MISSION weltweit – Ausgaben 2022

15 malaWi darum gehts mission weltweit 5–6/2022 Die ermutigung und der Dienst an Benachteiligten So war es! Denn zum richtigen Zeitpunkt hörte jemand von Kennedys Herzenswunsch. „Die Welt braucht christliche Rechtsanwälte“, davon war der künftige Unterstützer überzeugt. Er half so lange bei der Bezahlung der Studiengebühren, wie es ihm finanziell möglich war. Kenedy war überglücklich, dankte Gott für sein Wirken und schloss sich einer Bibelstudiengruppe auf dem Gelände der sambischen Uni an. Das Geld reichte drei Jahre. Dann musste er das Studium unterbrechen. Als er es fortsetzte, fiel er in zwei Kursen durch die Prüfungen. Diese Rückschläge trafen ihn hart. Seine Studienkollegen spotteten und stellten sein Christsein infrage. Das verunsicherte ihn. Aber in dieser Zeit des Zweifels und der Versagensangst erinnerte er sich an die Worte des malawischen Mitschülers und an Gottes wunderbare Führung nach Sambia. Kennedy wurde mit neuer Freude erfüllt. Diese ermutigte ihn, an seiner Berufung und seinem Wunsch, in der Gesellschaft etwas zu bewirken, festzuhalten. Kennedy war davon überzeugt, dass Gott mit ihm in dieser Welt Geschichte schreiben möchte. Sollten daran die verpatzten Prüfungen etwas ändern? Schließlich war das Studium erfolgreich abgeschlossen. Die vielen Herausforderungen während Kennedys Studium waren den Kommilitonen nicht verborgen geblieben. Sein Umgang mit Tiefschlägen ermutigte sie – vor allem die, die am Rand standen. Kennedy hätte nie gedacht, dass seine Misserfolge positive Auswirkungen auf andere haben könnten. In Malawi gibt es zwar ein Rechtssystem, aber viele Menschen können davon aus verschiedenen Gründen keinen Gebrauch machen. Kennedy möchte sich für diese Benachteiligten einsetzen und als Christ einen Unterschied in der Gesellschaft machen. Es ist sein Wunsch, auch bei der Arbeit als Anwalt den zu bezeugen, der wirkliche Freude schenken kann: eine Freude, die von innen kommt. Tobias Müller l Tobias und Sarah Müller leben seit august 2011 in malawi. seit september 2018 sind sie für schulungsarbeit unter pastoren und gemeindeleitern sowie für administrative aufgaben verantwortlich. Zuvor waren sie im dorfentwicklungsprojekt ubwenzi sowie am chisomo-Zentrum tätig. tobias ist elektroinstallateur, hat die ausbildung am theologischen seminar der liebenzeller mission absolviert und war danach gemeinschaftspastor mit schwerpunkt Jugendarbeit im raum herrenberg. sarah ist Jugend- und heimerzieherin von beruf. die beiden haben zwei kinder. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/ mueller-tobias-sarah Kennedy als 14-Jähriger im Internat und heute als angehender Rechtsanwalt wuchs. Die Herausforderungen und die Not sollten ihn nicht von ihm wegtreiben, sondern in seine Nähe führen – einen Rückzugsort, wie wir Menschen ihn sonst nirgendwo in dieser Welt finden. Jesus schenkte Kennedy sogar eine besondere Freude ins Herz, als er weiterhin die Kleider waschen musste – eigentlich eine demütigende Tätigkeit für einen Malawier. Der damals 14-Jährige nahm sich zwei Dinge fest vor: Er würde sich später anders verhalten. Und er würde Jura studieren. Nicht des Geldes wegen, sondern weil er selbst von Ungerechtigkeit betroffen war. Die Freude und der Freund So kann man sich täuschen, musste ich denken, als ich den Teenager mit den strahlenden Augen kennen- und schätzen lernte und dann von seinem schwierigen Alltag hörte. Menschen können eine große Freude ausstrahlen, auch wenn es in ihrem Herzen anders aussieht. Diese Lebensgeschichte hat mich ermutigt. Ist es nicht wunderbar, wenn ein junger Mensch in seiner Not erlebt, dass Gott ihm ein größerer Freund sein kann, als es die je werden könnten, die auf der Welt das Sagen haben? Mit dieser Erfahrung bewarb sich Kennedy für das Jurastudium. Leider bekam er von malawischen Universitäten Absagen. Daraufhin versuchte er es im Nachbarland Sambia. Seine Eltern standen zunächst nicht hinter dieser Entscheidung. Kennedys Abschlusszeugnis war zwar außerordentlich gut. Aber würde es auch für das Studium in Sambia reichen? Doch dann kam die Überraschung: eine Zusage! Kennedy war voller Freude und überzeugt davon, dass Gott so auf seine Gebete antwortete. Seine Eltern sahen die große finanzielle Herausforderung. Er sah sie zwar auch, aber er war gewiss: Auch darum würde sich Gott kümmern. Beim Einführungsseminar für die impactler spricht Kennedy (Mitte) über die Chancen und Herausforderungen in der Jugendarbeit in Malawi.

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