12 darum gehts malaWI „Heulen und Zähneklappern“ stehen für Trauer, Wut, Angst oder Verzweiflung. Gefühle, die wir nicht empfinden wollen. Wo Heulen und Zähneklappern sein wird, wollen wir unter keinen Umständen sein. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Das ruft Jesus am Kreuz. Zuvor wurde er verraten. Hat vor Angst Blut geschwitzt. Wurde beschimpft und bespuckt. Musste falsche Anschuldigungen über sich ergehen lassen. Sein eigenes Hinrichtungswerkzeug quer durch die Stadt tragen, während er verhöhnt wurde. Und er wurde letztlich grausam getötet. Jesus ist buchstäblich durch die Hölle gegangen. Er war ganz von Gott verlassen. Das ist die eigentliche Bedeutung der Hölle: ganz von Gott verlassen sein. Ganz von seiner Liebe und Güte abgeschottet sein. Statt von Gottes Licht und Wärme nur von Dunkelheit und Kälte umgeben sein. Das ist der Ort, an dem Heulen und Zähneklappern ist. Aber wir werden im Neuen Testament oft daran erinnert, dass Jesus diesen Weg aus einem bestimmten Grund gegangen ist: für uns! Er ist für uns gestorben, damit wir leben können. Hölle auf erden Nachdem im März ein Zyklon den Süden Malawis durchzogen und vieles verwüstet hatte, waren Bilder zu sehen, die mich an „Hölle“ denken ließen. Wassermassen donnerten über Straßen und durch Wohngebiete. Häuser standen bis zum Dach im Wasser oder wurden weggeschwemmt. Plumpsklos liefen über, und der Inhalt verteilte sich in der Gegend. Diese Hölle hat Petros miterlebt. Er war im vergangenen Jahr Student an der Bibelschule Chisomo. Nach diesem Ausbildungsjahr brachte er sich in seiner Gemeinde und in der Jugendarbeit ein und ernährte seine Familie durch seine Arbeit als Maurer und Schreiner. Aber dann kam der Zyklon mit tagelangem Regen und Überschwemmungen. Nachdem zwei Außenwände ihres kleinen Hauses eingestürzt waren, musste die Familie die letzte Nacht dort im Stehen zubringen – mit der ständigen Angst, dass die Flut und der Regen auch noch den Rest zusammenfallen lässt. Nicht nur Petros‘ Haus war zerstört. Auch ihre Vorräte waren dahin und das Feld kurz vor der neuen Ernte weggespült. Mit Frau und Kind musste er in ein Camp ziehen. Mit Hunderten anderen Familien in Klassenzimmern schlafen. Wie sieht eigentlich die hölle aus? Jesus redet mehrfach über den ort, an dem „heulen und Zähneklappern“ sein wird.1 Wenn er darüber spricht, dann meistens in kontrast zu einem anderen ort, einem ort der Freude. einem großen Fest zum Beispiel. 1 matthäus 8,12 oder Lukas 13,28 durch die hölle gegangen Zyklon Freddy verwüstete im März den Süden von Malawi. Die Überschwemmungen waren immens. Mehrere Hundert Menschen fanden den Tod, viele wurden obdachlos. foto: stefan mÜLLer
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