7 ugaNda darum gehts fotos: martin auch Haben wir den Himmel verloren? Im Blick auf unsere westliche Gesellschaft muss man das wohl sagen. Der Glaube an die Machbarkeit der Dinge hat uns „Gott-los“ gemacht. Der Glaube, das Leben sei ein Zufallsprodukt, hat uns arm gemacht, weil wir den Bezug zu unserem Schöpfer verloren haben. Und wo der Glaube an den lebendigen Gott verloren geht, schwindet der Blick auf sein ewiges Reich. Zwar hat unsere Generation unzählige Möglichkeiten, sich zu verwirklichen. Gleichzeitig liegt darin auch für Christen die größte Gefahr der Ablenkung von Gott und dem, was kommen wird und wirklich zählt. Kein Wunder also, dass Himmelfahrt als christliches Fest vom Vatertag abgelöst wird, bei dem Männer mit Bollerwagen und Bierkasten durchs Land ziehen. Unseren Glaubensgeschwistern in China weht der Wind der Kontrolle und Zensur aktuell scharf ins Gesicht. Sie feiern die Himmelfahrt Jesu sehr bewusst, weil seitdem Jesus zur Rechten Gottes sitzt und Christus zusammen mit seinem allmächtigen Vater von oben her regiert. Für Christen in der Verfolgung ist diese Glaubenswirklichkeit ein Kontrapunkt zu ihrem Leid. Und wir? Verlieren wir vor lauter Ablenkung den Himmel? Hölle – was ist das? Über die Vorstellung von Hölle habe ich von Bischof Benjamin Kwashi aus Nigeria Entscheidendes gelernt. Während ich mich an den Details der bildhaften Schilderungen von Jesaja 66,24 aufhielt, betonte er das große Bild und meinte: „Die Hölle ist ein schlimmer Ort. Die Hölle ist ein Ort, an dem Jesus nicht ist. Deshalb möchte ich dort nie sein.“ – Eine Ewigkeit ohne Jesus ist die Hölle, weil es eine Ewigkeit in Gemeinschaft mit Satan, der Macht des Verderbens, ist und somit totaler Kontrast zur Ewigkeit in Gemeinschaft mit Jesus, der Macht der Liebe. Bilder brauchen Deutung. Das gilt auch für die bildhaften biblisch-apokalyptischen Beschreibungen von Himmel und Hölle, die als ein großes Bild der Rettungsmission Gottes zu verstehen sind. Leider wurden und werden die Grenzen der Deutung oft überschritten. Wird dieses große Bild reduziert, führt es entweder zu einer von Angst dominierten Glaubenshaltung oder zu einem Christsein der „billigen Gnade“. Besonders in einer entchristlichten Gesellschaft braucht es Weisheit, von Himmel und Hölle zu reden. Das Bild der Rettung scheint mir dafür passend, weil es unsere Zeitgenossen gut verstehen und wir daran anknüpfen können: l Hölle ist die Konsequenz des Verharrens in Verlorenheit, nämlich der menschlichen Fehlentscheidung gegen Gott. l Himmel ist die Konsequenz der Annahme der Rettung, nämlich der göttlichen Liebesentscheidung für uns Menschen. Als Missionare verstehen wir uns als Gottes Rettungsteams, die um die möglichen Kosten ihrer Einsätze wissen und dafür ausgerüstet und freigestellt sind – ähnlich wie Rettungsdienste zu Land, zu Wasser und in der Luft. Wir danken herzlich für eure aktive Teilhabe an dieser Mission Gottes in Jesus Christus durch den Heiligen Geist. „Weltmission ist das größte Unternehmen der Weltgeschichte“, sagte mein vor vier Jahren verstorbener Freund, unser Missionar Gerhard Stamm. Und wie formulierte es so treffend sein Namensvetter, der Liederdichter Gerhard Tersteegen, im Blick auf die Ewigkeit: „Ein Tag, der sagt dem andern, mein Leben sei ein Wandern zur großen Ewigkeit. O Ewigkeit, so schöne, mein Herz an dich gewöhne, mein Heim ist nicht in dieser Zeit.“ Wenn sich unser Herz bereits in diesem Leben an die Ewigkeit gewöhnt, werden sich auch unsere Prioritäten, ja unser Welt- und Gottesbild schon jetzt daran orientieren. Martin Auch l Martin und tabea Auch bauen in uganda eine neue arbeit der Lm auf. dazu motivieren und schulen sie junge menschen zu ganzheitlicher nachfolge und weltmission. nach seiner ausbildung im druckgewerbe absolvierte martin das theologische seminar der Lm und arbeitete beim süddeutschen gemeinschaftsverband im bezirk böblingen. bis 2002 waren er und tabea missionare in bangladesch. dann verantwortete martin als missionsdirektor bis 2020 die weltweite arbeit der Lm. tabea ist Krankenschwester und war zuletzt in der häuslichen pflege tätig. ihre vier erwachsenen Kinder und drei enkel leben in deutschland. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/auch tipp: „das schönste geheimnis“, so sagte jemand, „wird in offenbarung 21 beschrieben.“ Nimm dir Zeit, dieses vorletzte kapitel der Bibel zu lesen. In vorfreude auf die ewigkeit, mit staunen und anbetung. Kenneth (in der Mitte) am Grill mIssIoN weltweit 9–10/2023
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