darum gehts PaPua-NeuguINea 14 Während Europa in den vergangenen Jahrzehnten medizinischen Fortschritt und wirtschaftlichen Wohlstand genießen durfte und den Tod zum Fremdkörper erklärte, ist er in Papua-Neuguinea (PNG) wie an vielen Orten der Welt täglich gegenwärtig: Neben einer hohen Kindersterblichkeit, schlechter Gesundheitsversorgung und tropischen Krankheiten spielen gewalttätige Auseinandersetzungen eine große Rolle. Jeder Neuguineer kommt damit recht schnell in Berührung. Die unterschiedlichen Ethnien in PNG haben rund um den Tod jeweils eigene Formen und Rituale mit größter Bedeutung. Von den Arowe in Westneubritannien – dort gründete unsere Partnerkirche „South Sea Evangelical Church“ (SSEC) in den 1980-er Jahren Gemeinden – weiß man, dass nach dem Tod eines Mannes die Söhne ihre Mutter mit einer Liane erdrosseln mussten. Sie sollte zusammen mit dem Vater beerdigt werden. Man wollte durch diese und andere Gepflogenheiten den Toten ehren, seinen Geist zufriedenstellen und dadurch Unheil abwehren. Heute gibt es dieses grausame Brauchtum nicht mehr, Gott sei Dank! Aber es zeigt, mit welcher Intensität der Tod kulturell behaftet ist. Tote sind und bleiben Teil des Lebens und der Kultur. Auch heute noch wird versucht, Verstorbene an ihren Geburts- und Heimatort zu überführen. Air Niugini, die nationale Fluggesellschaft, verdient gut am Transport der Leichen. Die Verstorbenen als teil des Lebens Charles Hausarp, Leiter der SSEC, berichtete, dass seine Vorfahren im Sepik-Gebiet davon ausgingen, dass die Verstorbenen als Ahnengeister Teil des Lebens bleiben. Hatten sie ein moralisch gutes Leben geführt, waren sie große Krieger oder gar Häuptlinge des Stammes gewesen, so glaubte man, dass ihre Seelen an einem „guten“ Sebastian und katharina Proß leben seit august 2016 in papua-neuguinea. seit drei Jahren ist ihr aufgabenschwerpunkt die beratung und schulung der partnerkirchen. nach dem abitur studierten sebastian und Katharina theologie/soziale arbeit im interkulturellen Kontext an der internationalen hochschule Liebenzell (ihL). sie haben drei Kinder. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/pross Jenseits im diesseits viele menschen in Papua-Neuguinea sind noch sehr stark im animismus verankert. Weniger im animismus als religion (glaube), sondern als kultur (lebensweise). das zeigt sich besonders bei denen, die aus unserer sicht „zweigleisig“ fahren: einerseits sind sie traditionell, auf der anderen seite modern. oftmals christlich und gleichzeitig sehr abergläubisch. Die „Asaro Mudmen“ aus den Eastern Highlands wollen mit Schlammmasken „böse Geister“ vertreiben
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