MISSION weltweit – Ausgaben 2023

12 darum gehts samBia Das klingt oft nach etwas Besserem. Nach etwas Heiligerem. Außerdem kann es so viel Druck aufbauen. Wie oft habe ich das schon erlebt: Menschen sehen sich irgendwohin berufen, es wird hoch gepusht und eine kurze Zeit später kommt alles anders, aus welchen Gründen auch immer. Und die Betroffenen zerbrechen fast an der „gescheiterten“ Berufung. MeineemotionaleReaktionaufdiesesWorthängt sicher mit meiner eigenen Geschichte zusammen. Mein Mann und ich haben uns beim Studium auf dem Missionsberg kennengelernt. „Theologie und Soziale Arbeit“ habe ich gewählt, um Menschen zu helfen, denen Ungerechtigkeit widerfährt. Um für die einzustehen, die es selbst nicht können. In erster Linie hatte ich Deutschland im Fokus, aber Ausland war nicht abwegig. Ich hatte meine Bibelschulzeit in Australien nach demAbitur sehr genossen und bin in die Kultur gut reingekommen. Aber Mission? Nein, das konnte ich mir nicht vorstellen. Daran reizte mich rein gar nichts. Und das Bild, das ich von DER Missionarin hatte, hat mich alles andere als angesprochen. Außerdem braucht man weltweit, also auch in Deutschland, Menschen, die Jesus lieb haben. Manuel kam bei einem Kurzzeiteinsatz mit DIGUNA in Kenia zum Glauben und war Feuer und Flamme für die Arbeit. Zurück in Deutschland war es sein Wunsch, wieder ins Ausland zu gehen. Daher kam zunächst sein impact-Einsatz und dann das Studium in Bad Liebenzell. Während Letzterem bekam er immer mehr Freude an der hauptamtlichen Arbeit in Deutschland, und er war offen dafür, dass Gott ihn hier einsetzt. druck von außen Mit diesen Standpunkten haben wir uns kennen- und lieben gelernt. Unsere Zukunft war von Anfang an Thema in unserer Beziehung. Kein einfaches für mich. So wenig Druck Manuel mir in dem Ganzen gemacht hatte, umso mehr kam er von Menschen, die um uns waren und uns nur teilweise kannten. Gerade von Personen, die über Manuels Geschichte im Bild waren, bekam ich unsensible Fragen gestellt wie: „Ach, ihr seid jetzt ein Paar. Und wann geht ihr ins Ausland?“ Oder: „In welches Land fühlt ihr euch denn berufen?“ Ich dachte immer nur: „Ihr habt einfach keine Ahnung. Interessiert euch, was ich über die ganze Sache denke und wofür mein Herz schlägt?“ die erste und wichtigste Berufung ganz ehrlich, ich mag das Wort Berufung nicht. zumindest nicht in dem zusammenhang, in dem es oft gebraucht wird: Berufung in den hauptamtlichen dienst. Berufung in die mission. Berufung ins ausland. Berufung hier- oder dorthin und vielleicht noch lebenslänglich. Am Frühstückstisch wird die finale Entscheidung getroffen: Wir sagen für die Stelle in Sambia zu. Darauf ein Anstoß mit heißer Schokolade Foto: carmen sePt Denn Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines sohnes Jesus christus, unseres herrn. 1. Korinther 1,9

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