13 mission weltweit 11–12/2023 burundi darum gehts Folgen von Gewalt behandeln. So gründete er zusammen mit Männern, die zu Gewalt neigen und sich diesem Problem stellen wollen, die „Association des hommes pour le changement“ (Männerverein für Veränderung). Ich wurde zu den Treffen der Männer eingeladen, um folgende Themen anhand der Bibel zu betrachten: „Neu anfangen!“ Der Wiederaufbau des Tempels bei Esra diente als Bild für den eigenen Glauben. Bei „Wie rette ich meine Ehe?“ entdeckten wir die guten Ideen Gottes zur Ehe bei der Schöpfung. Beim Thema „Positive Männlichkeit“ führten wir uns Jesus und seine Art, als Mann zu leben, vor Augen. Die Folge war, dass die Männer durch das stundenlange Zuhören, Austauschen, Beten und Singen Mut gewannen, einen neuen Anfang für ihre oft zerrüttete Ehe zu wagen. Schon jetzt stellt eine Mitarbeiterin des Frauenhauses fest, dass sich einige Beziehungen seitdem positiv verändert haben. Nun träumt Teddy davon, dass sich gemeinsame Veranstaltungen ergeben: zwischen den Frauen aus dem Frauenhaus und den Männern des Vereins. Genial, wie Gott und sein Wort Versöhnung zwischen Menschen bewirken. Albrecht Hengerer l Gewalt in der ehe: unsere anglikanische partnerkirche unterhält neben einem Frauenhaus auch ein haus, in dem geschlagene männer zuflucht finden. man schätzt, dass in burundi mindestens 20 prozent der männer der gewalt von Frauen ausgesetzt sind. Fotos: albrecht hengerer Vorsorgen ist besser … Freundschaft und Sexualität gehören immer noch zu den Tabuthemen in der Gesellschaft. Selbst in den Kirchen hat man erst vor wenigen Jahren begonnen, über Ehevorbereitung oder Sexualerziehung nachzudenken. Die „praktische Lösung“ liegt darin, einen „Muzungu“ (Weißen) einzuladen, weil der weniger Komplexe hat, diese Themen anzusprechen … Ich traf Innocent bei Freunden. Er lud mich in seinen Jugendkreis ein, um über das „heiße Thema“ zu reden. Innocent erwartete 30 junge Erwachsene. Doch die Sache sprach sich in anderen Jugendkreisen herum, und am Ende kamen 300 junge Leute zu zwei Nachmittagen über die Themen „Wie finde ich einen geeigneten Partner?“ und „Wie bereite ich mich auf die Ehe vor?“ Die vielen männlichen Teilnehmer der beiden Nachmittage hatten das traditionelle Bild von Ehe im Kopf: „Der Mann arbeitet und versorgt die Familie. Die Frau bleibt zu Hause und erzieht die Kinder.“ Denn: „niko zubakwu“, „so haben wir das immer gemacht“. Viele junge Burundierinnen wollen aber inzwischen eine gleichberechtigte Partnerschaft nach westlichem Vorbild. Meine Empfehlung, ihre Vorstellungen von Ehe im Vorfeld miteinander zu diskutieren, kam ihnen „fremd“ vor. Ich ermutigte sie zum täglichen Dialog, dem gemeinsamen Gebet und gegenseitigem Vergeben als gute Voraussetzungen für eine gelingende und dauerhafte Ehe. … als „Behandeln“ Die anglikanische Kirche hat in Bujumbura ein Frauenhaus, in dem von Gewalt betroffene Frauen Zuflucht finden. Sie bieten neben der Unterkunft auch Gesprächsmöglichkeiten und Begleitung an. Einige der Verantwortlichen besuchen andere von Gewalt betroffene Frauen, die es nicht wagen, ins kirchliche Zentrum zu kommen, regelmäßig zu Hause. Eines Tages hatte es Teddy, Verantwortlicher des Frauenhauses, satt: Er wollte nicht nur die Die meisten Kinder in Burundi wachsen in der Großfamilie auf Fotos: albrecht hengerer
RkJQdWJsaXNoZXIy Mzg4OTA=