10 darum gehts samBIa Dieses Erlebnis teilte ein sambischer Pastor mit mir. Einerseits war es eine geniale Ermutigung: Wer wollte nicht eine schützende Feuerwand um sein Haus? Andererseits war es eine wilde Vorstellung, die sich eher nach einem Hollywood-Horror-Movie anhörte. Und überhaupt, was bedeutet das dann für mich, wenn Diebe es doch geschafft haben, ein Fahrrad und den Rasenmäher zu klauen? Die unsichtbare Realität, die Welt der Geister und Dämonen, ist in Sambia nach wie vor allgegenwärtig und real. Aber ich habe vergleichsweise wenige Menschen über Himmel und Hölle reden hören, – vermutlich ähnlich wie in Deutschland. Warum sind der Himmel und die Hölle kein zentraleres Gesprächsthema, wenn die unsichtbare Welt so „präsent“ ist? Für Sambia sind mindestens zwei Faktoren entscheidend. traditionell ist das Planen für die Zukunft von geringer Bedeutung Fünf-Jahres-Pläne, SMARTe-Zielvorgaben und so weiter haben in ihrem Denken wenig Platz. Man lebt in der Regel von der Vergangenheit, von dem, wie es schon immer war. Die Leitung unseres Kirchenverbandes ist eine positive Ausnahme. Sie bringt heute Opfer für das künftige Wohl des Verbandes. Man erlebt sonst eher selten, dass Geld in Dinge investiert wird, die langfristig einen Werterhalt und Einkommen versprechen. Die meisten leben viel mehr in der Gegenwart und nutzen zur Verfügung stehende Mittel sofort für Verbrauchsgüter; oft ohne Planung, welche Konsequenzen das hat und welche Unterhaltskosten anfallen. Kein Gedanke an die Zukunft. Man hat schließlich keine Kontrolle darüber, was wirklich passieren wird … ein weiterer Grund: die traditionelle Vorstellung über das, was nach dem tod passiert Wenn ein Mensch stirbt, hört er nicht auf zu existieren. Er verlässt nur seine leibliche Hülle. Sein Geist ist nach sambischem Verständnis weiterhin in seiner Familie gegenwärtig und nimmt Einfluss zum Guten und Bösen. Deshalb bemühen sich die Hinterbliebenen, den Geist gut zu behandeln und den Toten nicht zu vergessen. Wenn danach ein Kind in der Verwandtschaft Träume hat, wird das als Kontaktaufnahme des Ahnengeistes gesehen. Durch ein Ritual bekommt dieser wieder eine leibliche Hülle und Ich glaube nur, was ich sehe! „Weißt du, als christen sind wir sicher! Ich hatte einen mann bei mir in der seelsorge, der früher satanist war. er bezeugte: ‚um eure häuser sahen wir etwas wie eine brennende Wand. Wir kamen da nicht durch, wir hatten keinen Zugriff auf euch.‘“ In Sambia kann es sein, dass ein Kind als Tante, Onkel, Oma oder Opa angesprochen wird
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