Maike und Pierre dispensieri „Seine Berufung leben“ – wie kam es bei euch dazu? Beide hatten wir eine klare Berufung in die theologische Ausbildung und in die hauptamtliche Mitarbeit. Maike erlebte sie bei einem TeenagerMissionsTreffen in Bad Liebenzell. Pierre kommt aus einer Familie, in der der Glaube keine Rolle spielte. Er entschied sich mit 17 Jahren für ein Leben mit Jesus und entdeckte seine Leidenschaft und Berufung für die Jugendarbeit in seiner Kirchengemeinde. es gab Situationen, in denen ihr Gottes Führung nicht verstanden habt. wie seid ihr damit umgegangen? Unser Weg in die Gemeinschaftsarbeit in Südhessenwar klar vorgezeichnet. Dannwurdenwir überraschend für die Leitung der Jüngerschaftsschule FTS auf dem Missionsberg angefragt. Nach einigem Ringen ließen wir uns darauf ein – obwohl wir erst fünf Jahre in der Gemeinde waren und uns dort sehr wohlfühlten. Uns war klar: Die FTS ist eine komplett andere Arbeit, und ohne eine klare Berufung wäre das Durchhalten-Können schwer. Die Jahre waren herausfordernd, aber auch sehr bereichernd, weil wir viele tolle Menschen kennenlernen und prägen durften. Als die Leitung der LM dann entschied, die FTS zu schließen, mussten wir uns neu orientieren. was half euch, trotzdem daran festzuhalten, dass Jesus seinen weg mit euch weitergeht? Als wir angefragt wurden, in ein Hotelprojekt einzusteigen, schien das eine neue Platzanweisung. „Was ist dann mit eurer Berufung?“, wurden wir gefragt. Auch Pierre kommt aus tuningen, ist gelernter Kaufmann und studierte von 2004 bis 2009 theologie in Bad liebenzell. Der halbitaliener liebt es, Gastgeber zu sein und gemeinsam mit Freunden zu genießen. Maike ist in celle aufgewachsen und kam 1997 für ein FsJ zur liebenzeller mission. nach der ausbildung zur Buchhändlerin studierte sie, ebenfalls ab 2004, Gemeindepädagogik. Die norddeutsche ist gerne in der natur unterwegs oder zu hause kreativ, liebt das meer und musik. seit 2008 sind die beiden verheiratet. Gemeinsam entdecken sie gerne neue länder und Kulturen und verbringen Zeit mit ihrem hund rayo. Zum Thema dieser wir selbst hatten Zweifel: Verlassen wir jetzt Gottes Weg mit uns? Überraschenderweise weitete uns ein guter väterlicher Freund den Blick. Er meinte: „Jesus beruft uns, zu Menschen zu gehen, die ihn nicht kennen. Auch das ist ein Weg, ihm zu dienen. Wenn Gottes Geist auch in einem säkularen Hotel weht – das wäre doch was! Gottes Licht soll in die Welt strahlen – überall!“ Das half uns in der Verunsicherung. Wir merkten: Berufung hat verschiedene Facetten, und wir sollten nicht denken, dass wir nur in einem frommen Beruf die Berufung Gottes leben können! Es gibt so viele Möglichkeiten! das Projekt ist aus verschiedenen Gründen gescheitert. wie ging es weiter? Heute engagieren wir uns wieder in christlichen Werken: Pierre leitet das Haus Saron in Wildberg, Maike arbeitet in der Öffentlichkeitsarbeit der LM. Es war zuerst nicht leicht, eine neue Perspektive zu entwickeln und sich auf etwas Neues einzulassen. Aber wir sind sehr dankbar, dass Gott uns immer wieder neue Chancen eröffnet, die wir nutzen dürfen. würdet ihr wieder diese reihenfolge wählen: zuerst Berufsausbildung, dann theologiestudium? Definitiv ja! Denn eine Ausbildung lehrt Demut, lässt reifen und weitet den Horizont für die Arbeitswelt. was empfehlt ihr Menschen, die unsicher sind, wie und wo es für sie im Leben weitergeht? Sei bereit, offen und mutig für Veränderungen. Trau dich, neue Wege zu beschreiten. Lote Optionen aus. Stelle dir gerne auch deinen perfekten Beruf oder Arbeitsplatz vor. Gib nicht vorschnell auf. Wisse: Gott möchte, dass wir in unserer Aufgabe auch glücklich sind. Du darfst ihm deine Wünsche bringen, du bist ihm das wert! die Fragen stellte monika Weinmann, redaktion mission weltweit Foto: martin haUG
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