MISSION weltweit – Ausgaben 2022

26 liebenzeller mission aktuell MALAWI. Die vergangenen fünf Monate verbrachten wir bei „Jugend mit einer Mission Malawi“, damit wir sicher werden in Englisch und Erfahrungen sammeln im engen Zusammenleben. Diese Zeit war voller neuer Erfahrungen, neuer Eindrücke, neuer Menschen und neuer Herausforderungen. Intensiv und vollgepackt. Unsere Missionarskollegen in Malawi haben uns immer wieder Mut gemacht: vorwärts leben, rückwärts verstehen! In den ersten drei Monaten arbeiteten wir neben dem Unterricht in verschiedenen Projekten für Straßenkinder, Jugendliche, Frauen und Witwen. Für unser Englisch war das super. Außerdem gab es vieles zu beobachten: Welche Fragen werden gestellt? Wie lernen die verschiedenen Kulturen? Was bleibt bei den Menschen hängen? Wie verbringen sie ihre Freizeit? Wie entstehen Freundschaften? Wie wird aus 20 Jugendlichen eine Gruppe? Wie wird Glaube ausgedrückt? Da wir später mit jungen Malawiern zusammenarbeiten, war vieles dabei, was uns enorm helfen wird. Dann waren wir mit einem kleinen Team auf „Outreach“ unterwegs: 63 Tage lang, an fünf Orten in der südlichen und zentralen Region. Wir legten mehr als 1500 Kilometer in Minibussen, Taxis, Omnibussen, auf Motorrad- oder Fahrradtaxis zurück. Ein paar Eindrücke: l Am Fuße des Zomba-Plateaus führten wir Seminare mit rund 300 Jugendlichen durch. Überall Kakerlaken, vor allem im Bett. Haben Dächer gedeckt. l In Mangochi am Malawisee ist es schon um sieben Uhr unglaublich heiß. Every day is fish friday (jeder Tag ist Fisch-Freitag). Wasserknappheit. Brunnen repariert. Fußball und Lagerfeuer am Strand mit Jugendlichen. l ImFlüchtlingscamp Dzaleka: Corona und Regen. Hausbesuche bei Witwen und Menschen mit Behinderung. Mais pflanzen. Kein Strom in der Unterkunft. l Schließlich Quarantäne in Blantyre. Wiedersehen mit Freunden. Gespräche mit Jugendlichen, Arbeit unter Straßenkindern, Jungschar. Aller Anfang ist herausfordernd Stefan und Debora sind neue Missionare in Malawi und hier unterwegs im Minibus zu einem Gottesdienst. Fielen unsere Beobachtungen anfangs eher in die Bereiche Lernen und Glaube, konnten wir im Outreach viel über Organisation, Leiterschaft und Kommunikation lernen. Hier waren wir von vielem direkt betroffen, was es manchmal nicht einfach machte. Wie wird mit Konflikten umgegangen? Wie wird eine Woche geplant, wie die entsprechenden Aufgaben verteilt? Wer hat was zu sagen? Fazit: Wir zählen viele Segenserfahrungen, auch wenn wir das zwischendurch nicht so klar sehen konnten. Gott war treu. Er hat uns eine Familie als Freunde an die Seite gestellt. Er hat uns immer wieder zur richtigen Zeit Auszeiten ermöglicht oder Ermutigungen geschickt. Er hat unser Herz für die Menschen geöffnet und Liebe für sie wachsen lassen. Wir sind dankbar für so vieles. Auch dass Debora ihre CovidErkrankung gut überstand und trotz zweiwöchiger Quarantäne in einem dunklen Zimmer in der Regenzeit nicht den Mut verlor. Das nächste Kapitel heißt: Back to Grundschule und Chichewa lernen. Darauf freuen wir uns. Denn eines haben wir in dieser Zeit gelernt: Ohne diese Sprache ist es schwierig, die Menschen (vor allem im ländlichen Bereich) zu erreichen und Beziehun- gen aufzubauen. Wer uns weiter begleiten will, erfährt mehr auf unserem Blog: https://muellersinmalawi.jimdofree.com Stefan und Debora Müller l Foto: Ali Kadinde

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