20 weiterdenken >> sonderbeitrag zum thema von dr. lazarus phiri Dr. Lazarus Phiri, Jahrgang 1961, ist in Sambia aufgewachsen und hat Theologie und Missiologie in USA (Master in Wheaton) und Schottland (PhD in Edinburgh) studiert. Er ist seit 2012 Rektor der Evangelical University (EU) in Ndola. Lazarus Phiri ist verheiratet mit Rachel, die das Programm für die Frauen an der EU koordiniert und auch unterrichtet. Die beiden erwachsenen Söhne des Ehepaares leben in den USA, der Heimat ihrer Mutter. Foto: jochen lengler war es, die Werke des Bösen zu zerstören: „Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre“ (1. Johannes 3,8b). Gott durch Jesus Christus zu kennen und zu lieben ist von grundlegender Bedeutung. Darüber hinaus ist wesentlich, dass wir um die eigene Stellung „in Christus“ wissen und diese annehmen: „Kinder, ihr seid von Gott und habt jene überwunden; denn der in euch ist, ist größer als der, der in der Welt ist“ (1. Johannes 4,4). Auch in 1. Petrus 2,9 werden die Gläubigen an ihre besondere und verwandelte Stellung bei und in Gott erinnert. Die Identität des Gläubigen „in Gott“ rüstet ihn aus und hilft ihm, dem Bösen zu widerstehen. Das Verständnis der Quelle und der Mittel des Bösen befähigt den Gläubigen, gegen die Täuschungen des Teufels anzukämpfen, der der Urheber des Bösen ist. In der Bibel erinnert Paulus die Gläubigen daran, dass wir nicht gegen Menschen, Kulturen, Traditionen oder Institutionen kämpfen, sondern gegen unsichtbare böse geistliche Mächte (Epheser 6,12). Christen werden nicht nur über die Art der „Kriegsführung“ informiert, sondern auchmit der Ausrüstung vertraut gemacht: „Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören“ (2. Korinther 10,4). Der Kampf gegen das Böse ist im Wesentlichen ein geistlicher Kampf mit physischen Erscheinungsformen. Die Gläubigen müssen nach geistlichen Einflüssen hinter den Formen des Bösen suchen. Man muss der Versuchung widerstehen, das Böse ausschließlich aus der menschlichen Perspektive zu sehen. Wenn der Kampf grundsätzlich geistlich ist, dann muss der Gläubige geistlichen Disziplinen den Vorrang geben, die ihm helfen, dem Bösen zu begegnen. Das Gebet ist ein grundlegender Schritt. Paulus forderte die Gläubigen auf, ohne Unterlass zu beten, „… denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch“ (1. Thessalonicher 5,18b). In dem klassischen Abschnitt über geistliche Kampfführung in Epheser 6,10-20 fordert Paulus die Gläubigen in Vers 18 auf: „Betet allezeit mit allem Bitten und Flehen im Geist …“. In Matthäus 17,21 lesen wir, wie Jesus einen geistlichen Kampf führte und erklärte, dass einige Dämonen nur durch Gebet und Fasten ausgetrieben werden können. Das Navigieren in der Welt von Gut und Böse umfasst auch den Kampf um die Wahrheit. Die Gläubigen müssen nicht nur Gott kennen und lieben, sondern mutig und überzeugt seinem Wort glauben. Wir leben in einer pluralistischen modernen Gesellschaft, die sich einer relativistischen Einstellung zur Wahrheit und damit zum Bösen rühmt. Diese humanistischen Philosophien führen dazu, dass man die absolute Wahrheit und die Autorität der Bibel ablehnt. Die traurige Folge ist, dass die Menschen sich einbilden, sie seien berechtigt zu entscheiden, was wahr/gut oder falsch/böse ist. Was in manchen Gesellschaften oder von bestimmten Personen als böse empfunden wird, kann von anderen als gut angesehen, akzeptiert und praktiziert werden. Doch was Gott für böse hält, bleibt böse und ein Gräuel, das Gottes Gericht verdient. Der Gläubige soll Gottes Wort aufmerksam lesen und Gott um Rat für sein Leben und seine Arbeit bitten. Der Gläubige muss aber vor allem ein Leben nach dem Evangelium führen. In Philipper 1,27 ermahnt Paulus die Christen in Philippi, sich des Evangeliums würdig zu verhalten, damit der Teufel als ihr Ankläger keinen Anlass hat, sie zu verachten oder zu verletzen. Eine andere Möglichkeit, dem Bösen zu widerstehen, besteht darin, sich eine solide biblische Lehre vom Leiden anzueignen. In 1. Petrus 4,12–19 (bitte lesen!) werden die Gläubigen ermahnt, sich nicht vom Leiden überraschen zu lassen. In Vers 19 sagt Petrus: „Darum sollen auch die, die nach Gottes Willen leiden, ihm ihre Seelen anbefehlen als dem treuen Schöpfer und Gutes tun.“ Das Leiden ist universell für alle Menschen. Zu einer gesunden Haltung dem Leiden gegenüber gehört es, es als von Gott zugelassen anzuerkennen, damit zu rechnen, es zu würdigen und mit Gottes Hilfe zu tragen. Vor allem müssen die Gläubigen Gott vertrauen und ihm gehorchen, unabhängig von den Umständen des erfahrenen Leidens. Ihre tägliche Hingabe muss darin bestehen, sich Gott anzuvertrauen, während man um seinetwillen leidet. Nicht zuletzt ist erforderlich, dass die Gläubigen wachsam bleiben. In 1. Petrus 5,8f sagt die Bibel: „Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widersteht, fest im Glauben, und wisst, dass ebendieselben Leiden über eure Brüder und Schwestern in der Welt kommen.“ Der Christ soll wachsam bleiben, intuitiv auf Gott und seinen Heiligen Geist hören, konsequent leben, auf die Souveränität Gottes vertrauen und sich auf sein Wort verlassen. Seien Sie damit getröstet, dass es andere Christen gibt, die dasselbe schmerzhafte Leid erfahren, das Ihnen von den Übeln des Satans zugefügt wird. Doch am Ende wird Gott, der souverän ist und alle Dinge unter Kontrolle hat, Ihnen den Sieg über das Böse gewähren. l
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