MISSION weltweit – Ausgaben 2022

PaPua-NeuguiNea darum gehts 9 missiON weltweit 1–2/2022 fotos: Jamin unD naËma masQuiren Jamin und naëma Masquiren haben drei kinder und sind von der lm schweiz ausgesandt. seit mai 2021 lernen sie die missionsarbeit in papua-neuguinea, die sprache tok pisin und die kultur kennen. gleichzeitig arbeiten sie bei „shape-life“ in port moresby mit, einem projekt für kinder und Jugendliche aus sozialen Brennpunkten. mit ihrer ausbildung als kleinkind-erzieherin bringt naëma ein großes herz für die arbeit mit kindern mit. Jamin hat neben seinem theologiestudium in einem kinderheim und einer „gassenküche“ für suchtkranke gearbeitet und so wertvolle erfahrungen in der sozialen arbeit gesammelt. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/ masquiren Als wir völlig verschwitzt und müde die Treppen zur neuen Wohnung in Port Moresby hinaufstiegen, hatten wir endlich ein lang ersehntes Ziel erreicht. Obwohl der Flug von Zürich bis hierher „nur“ etwa 21 Stunden dauerte, begann die eigentliche Reise schon viel früher. Unsere Wohnung in der Schweiz hatten wir im August 2019 verlassen, fast all unser Hab und Gut verschenkt, Auserlesenes in einem Container nach PNG aufgegeben. Nur das Wichtigste war in Koffern verpackt für unser Kulturtraining in Kanada. Dann kam der erste Abschied von unseren Eltern, liebsten Freunden und Geschwistern. Die Bleibenden hatten es fast noch schwerer als wir Reisenden. Ihnen blieb die hinterlassene Lücke vor Augen, während unsere Tränen schon bald versiegten, weil wir begeistert waren von den vielen neuen Eindrücken. In Kanada blieben wir länger als „nur vorübergehend“. Unsere Kinder machten in der neuen Umgebung einige Entwicklungsphasen durch und erlebten den kanadischen Winter als Teil ihres normalen Lebens. Ihre Erinnerungen an die Schweiz waren verblasst, als der Tag der Rückreise näher rückte. Da die erstmaligen CoronaEinschränkungen die Welt ins Wanken brachten, verzögerte sich die Reise, und recht spontan und verspätet kamen wir zurück in die Schweiz. Zwiespältige Gefühle Wir feierten Wiedersehen mit unseren Liebsten und altbekannten Orten und freuten uns am Wieder-da-sein. Gleichzeitig war es überschattet vom Gedanken, dass der noch größere Weggang immer näher rückt. Das Gefühl der Vertrautheit, der verborgene Abschiedsschmerz im vorübergehenden Willkommen-sein, eine Unsicherheit inmitten des Familienkreises – das alles verstärkte sich umso mehr, als sich durch Corona die Ausreise erneut auf unbekannte Zeit verzögerte. Es war, als ob wir alles loslassen würden. Gut, nicht alles. Einiges blieb: unsere Kinder natürlich, zusammen mit unseren Koffern, bepackt mit den Dingen, die uns wirklich wichtig waren. Nicht, dass wir unsere Familien nicht lieben (das tun wir!) und sie uns nicht wichtig wären. Und den Wert unserer eigenen Kultur kennen wir auch. Doch uns war wichtig, dass Gottes Ruf unser Leben bestimmt. Diesem zu folgen bedeutete für uns, unser Zuhause loszulassen. Was uns also inmitten dieses anhaltenden Loslassens blieb, war das, was uns auch am wichtigsten war: ein Leben, bestimmt von Gottes Ruf. Gerade durch das Loslassen wurde uns das, was uns wirklich wichtig ist, zu dem, was unser Leben wirklich bestimmt. Wenn wir mit Jesus loslassen, was könnte uns da jemals fehlen? Darüber hinaus hat uns Gott gerade in diesem Loslassen reich beschenkt und uns als liebender Vater das gegeben, was wir brauchen: Unsere eigene Familie wurde uns zu einem Zuhause – eines, das wir überall hin mitnehmen können. Jamin und Naëma Masquiren l auf zu neuen ufern stell dir vor, du würdest in den nächsten eineinhalb Jahren sechsmal umziehen und nur aus Koffern und mit ausgeliehenem leben. du würdest immer erst kurz vor der abreise dein nächstes ziel wissen. und alles ohne eine ahnung davon zu haben, wie lange sich das Loslassen und Neuankommen zieht. das war für uns realität – als komplette Familie. Unsere neue erweiterte Familie

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