im Missionsdienst bleiben: Wir haben eine geistliche Heimat in der Gemeinde in Gmunden, in die wir immer zurückkehren können. Mission – relevant für die Gemeinde? Was bedeutet Mission für eine Ortsgemeinde, und warum soll Mission ein Bestandteil sein? Für eine Ortsgemeinde hat weltweite Mission zur Folge, dass sie geliebte Geschwister und Mitarbeiter für den Dienst an einem anderen Ort freistellt und aussendet. Die Aussendung ist ihr Zeichen an die Missionare, dass sie unterstützend hinter ihnen steht. Dies sieht unterschiedlich aus: sei es mit Spenden, im Gebet oder mit praktischen Tätigkeiten. Weltweite Mission setzt die Vision der Gemeinde um, Menschen mit der Frohen Botschaft von Jesus Christus zu erreichen, nicht nur in ihrem direkten Umfeld, sondern an anderen Orten. Die Liebe Gottes wird nicht nur in der eigenen Gemeinde sichtbar – auch (weit) entfernte Menschen bekommen die Möglichkeit, von ihr zu erfahren. Mission – Indikator für geistliche Gesundheit Robert ist Missionsbeauftragter der Mennonitischen Freikirche in Gmunden und ein treuer Beter für die weltweite Mission. Er ist seit den Anfängen mit dabei und trägt das Anliegen tief in seinem Herzen, dass Menschen in den Missionsdienst ausgesandt werden. Im Gespräch mit ihm sagte er uns: „Mission ist die Daseinsberechtigung und der Auftrag der Gemeinde zugleich.“ Ob er diese Worte von jemandem gehört oder irgendwo gelesen hat, weiß er nicht mehr genau. Aber diese Aussage trifft voll auf seine und unsere Einstellung zu. Einerseits ist die missionarische Aktivität mit der Verkündigung des Evangeliums der Anfang jeder Gemeinde, denn ohne Mission würde es keine einzige geben. Der hingebungsvolle missionarische Einsatz, der für die Gemeindegründung notwendig ist, sollte nicht nur die Anfangszeit der Gemeinde prägen, sondern zur Identität werden. So bleibt sie eine verkündende Gemeinde in ihrem Umfeld. Andererseits sollen die Gemeinden den von Jesus gegebenen Auftrag in ihrer Vision mittragen: „Geht hin und macht zu Jüngern alle Völker“ (Matthäus 28,19a). Denn die Frohe Botschaft von Jesus Christus gilt für alle Menschen auf dieser Welt. Missionarisches Handeln hat mit einem leidenschaftlichen Glauben zu tun. Denn ohne anhaltendes und aktives Leben mit Jesus Christus im Alltag bleibt die Vision der weltweiten oder ortsgebundenen Mission auf der Strecke. Deshalb könnte man Mission als indirekten Indikator für die geistliche Gesundheit einer Gemeinde sehen. Wenn sie kein missionarisches Handeln zeigt und unterstützt, hat sie ihre Wurzeln und ihren Gründungsgedanken vergessen. Genauso wie die Jünger ausgesandt wurden, um andere zu Jüngern zumachen, so ist die Ortsgemeinde dazu berufen, wiederum andere Gemeinden zu gründen und die weltweite Mission zu unterstützen. Der Segen der Mission für die Ortsgemeinde liegt im Mittragen, Geben, Beten und Unterstützen, weil die Beteiligung am Missionsauftrag ihre eigene Herzenseinstellung verändert. Für uns ist Mission nicht optionales Extra für eine Gemeinde oder Kirche, sondern sie steht als „Daseinsberechtigung und Auftrag“ im Zentrum. Benedikt und Verena Tschauner l Missionarisches Handeln hat mit einem leidenschaftlichen Glauben zu tun. Denn ohne anhaltendes und aktives Leben mit Jesus Christus im Alltag bleibt die Vision der weltweiten oder ortsgebundenen Mission auf der Strecke. Verena bringt sich in ihrer Heimatgemeinde ein Fotos: Benedikt Tschauner Benedikt informiert im Reisedienst über Bangladesch Gemeindehaus in Bangladesch
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