MISSION weltweit – Ausgaben 2023

mission weltweit 7–8/2023 25 aktuelle inFos O im Internet: www.liebenzell.org O in der wöchentlichen Gebetsmail: www.liebenzell.org/ gebetsanliegen O in der LM-App „meine mission“: www.liebenzell.org/app O auf Facebook: facebook.com/liebenzellermission O auf Instagram: instagram.com/liebenzeller.mission spenden liebenzeller mission sparkasse pforzheim Calw iban: de27 6665 0085 0003 3002 34 biC: pzhsde66XXX die liebenzeller mission ist als gemeinnützig anerkannt. spenden, schenkungen und vermächtnisse müssen nicht versteuert werden. 3 bei schützenfesten gab es früher besondere bräuche. neben preisen für die besten schützen wurden spottpreise – die „böcke“ – an diejenigen vergeben, die das ziel verfehlten. die redewendung „einen bock schießen“ steht dafür: ich habe etwas vermasselt. Das Schießen von kleinen oder großen „Böcken“ gehört zu unserem fehleranfälligen Lebenssystem. Trotz allen menschlichen Anstrengungen lassen sich „Fehlleistungen“ oder „Mängel“ nicht vermeiden, auch wenn in Teilen der Geschäftswelt die „Null-Fehler-Strategie“ angestrebt wird. Wem dort ein Fehler unterläuft, muss mit heftigen Konsequenzen rechnen. Das Eis der Fehlertoleranz ist in vielen Kulturen erstaunlich dünn, aber auch in unserer Gesellschaft und in christlichen Gemeinden. Überall werden schnell Verurteilungssteine in die Hand genommen und auf die abgefeuert, denen ein Fehler unterlaufen ist. Es wird kritisiert und gerichtet, oft unbarmherzig und schonungslos. Versagen gehört aber dazu. Deshalb brauchen wir eine neue Fehlerkultur. Unabhängig davon ist entscheidend, wie wir persönlich mit geschossenen Böcken umgehen. Da gibt es nicht nur kulturelle, sondern auch universale Verhaltensmuster. Während die einen ihre Fehler kleinreden, rechtfertigen oder direkt ansprechen, drücken andere sie mit großer Kraftanstrengung weg oder wälzen sie ab. Ich will es mehr und mehr lernen, die Fehler nicht bei den anderen, sondern bei mir zu suchen und zu meinen geschossenen Böcken zu stehen. David aus der Bibel ist mir darin ein Vorbild, wie er mit seinem Fehlverhalten umgeht. In Psalm 32 klagt er darüber. Die Schuld liegt zentnerschwer auf seiner Seele. Körperliche Beschwerden begleiten ihn. Er ist am Ende. Zurechtgewiesen von Gott. Verlassen von Freunden. Verworfen von Feinden. Er scheint daran zu zerbrechen. Angesichts allen Schmerzes und aller Last macht er das einzig Richtige: Er hält seinen „Bock“ Gott hin und hofft auf ihn. Er gesteht sich ein: „Ja! Ich bekenne meine Schuld. Meine Sünde tut mir von ganzem Herzen leid“ (Psalm 38,19). Gott Schuld bekennen bedeutet, ihm zu sagen, was er ohnehin weiß. Wichtig ist, dass ich es ausspreche. Vor ihm und wenn möglich vor anderen. Das ist besonders befreiend und heilsam. Schuld benötigt Vergebung. Sünde einen Sündenbock. Du und ich haben Vergebung für unsere geschossenen Böcke nötig. Was bin ich froh, dass Jesus für mich zum Sündenbock gemacht wurde und mir gerne vergibt. Herzlichst Dave Jarsetz, Missionsdirektor ich habe einen bock geschossen editorial

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