17 missiOn weltweit 1–2/2023 deutschland darum gehts Es war uns immer wichtig, Gott zu fragen: Wo möchtest du uns haben, was sollen wir tun? Gott hat wieder und wieder gesprochen und uns herausgefordert, noch mehr darüber nachzudenken, welche spezielle Beauftragung wir als Familie haben. Wir ertappen uns manchmal im Hamsterrad der Selbstoptimierung: Wollen uns verbessern, an uns arbeiten, kompetenter und wirkungsvoller werden, Potenzial entfalten und alle Möglichkeiten ausschöpfen. Dabei bleibt ständig das Gefühl: Ich sollte noch … – aber ich schaffe nicht alles. Der Zeitgeist sagt uns immer, wie weit die Türen offenstehen und dass wir unsere Möglichkeiten nutzen sollten. Das mag eine Zeit lang anspornen. Aber was, wenn sich ein Traum nicht erfüllt oder unerwartete Krisen kommen? Gott musste uns erst einmal aufzeigen, dass es bei unserer Berufung nicht nur um das Tun geht! Das war ein schmerzhafter Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist. Berufung ist ganzheitlich Unsere Erfahrungen lassen sich so zusammenfassen: Gott hat uns aufgefordert, damit aufzuhören, unserer speziellen Berufung nachzulaufen. Wir sollen viel mehr ihm selbst folgen, der uns berufen hat! Er ruft zunächst in die Beziehung und dann erst in den Auftrag! Wir haben es lange falsch verstanden. Es ist nicht ein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch. Wir glauben mittlerweile, dass Berufung etwas Ganzheitliches ist, das sich früher oder später auf alle Lebensbereiche erstreckt. Jetzt leiten wir das Jüngerschaftsprogramm „impact-move“ der Liebenzeller Mission, und wir lieben es, die jungen Menschen zu ermutigen, zu begleiten und auszurüsten. Dabei wünSebastian und Cathrin Pfrommer leben seit 2021 mit ihren beiden Kindern in Bad liebenzell und leiten das Jüngerschaftsprogramm „impactmove“. Davor arbeiteten sie vier Jahre als missionare in malawi. sie begleiteten malawische Jugendliche sowie junge leute aus Deutschland bei deren impact-Kurzeinsatz in diesem südostafrikanischen land. sebastian ist schreinermeister. nach einem auslandseinsatz (cathrin in Kenia, sebastian in malawi) studierten beide „theologie/soziale arbeit im interkulturellen Kontext“ an der internationalen hochschule liebenzell. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/pfrommer erst die Beziehung, dann der auftrag „irgendwie verstehen wir dich nicht, aber wir wollen dir vertrauen und dir folgen.“ so haben wir schon öfter zu gott gesagt. erst haben wir sechs Jahre gebetet und bekamen eine klare platzanweisung für malawi. doch auf einmal standen wir nach vier Jahren wieder vor gepackten koffern und es ging zurück nach deutschland … schen wir uns, dass sie Jesus immer besser kennenlernen, ihm leidenschaftlich nachfolgen und somit ein Segen für andere sind. Zuerst muss das Fundament stehen Oftmals erleben wir im Alltag und dem Unterwegssein mit den impactlern, dass die Suche nach ihrer ganz persönlichen Berufung zu einer rastlosen Angelegenheit wird, bei der nach dem einen Ort oder der einen Aufgabe gefragt wird. Genau deshalb ist es uns wichtig geworden, ihnen vorzuleben und in Unterrichtseinheiten zu vermitteln, dass es als Erstes um die Berufung als Kind Gottes geht und darum, die Bestimmung zum Menschsein anzunehmen. Danach kommt die allgemeine Berufung, zu lieben, zu dienen, zu geben etc. Erst wenn dieses Fundament steht und geklärt ist, kann man über die spezielle Lebensaufgabe reden. Bei all dem jagen wir nicht mehr danach, was „meine“ Berufung und „mein“ Auftrag ist, sondern fragen vielmehr: Was ist denn Gottes Vision, was ist sein Wunsch? Es ist seine Berufung für mein Leben. Deshalb haben wir uns als Familie entschieden, ihm zu folgen und ihm unser Leben zu weihen. Wir gehören nicht mehr uns selbst, sondern Jesus, der beruft – und wir dürfen ihm folgen und unsere Gaben einbringen. Sebastian und Cathrin Pfrommer Sebastian im Gespräch mit Stefan, der zum impactEinsatz 2021/22 in Malawi war und jetzt an der IHL Evangelische Theologie studiert Foto: lUKas KraFt
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