17 liebenzeller mission aktuell mission weltweit 11–12/2022 Neuer Arbeitskreis Innerhalb der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) gibt es den neuen Arbeitskreis „Israel – Judentum – Nahost“, zu dem auch Pfarrer Johannes Luithle von der Liebenzeller Mission und Adnan Al-Masoud vom Liebenzeller Gemeinschaftsverband gehören. Die mehr als 20 Fachleute des Arbeitskreises teilen das Ziel, Gemeinden Orientierung bei der „Wiedergewinnung einer biblischen Israelperspektive als fester Bestandteil christlichen Glaubens“ zu geben. Dabei sollen auch arabische Christen zu Wort kommen. Einzelne Arbeitsgruppen befassen sich mit der Gemeinde Jesu in Israel und dem Nahen Osten sowie dem Verhältnis von messianischen Juden und arabischen Christen, mit den Themen „Theologie“, „Antisemitismus und Politik“ sowie „Messianische Juden in Deutschland“. Feuer in der Oase NEUBRANDENBURG. Der Sommer war wieder eine bewegte Zeit für das Mitarbeiterteam der Gemeindegründung „Oase im Reitbahnviertel“. Zunächst fuhren sie mit 43 Kindern aus Neubrandenburg und Güstrow zum Sommerlager. Wenige Tage später ging es weiter zur Teenfreizeit in die Uckermark. Einige Kinder haben erste Schritte mit Jesus gemacht. Sie hatten eine tolle Gemeinschaft, trotz der großen Gruppe gab es wenig Stress unter ihnen, und sie kamen gut miteinander zurecht. Wir freuen uns über neue Teilnehmer, die bisher die wöchentlichen Angebote noch nicht genutzt haben. Zu ihnen konnten Beziehungen aufgebaut werden. Zu Hause in Neubrandenburg war die Oase geschlossen. Aber jemand zündete die Sitzgruppe aus alten Sofas im Innenhof an. Eltern auf der anderen Seite des Hauses bemerkten den schwarzen Rauch und den Gestank. Sie riefen die Feuerwehr und mich an. Gott sei Dank konnte ich sofort kommen und der Feuerwehr das Hoftor aufschließen. Das Feuer zerstörte die Sitzgruppe, eine Holzwand, die den Innenhof und ein Außenlager abtrennte und einige Scheiben. Außerdem ist das Vordach schwarz vom Ruß, und die Feuerwehr musste einen Teil der Außenfassade des Foyers abreißen, um den Brand der Styropordämmung zu verhindern. Aber die Innenräume blieben verschont – und kein Mensch kam zu Schaden! Nun ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung, während die Versicherung in Sachen Kostenübernahme noch entscheiden muss. Der Zeitpunkt hätte schlimmer sein können: Es war Ferienzeit, und wir waren noch nicht nach Rostock umgezogen. Deswegen sind wir dankbar, dass Jesus es so gefügt hat, dass ich noch vor Ort war und sofort reagieren konnte. Aaron Köpke (jetzt Gemeindegründung in Rostock) BAD LIEBENZELL. Amar (Name geändert) kommt zu mir. Er ist ganz außer sich: „Ich habe nur einen subsidiären Schutz bekommen!“ Ich denke mir: Das sind doch eigentlich gute Neuigkeiten – Deutschland gewährt dem jungen Mann für ein Jahr Schutz, und im Normalfall wird dieser danach verlängert. Doch Amar vergleicht sich mit anderen und ist enttäuscht: Seine Freunde haben den Flüchtlingsstatus für drei Jahre bekommen. Und er hat Angst: Was, wenn er doch abgeschoben wird? Amar musste seine Heimat von jetzt auf nachher verlassen und hat aus Sicherheitsgründen keinen Kontakt mit seiner Familie. Er möchte nicht, dass die Regierung seines Landes weiß, wo er ist. Bei uns im Hoffnungshaus hat er Zuflucht gefunden. Ich recherchiere im Internet und stelle fest, dass der subsidiäre Schutz tatsächlich einige Nachteile mit sich bringt. Nach dem Erhalt des Bescheids bleiben nur 14 Tage Zeit, um Rechtsmittel einzulegen. Danach kann er nichts mehr tun. Eine Woche ist schon verstrichen. Amar hatte bereits erfolglos versucht, einen bezahlbaren Anwalt zu finden. Ich helfe ihm dabei. Wie Amar geht es vielen Geflüchteten. Sie haben oft große Ängste, und die Ungewissheit bringt bei manchen psychische Probleme mit sich. Wir vom Hoffnungshaus können ihnen Mut machen, für sie beten – oder manchmal einfach nur zuhören. Tobias Zinser Die Hoffnungshäuser wurden von der Hoffnungsträger Stiftung aus Leonberg initiiert. Aktuell leben in den beiden Häusern in Bad Liebenzell 50 Personen aus neun Nationen, darunter 30 Geflüchtete. Intensive Beziehungen und Angebote erleichtern ihre Integration. Die meisten von ihnen stehen mittlerweile in einem Arbeitsverhältnis und haben Kontakte zu den Menschen vor Ort. Die Sitzgruppe im Innenhof steht in Flammen Foto: Tobias Zinser foto: günther seidt Schlechte Nachrichten?
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