MISSION weltweit – Ausgaben 2022

Frankreich darum gehts 5 mission weltweit 3–4/2022 gigen Fragen. Gefolgt von zu wenig Einsicht aller Parteien, in manchen Punkten auch falsch liegen zu können, und der mangelnden Fähigkeit, den anderen einfach stehen zu lassen. Wir können wissen, woher das kommt Dieses Verhalten ist eine zutiefst menschliche Tendenz. Die Bibel beginnt gleich nach der Schöpfung mit dem Bericht, wie zwei Menschen eingeflüstert wurde, dass ihr Gegenüber böse sei und ihnen nicht alles gönne, was gut ist. Dieses Erbe tragen wir auch heute noch in uns, und es kann uns helfen zu wissen, woher es kommt. Gerade in Zeiten der Anspannung lohnt sich ein Blick ins Neue Testament. Dort wird ein Ansatz vorgestellt, der radikal anders ist als der, der uns Menschen von Natur aus nahe liegt. Ein Ansatz, der es auch in Zeiten von Meinungsverschiedenheiten und Krisen möglich macht, effektiv Gemeinde und Gemeinschaft zu leben. Der darüber hinaus sogar die Möglichkeit bietet, dass die Gemeinde Jesu zum Zeugnis in der Welt wird. Jesus spricht davon, dass die Welt an der Einheit unter seinen Nachfolgern erkennen soll, dass Jesus wirklich der Gesandte Gottes ist (Johannes 17,21). Weil er Menschen verbindet, die auf den ersten Blick sehr unterschiedlich sind. Laut IHM ist Liebe der Schlüssel. Die Liebe, mit der wir zuerst geliebt sind und die wir unserem Nächsten entgegenbringen sollen. Paulus fügt dem Ganzen noch hinzu, dass man den Nächsten höher achten solle als sich selbst (Philipper 2,3). Einheit und nicht Einheitlichkeit Konkret: Die Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu sind zur Einheit berufen, nicht zur Einheitlichkeit. Einer Einheit, an der laut Jesus unsere Mitmenschen erkennen sollen und dürfen, dass er mit seinem vollbrachten Werk das Bindeglied zwischen Menschen unterschiedlicher Positionierung ist. Das kann nur gelingen, wenn die Liebe der Fokus bleibt und die Unterschiedlichkeiten auf den zweiten Platz rutschen. Björn Dehner l Björn und Miriam Dehner leben seit 2012 in frankreich und haben drei kinder. Zunächst engagierten sie sich in nantes und cherbourg in der jugendarbeit und gemeindegründung. seit august 2018 gehören sie zu einem gemeindegründungsteam in der südfranzösischen stadt Montpellier. Vor seinem studium am theologischen seminar der liebenzeller Mission arbeitete Björn als Zimmermann. Miriam ist krankenschwester von Beruf. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/dehner Ruine einer Kirche Sekundäre themen, die viel kaputt machen Echte Gemeinschaft und Gemeinde kommen nachhaltig in Gefahr, weil Meinungsverschiedenheiten über den richtigen Umgang mit verschiedenen Themen in den Mittelpunkt rücken. Dabei geht es oft um sekundäre Themen. Und „der Böse“? Der befindet sich natürlich im anderen Lager. Die Corona-Situation ist hier nur ein Beispiel für viele Themen, die in Gemeinden für Probleme sorgen können. Wie sich solche Situationen entwickeln, wenn niemand zur Vernunft ruft, sieht man an den Demonstrationen, für die Frankreich so berühmt ist. Die Eskalation zwischen den unterschiedlichen Parteien führt oft zu Gewalt und Zerstörung. Ein Beispiel der letzten Jahre, das traurige Berühmtheit erlangte, sind die sogenannten Gelbwesten. Ihr Protest legte über Monate das Land lahm und richtete in vielen Städten großen Schaden an. Solche Konflikte sind auch brandgefährlich für die Gemeinde Jesu, weil nicht selten eine Gemeinde an solchen Konflikten zerbricht. Gerade in diesen Tagen bekommen wir hautnah den Spaltungsprozess einer unserer Schwestergemeinden hier vor Ort mit – und sehen, welcher Scherbenhaufen zurückbleibt. Ausgelöst durch Meinungsverschiedenheiten, den Streit über Personen und die richtige Doktrin in zweitranfoto: BjÖrn Dehner

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