15 missiOn weltweit 1–2/2023 Japan darum gehts Inzwischen ist die Gemeinde geistlich gefestigt und imstande, einen Pastor zu finanzieren. So ist die Zeit gekommen, diese Arbeit in einheimische Hände zu übergeben und einen Pastor zu berufen. welche werte leiten bei der kandidatensuche? Undwieder einmal stelltenwir uns die Frage, was denn der Wille Gottes sei. Wen sollten wir berufen? Ein Jahr lang wollten wir uns Zeit nehmen, als Gemeinde gemeinsam im Gebet die nächste Phase vorzubereiten. Planend und Schritt für Schritt vorwärtsgehend baten wir Gott, Türen zu schließen, durch die wir nicht gehen sollten. Ein Berufungsausschuss aus Gemeindegliedern bekam die Aufgabe, betend herauszuarbeiten, welche Werte für die Gemeinde die wichtigsten sind und demnach einen Kandidaten zu suchen. Erstaunlich schnell kristallisierten sich zwei heraus: ● Eine klare, jesuszentrierte Wortverkündigung als oberste Priorität ● Der Pastor soll sich zusammen mit der Gemeinde unter die Herrschaft Jesu stellen, der das Haupt der Gemeinde ist (im Hierarchiedenken in Japan nicht selbstverständlich). Bald wurde ein Kandidat gefunden, der dem Ältestenrat und später allen vorgestellt und zum Predigtdienst eingeladen wurde. Die Frage, ob er sich eine Arbeit in der Gemeinde mit ihren oben genannten Werten vorstellen könnte, bejahte er nach kurzer Bedenkzeit. Später folgte auch ein Kennenlerntreffen mit ihm und seiner Ehefrau und eine Fragerunde. wie bereiten wir die Gemeinde vor? Parallel dazu luden wir drei auf diesem Gebiet erfahrene Pastoren zu Vorträgen ein. Sie sollten die Gemeinde auf den Wechsel vom Missionar zum Pastor vorbereiten und für mögliche Problemfelder sensibilisieren. Auf den Punkt gebracht wurde vermittelt: ● Vorgänger und Nachfolger nicht vergleichen! ● Es wird anders! Seid bereit für Veränderungen. ● Habt keine zuhohenErwartungen andenNachfolger/an Menschen, sondern vertraut Gott! Als die Vorbereitungsphase abgeschlossen war, blieb nur noch zu klären, ob die Gemeinde bereit ist, den vorgeschlagenen Kandidaten als ihren Pastor zu berufen. Bei einer geheimen Wahl entschied sich die Gemeinde mit überwältigender Mehrheit für ihn. Und weil Gott diese Tür nicht verschlossen hat, sehen wir das als SEINEN Weg und werden die Berufung, die imMärz 2023 stattfinden soll, vorbereiten – um dann innerhalb eines Jahres die Aufgaben schrittweise zu übergeben. Abschließend möchte ich die Verse aus 1. Korinther 1,26–29 weitergeben, die mich beimThema Berufung immer wieder beschäftigen und nicht loslassen: „Seht doch, Brüder und Schwestern, auf eure Berufung. Nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme sind berufen. Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist; und was gering ist vor der Welt und was verachtet ist, das hat Gott erwählt, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, auf dass sich kein Mensch vor Gott rühme.“ Irene Beck ● thomas und irene Beck leben seit 1992 in Japan und haben vier, zum teil erwachsene Kinder. nach Gemeindegründungen und Gemeindearbeit in Kamisakunobe und minamino sind sie seit 2012 in tokaichiba im einsatz. thomas leitet daneben die religiöse Körperschaft der liebenzeller mission in Japan. er hat nach dem abitur das theologische seminar der lm besucht, irene war Postbeamtin von Beruf. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/beck Im Siedlungsgebiet Tokaichiba, Miho und Niharucho wohnen rund 32 000 Menschen Bild links: Hier ist die Gemeinde zu Hause Gruppenbild nach der Taufe von Frau O., Juli 2022
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