MISSION weltweit – Ausgaben 2022

17 mission weltweit 5–6/2022 Als feststand, dass ich ohne Team nach Burundi reise, hatte ich trotzdem einen tiefen Frieden darüber. Ich habe gelernt, meine Sicherheit nicht an anderen Menschen festzumachen, sondern an Gott. Sehr schnell habe ich mich an das ungewohnte Leben hier in Ostafrika gewöhnt. Mittlerweile ist es für mich Alltag, in einem Taxi auf holprigen Straßen unterwegs zu sein, von Kinderscharen belagert zu werden, spontan zu sein und improvisieren zu müssen. Ndazi ikirundi gikeya (ich spreche ein bisschen Kirundi), das ist mein Standardsatz, wenn ich mit Burundiern rede – und es ist einfach schön, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Ich lebe in Bujumbura mit der Missionarsfamilie Biskup zusammen. Sie haben drei Kinder, die die französische Schule besuchen: Johanna (13), Salome (9) und Micha (7). Die zwei Jüngsten haben – im Gegensatz zu Johanna – nur vormittags Schule. So unterrichte ich Salome und Micha nachmittags mithilfe von Fernschulmaterial in Deutsch und Mathe. Neben dem Unterricht „zu Hause“ arbeite ich in der englischsprachigen „Discovery School“ mit. Sie wurde von amerikanischen Missionaren gegründet und bietet eine qualitativ hochwertige, nachhaltige und auf christlichen Werten basierte Bildung. Es ist toll, mit den Schülern zusammen zu sein, ob im Kunstunterricht, beim Erzählen von Bibelgeschichten oder dem gemeinsamen Lesen. Auch bei CLM (Christian Life Ministries) darf ich Gottes Botschaft weitersagen. Diese Gemeinde erreicht vor allem junge Burundier, und ich helfe bei Programmen für Kinder wie Sonntagsschule, Weihnachtsmusical oder kreativen Angeboten. Außerhalb der komfortzone Gott erleben Um diesen impact-Einsatz zu machen, musste ich meine Komfortzone verlassen und die Kontrolle immer wieder an Gott abgeben. Es ist definitiv nicht „komfortabel“, vor einer Klasse mit 30 Schülern zu stehen, an einem Sonntag plötzlich eine Kinderstunde zu improvisieren, Kontakte mit fremden Menschen zu knüpmit imPact erleBt Fotos: Vanessa schlumberger gekommen, um zu dienen – bemerkt, dass gott mir dient nach der schule nach afrika zu gehen, war schon immer mein traum. eigentlich hatte ich nicht geplant, dies alleine zu tun. doch gottes Plan war anders. Bilder links: Ich bin dankbar für Menschen, die Gott an meine Seite gestellt hat. Die Kinder habe ich schon sehr ins Herz geschlossen. impact ist das Programm für kurzeinsätze, freiwilligendienste und Jüngerschaft der liebenzeller mission. Jährlich unterstützen rund 100 junge erwachsene die missionarische, soziale und auch praktische arbeit im in- und ausland. zu impact gehört jetzt auch impact-serve: fsJ/BJd in deutschland! Mehr infos und offene Stellen: www.impact-einsatz.de fen oder auch angestarrt zu werden, weil man anders aussieht. Aber ich erlebe, wie Gott meine Bedürfnisse sieht. Er weiß, was ich brauche und hat mir von Anfang an immer wieder Menschen zur richtigen Zeit an die Seite gestellt, die zu guten Freunden geworden sind und geholfen haben, mich wohlzufühlen und Gemeinschaft zu erleben. Er hat mich versorgt, aber er hat mich auch gebraucht, für andere zu sorgen. So durfte ich eine Freundschaft zu einer krebskranken, lebensfrohen jungen Frau aufbauen. Sie hatte ein großes dienendes Herz für Jesus. Drei Monate, nachdem ich sie kennenlernte, war ihre Zeit auf dieser Erde vorbei, und nun darf sie bei Gott sein. Ich bin nach Burundi gekommen, um Gott zu dienen, mich ihm zur Verfügung zu stellen. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass ER es ist, der mir dient und mir in verschiedenen Facetten begegnet. Gott ist ein Versorger und die Quelle, aus der alle Dinge fließen. Alles schenkt er mir aus Gnade. Hier in Burundi darf ich hautnah erleben, wie treu er seine Versprechen umsetzt. Vanessa Schlumberger l Bilder oben: Ich liebe die abwechslungsreiche Arbeit an der Schule oder beim Kinderprogramm für die Drei- bis Fünfjährigen.

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