MISSION weltweit – Ausgaben 2022

9 uganda darum gehts mission weltweit 5–6/2022 uns ein einzigartiges Konzept zum Leben in dieser Welt und die Perspektive auf ewiges Leben in Gottes neuer Welt. Mit Jesus hat Gott ein alternatives Weltbild geschaffen, das mein Leben und das meines Nächsten gelingen lässt. Es ist ein Gegenentwurf zum zerstörerischen Konzept Satans, das uns kaputt macht. Jesus dagegen brachte Versöhnung und Liebe! Gerade sind wir in Afrika und viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Taxis unterwegs. Dadurch ergab sich der Kontakt zu Ivan. Als ehemaliger ugandischer Fußball-Nationalspieler verdient er sein Geld mit dem eigenen Taxi. Er schimpft wie alle über hohe Spritpreise und über die Korruption. Unvermittelt wollte er wissen, ob ich an Jesus glaube. Ich bejahte und fragte, wie er das halte. Seine Antwort kam aus tiefstem Herzen: „Ich liebe Jesus!“ Auf meine Frage, ob er zu einer christlichen Gemeinde gehe, erklärte Ivan, dass er den Sonntag brauche, um Geld für seine junge Familie zu verdienen. Aber er schicke seine Frau mit dem kleinen Sohn zum Gottesdienst. Er schob nach, dass er wiedergeborener Christ sei – also nicht nur traditionell. Eine Beziehung zur Bibel verneinte er. Aber er liebe Jesus – und ich merkte, dass es stimmt. Irritiert setzte ich mich in seinem Taxi aufrecht. Ich fragte, was er für einen bleibenden Eindruck bei seinem Kind hinterlassen will. Ob ihm klar sei, was sein Leben ohne Gottesdienst, ohne Gebet und ohne Wort Gottes seinem kleinen Sohn vermittelt? Die Botschaft, dass der Glaube an Jesus etwas für Frauen und kleine Kinder sei, nicht für Männer? Ivan war betroffen, und ich war aufgewühlt. Es folgte ein sehr offenes Gespräch. Ivan war ehrlich und gab zu, dass er so weit noch nie gedacht hatte. Wir vereinbarten, am folgenden Sonntag gemeinsam zum Gottesdienst zu fahren. Er mit seiner Familie und ich mit meiner Frau. Das war vor einigen Wochen. Immer wieder fahre ich mit Ivan. Und jedes Mal reden wir über die praktische Nachfolge Jesu. Lachend berichtet er, dass ihn jetzt seine junge Frau jeden Sonntagmorgen aus dem Bett wirft, damit sie gemeinsam (!) zum Frühgottesdienst können. Sie wolle dort mitarbeiten, und sie würden jetzt auch gemeinsam beten. Ivan stellt mir viele Fragen, wenn wir im Taxi unterwegs sind. Wir haben Gespräche über praktische Nachfolge, und Ivan entdeckt Gottes Konzept zum Leben! Freue dich Welt! Für uns ist es widersprüchlich, Jesus zu lieben, ihmaber imAlltagnicht nachzufolgen. InUganda und anderen Teilen Afrikas ist Ivan ein Beispiel, wie Millionen von Christen ihren Glauben leben. Joy to the world – weil Jesus seine Leute genial ergänzt Vom „Schema dieser Weltzeit“ (Römer 12,2) sollen wir uns klar distanzieren. Gottes Gegenentwurf zeigt, dass er seine internationalen Nachfolger „ineinandergefügt“ und zu einer Gemeinde gemachthat: So seid ihr ... erbaut auf denGrundder Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. Durch ihn werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist (Epheser 2,19–22). Das gehört zu seiner neuen Schöpfung, die in unserer globalisierten Welt mit Menschen aus aller Welt in unserem Land eine ganz neue Relevanz bekommen hat. Als Gemeinde Jesu sollen wir ihr in unserer Generation Raum und Konkretion geben. Wir sind als Christen gefordert, Zeichen zu setzen und uns von vielleicht anerzogenen „Denkmustern dieser Weltzeit“ zu trennen. Wir sollen begreifen und staunen, dass Jesus seine Nachfolger weltweit zusammengefügt hat. Das neue Weltbild Gottes ist seine Erfindung und sein Gegenentwurf zu den überall aufkeimenden rassistischen und menschenverachtenden Ideologien, die nur Leid und Zerstörung bringen, anstatt Liebe und Versöhnung. „Die Kirche besteht aus Steinen, die sich nicht selbst ineinandergefügt haben, sondern die ineinandergefügt sind durch Gott. Wenn sie sich voneinander lösen, bleibt wohl der Grund bestehen, aber der Bau ist eine Ruine, er wächst nicht zum heiligen Tempel“, schrieb Bonhoeffer1. In dieser Gemeinschaft der Gläubigen bekommt Weltmission eine neue Dimension! Afrikaner mit ihrer Begeisterung für Jesus können uns Westler mitnehmen, von Jesus offen und fröhlich zu reden. Wir vom Westen können helfen, dass Wachstum in Gottes Wort gegründet geschieht. Ineinandergefügt werden wir stark! Freue dich Welt, Gott sendet dir Friedensboten aus aller Welt! Martin Auch l Martin und Tabea Auch sind derzeit in uganda, um eine neue arbeit der liebenzeller mission zu sondieren. ihre vier erwachsenen kinder und drei enkel leben in deutschland. nach seiner ausbildung im druckgewerbe absolvierte martin das theologische seminar der lm. danach engagierte er sich im bezirk böblingen des süddeutschen gemeinschaftsverbands. dort lernte er tabea kennen. sie ist krankenschwester und war zuletzt in der häuslichen pflege tätig. Von 1988 bis 2002 lebten sie in bangladesch. Zu ihren aufgaben gehörte die Jugend-, gemeinde- und tee-arbeit. als teamleiter förderten sie den missionsstrategischen Fokus. Von 2002 bis 2020 verantwortete martin als missionsdirektor die weltweite arbeit der lm. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/auch Praxistipp: 1. notiere, was dich an Jesus fasziniert und für dich einzigartig macht – und danke gott dafür. 2. schreibe namen von menschen darunter, denen du das weitersagen solltest. 3. Bitte gott um konkrete gelegenheiten und um das leiten seines geistes. 4. sei bereit. 1 die Finkenwalder rundbriefe: briefe und texte von dietrich bonhoeffer und seinen predigerseminaristen 1935–1946. Besuch im Kindergarten in Luwero

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