MISSION weltweit – Ausgaben 2023

17 mission weltweit 11–12/2023 liebenzeller mission aktuell BURUNDI. Wie jeden Donnerstagmorgen sitzen wir mit unseren Mitarbeitern zusammen, trinken Tee und lesen in der Bibel. Dieses Mal geht es um die Ge- schichte des Knechts, der von seinem König Vergebung seiner Schuld erfährt, diese aber seinem Mitknecht nicht zuteilwerden lässt (Matthäus 18). Der Nachtwächter erzählt uns, wie er als Kind die Ermordung seiner Eltern mitansehen musste. Wir sind schockiert, wissen kaum, wie wir reagieren sollen. Gleichzeitig sehen wir, dass er Freude im Gesicht hat. Er berichtet, wie er von anderen Bewohnern des Dorfes unglaubliche Liebe erfahren hat, wie sie ihn aufnahmen und umsorgten. Wir sprechen über das gegenseitige Vergeben, um das es im gelesenen Gleichnis geht. Da erzählt er freudestrahlend, dass er den Mördern seiner Eltern längst vergeben hat, auch wenn sie immer noch frei herumlaufen. Deshalb traut er sich nicht, in seine Heimat zurückzukehren. Wir beten gemeinsam für ihn und auch für die Mörder seiner Mutter und seines Vaters. Wenige Wochen später erzählt unser Mitarbeiter, dass er es wagt und im Urlaub in sein Heimatdorf fährt. Wir freuen uns mit ihm, ermutigen ihn und beten gemeinsam. Wir staunen über seinen Mut und über die Kraft der Vergebung. Wer wartet gerade auf deine Vergebung? Die Vergebung, die Gott uns schenkt, hat eine riesige Kraft, wenn wir sie auch anderen Menschen zuteilwerden lassen. Manuel und Esther Stoll SAMBIA. Bei „Mushili – Hilfe zum Leben“ begann unser neues Programm: eine Jüngerschaftsschule kombiniert mit einer landwirtschaftlichen Ausbildung. Seit Mitte Juli leben und arbeiten fünf junge Sambier für ein Jahr bei uns in Ndola mit. Sie erhalten biblischen Unterricht, lernen die Grundlagen einer ökologischen Landwirtschaft kennen und werden geschult in vielen Alltagskompetenzen wie dem Umgang mit Geld. Angeleitet werden sie von unserem sambischen Landwirt Elias, in den „Life Skills“ und biblischen Themen von einem Team, zu dem sambische Mitarbeiter, Ehepaar Wagner und wir gehören. Danke, wenn ihr für diesen neuen Bereich unseres Projekts betet und für Kraft, es auch mit weniger Mitarbeitern als geplant zu schultern. Dietmar und Katrin Brunner BANGLADESCH. Jesus bestätigte unsere Be- rufung in dieses Land durch den letzten Besuch in Dinajpur. Für Benedikt standen Projektbesuche an, und er sollte beim jährlichen Jugendcamp predigen. Wenige Tage davor wurde auch ich (Verena) um einen Input für die Jugendlichen gebeten. Meine erste Reaktion war: „Nein! Nicht auf Bangla. Das kann ich nicht!“ Doch dann kam der zweite Gedanke: „Wieso nicht? Du kannst es! Erzähle, was du mit Jesus erlebt hast.“ Die Anspannung war groß, doch Jesus half mir. Eine halbe Stunde später kam ein Mädchen auf mich zu und erzählte, dass sie mein Lebenszeugnis bewegt hätte. Sie schüttete Die Kraft der Vergebung Jüngerschaft und Landwirtschaft Wachsen in Herausforderungen symbolbild: envato Die Teilnehmer Moses, Happy, Joseph, Moffat und Laston (von links) werden im Bereich Landwirtschaft von Elias (rechts) ausgebildet Verena berichtet beim Jugendcamp von ihren Erfahrungen mit Jesus Beim Bibellesen mit unseren Mitarbeitern wird auch kräftig gesungen mir ihr Herz aus, und wir beteten gemeinsam, dass Jesus heilt, was in ihr zerbrochen ist. Ich war perplex, wie genial Jesus durch mein begrenztes Bangla zu diesem Mädchen gesprochen hatte! In den vergangenen Monaten gab es zahlreiche Herausforderungen: personelle Spannungen in der Partnerorganisation, anstehende Kirchenwahlen, die neue Teamleiter-Aufgabe, fehlende Freunde für unsere Kinder, gesundheitliche Probleme. Psalm 13 hat uns gehalten und wir haben erfahren: „Gott hat uns nicht vergessen“. Darüber predigte Benedikt beim Camp, und viele Jugendliche gingen mit neuen Impulsen für ihren Glauben gestärkt nach Hause. Benedikt und Verena Tschauner Foto: Benedikt Tschauner FUNDSTÜCK „Jeder hält Vergebung für eine schöne Idee, bis er etwas zu vergeben hat.“ Clive Staples Lewis (1898–1963) Foto: Esther Stoll foto: dietmar brunner

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