MISSION weltweit – Ausgaben 2023

9 mission weltweit 3–4/2023 mikronesien darum gehts Absturz und Neuanfang Larry (Name geändert) konnte nicht besonders gut Englisch, als er zum Studium nach Guam an die PIU kam. Da der Unterricht in englischer Sprache gehalten wird, musste er zusätzliche Aufbaukurse belegen, um die fehlenden Sprachkenntnisse aufzuholen. Das ist auch für das Leben auf dem Campus wichtig, denn die Studentinnen und Studenten haben sehr unterschiedliche Muttersprachen und können sich sonst nicht verständigen. Andere Studenten sahen bald auf Larry herab. Es kam zum Streit, der so ausartete, dass Larry für ein Semester das PIU-Gelände nicht betreten durfte. Danach konnte er beantragen, das Studium fortzusetzen. Larry wollte wieder kommen. Mit seinem Antrag musste er auch eine aktuelle Referenz seines Pastors vorlegen. Durch einen Mitarbeiterwechsel war jemand anderes für die Entscheidung seines Falles zuständig. Aber der vorherige Stelleninhaber war noch auf dem Campus und bedachte Larry mit einem langen, skeptischen Blick, als der mit zitterndem Herzen die Papiere zum Verwaltungsgebäude brachte. Der neue Mitarbeiter kannte weder die Insel noch die Familie, aus der Larry stammte. Er war auch nicht mit dem Pastor vertraut, der die Referenz geschrieben hatte. So konnte er Larry unvoreingenommen begegnen. Um herauszufinden, was sich während Larrys Abwesenheit getan hatte, lud er wenig später den Pastor zu einem Gespräch ein. Pastor Arnold erzählte, wie er den jungen Insulaner begleitet hatte und dass er sich auch weiterhin darum kümmern würde, dass Larry in der christlichen Jugendgruppe integriert wäre und sein Leben mit Jesus gefestigt würde. Larry durfte das Studium fortsetzen. Aber wir hatten keine aktuelle Telefonnummer, um ihm das mitzuteilen. Über Bekannte und Freunde fand man schließlich einen Cousin, der wusste, wo Larry wohnte und ihn informieren konnte, dass wir ihn zu einem weiteren Gespräch am College erwarteten. Larry wusste nicht, wie die Entscheidung ausgefallen war. Als er die positive Antwort hörte, glaubte er es zunächst fast nicht und vergewisserte sich bei mehreren Mitarbeitern, ob er das auch in Englisch richtig verstanden hätte. Seine Zukunft war wieder hell geworden. Er schätzte das entgegengebrachte Vertrauen und alle Hilfe. Sein Umgang mit den anderen Studenten veränderte sich, er hielt den Kontakt zur Gemeinde und konnte sein Studium erfolgreich abschließen. Hartmut und Urte Scherer sind seit 1997 Missionare in Mikronesien. Beide waren viele Jahre Dozenten, zunächst auf chuuk, dann auf Guam. Seit Anfang 2023 unterrichtet Hartmut online von Deutschland aus. urte unterstützt das Team auf Guam weiterhin im administrativen Bereich. Beide haben die Ausbildung am Theologischen Seminar der Liebenzeller Mission absolviert. Zuvor war Hartmut als Ingenieur im Fahrzeugbau tätig, urte als Dipl.-Finanzwirtin (FH). rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/scherer Sich von Schwierigkeiten nicht ausbremsen lassen Montagmorgens treffen sich die Mitarbeiter am PIU zu einer Gebetsgemeinschaft. Anliegen der Schule, aber auch persönliche oder familiäre Sorgen können vorgebracht werden. Das bringt Gottes Licht und Perspektive in unsere Fragen. Das Lied „Overcome“ (Songwriter sind Chris Brown, Steven Furtick und Jack Brown) erinnert mich daran. Im Refrain heißt es: We will not be moved When the earth gives way For the risen One has overcome And for every fear There‘s an empty grave For the risen One has overcome Der Hinweis auf den Auferstandenen und auf das leere Grab helfen mir, Gott neu zu vertrauen und nicht bei den Schwierigkeiten und Spannungen stehenzubleiben. Hartmut Scherer l Wir werden nicht wanken Wenngleich die Welt unterginge Denn der Auferstandene hat überwunden Und für jede Furcht Gibt es ein leeres Grab Denn der Auferstandene hat überwunden Ein schönes Wandbild ziert die Bibliothek der Pacific Islands University Guam: Pastor Arnold Marcus kümmerte sich um Larry

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