MISSION weltweit – Ausgaben 2022

24 zehn zukunftsimpulse Die ChristusBewegung Lebendige Gemeinde hat vor kurzem die folgenden „Zehn Zukunftsimpulse – Was wir heute brauchen, um morgen lebendige Gemeinden zu haben“ veröffentlicht. prof. Dr. Volker Gäckle von der internationalen Hochschule Liebenzell hat sie mitverfasst. Sie unterstreichen das thema dieser Ausgabe hervorragend. auFBruch PROLOG Auf unserem Weg durch die Zeit brauchen wir Jesus Christus.Was für alleMenschen,GemeindenundKirchen zu allen Zeiten galt, erleben wir in den Umbrüchen, Krisen und Veränderungen unserer Tage in besonderer Weise. Wir merken, wie wir mit unserer Weisheit und unseren Ideen, unseren Antworten, Konzepten und Lösungen an Grenzen stoßen. Jesus Christus ist Gottes endgültiges Wort (Hebräer 1,1–2), das seine Gemeinde trägt und erhält und seine Kirche auf dem Weg in die Zukunft leitet. Wohin sollten wir gehen, wenn nicht zu ihm, der Worte des ewigen Lebens hat (Johannes 6,68)? In dieser Gewissheit beschreiben wir im Folgenden zehn Impulse, von denen wir überzeugt sind, dass unsere Gemeinden, Gemeinschaften und unsere Kirche sie brauchen. MEHR HOFFNUNG Wir brauchen wieder mehr „Hoffnung besserer Zeiten“1 in unserer verunsicherten und müde gewordenen Christenheit. Wir wissen um unsere Überforderung und Überlastung, aber wir vertrauen auch nicht auf unser Wissen und unser Können. Wir werden das Reich Gottes nicht bauen und wir werden es erst recht nicht vollenden. Aber Jesus wird es tun. Weil Jesus nicht „der große Kaputtmacher, sondern der große Erneuerer“2 ist, bleiben wir getrost, gelassen und fröhlich und genau deshalb die Hoffnungsbewegung in dieser Welt. 1 Vgl. Hoffnung besserer Zeiten – erwartungshorizonte der Christenheit. Drei Schriften philipp Jakob Speners aus den Jahren 1693/94, in: philipp Jakob Spener Schriften, hg. von erich Beyreuther, Bd. Vi.1 und 2, Hildesheim/Zürich/new york 2001. 2 Johann Christoph Blumhardt (1805–1880), nach Friedrich Zündel, J. Chr. Blumhardt, Gießen 1920, 224. MEHR EHRLICHKEIT Wir brauchen mehr Ehrlichkeit im Blick auf den Zustand unserer Gemeinden, unserer Gemeinschaften und unserer Kirche. Wir verzichten auf Beschönigungen, wo es nichts zu beschönigen gibt. Wir verzichten aber auch auf eine Schwarzmalerei, die Gottes Wirken in unseren Gemeinden, Gemeinschaften und in unserer Kirche übersieht. Wir sagen offen und ehrlich, was die Stunde geschlagen hat. Dabei wissen wir, dass auch der Pietismus keine heile Welt ist. Wir gestehen die eigene Erschöpfung und Ratlosigkeit ein und stellen gleichzeitig die größer werdenden Leerstellen unserer Arbeit Gott zur Verfügung. Wir nehmen als Christinnen und Christen das faktische Ende unserer Kirchen in ihrer Gestalt als „Volkskirche“ und unsere neue Rolle als eine Minderheit in einer nachchristlichen Gesellschaft bewusst an. 2 1

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzg4OTA=