MISSION weltweit – Ausgaben 2023

11 liebenzeller mission aktuell mission weltweit 3–4/2023 Fotos: lisa kimpel und dann fragen wir gleich, ob sie zum Osterbrunch kommen!“ „Ja, oder wir laden sie schon vorher zum gemeinsamen Eierfärben ein!“ Was Ermutigung hindert Unsicherheit und Stolz verhindern, dass wir uns ehrlich mit anderen mitfreuen und das Positive in ihnen entdecken. Das erfordert viel Demut. Mitfreuen kann ich mich nur, wenn ich mich nicht vergleiche. Beim Vergleich werde ich entweder überheblich, weil ich mich besser finde, oder ich fühle mich minderwertig, weil ich schlechter abschneide. Ein Gegenmittel ist die Liebe. Wenn ich den anderen aufrichtig liebe, freue ich mich über seine Erfolge und leide mit in seinen Schwierigkeiten. Ich stelle mich nicht mehr über oder unter ihn, sondern zu ihm. Wenn ich dann auch noch begreife, wie sehr Gott mich liebt, brauche ich mich gar nicht minderwertig oder überlegen zu fühlen. Gott nimmt mich in meinen dunkelsten Stunden an, wenn ich mir selbst nicht in die Augen schauen kann. Gleichzeitig sieht er die Schönheit, das Gute und das Potenzial, das er in mich hineingelegt hat. Gott betrachtet jeden Menschen so und will diesen Blick für andere auch mir schenken. Auch wir können Lichtblicke schenken und ein Ermutiger werden, indem wir dem Nächsten, dem wir begegnen, „Danke“ sagen für das, was er oder sie getan hat oder tut. „Gut gemacht!“ für etwas Gelungenes. Oder „Nur Mut!“ für die, die gerade eine schwere Zeit erleben. Lasst uns die Augen offen halten für unsere Mitmenschen, sie wahrnehmen und hinhören, wie es ihnen wirklich geht – und unseren Mund nicht verschließen, sondern gute, wahre und nützliche Worte sprechen. Wem kannst du heute ein Ermutiger sein? Lisa Kimpel l ECUADOR. Wir arbeiten mit vielen Menschen in unterschiedlichsten Lebenslagen. Immer wieder hören und sehen wir Geschichten, die uns sprachlos machen. Und dann merken wir: Wie sehr können wir Gott danken für alle Sorgen, Schmerzen, Nöte, Ängste und Traumata, die wir nicht haben und nie hatten! Neulich unternahmen wir einen Tagesausflug mit Drogenabhängigen. Alle genossen sichtlich die Fahrt zum Freizeitheim in Lita, das gute Essen, das Baden im Fluss, Spiel und Sport. Zweimal gab es Zeit, Gottes Wort zu hören und IHM zu begegnen. So etwas hätten sie noch nie erlebt, sagten einige. Dann ist da eine Familie, die den Gottesdienst besucht. Vor einigen Wochen kam heraus, dass der Opa eine der Töchter jahrelang missbrauchte. Merkte die Mutter nichts? Wollte sie nichts merken? Doch sie hatte dasselbe erlitten und war gefangen in einem Nebel der Unsicherheit und emotionalen Bindung. Ein 13-jähriges Mädchen, das den Kinderclub besuchte, wurde von ihren eigenen Eltern prostituiert, um an „leichtes“ Geld zu kommen. Jetzt ist sie an einem Schutzort. Wir kontaktierten die Behörden und brachten es ans Licht, um zu verhindern, dass sie in ihre Familie zurückkehren muss und ihrer kleinen Schwester dasselbe passiert. Dankbar sind wir, dass wir in Cabuyal mit einem sehr motivierten und begabten Mitarbeiterteam einen Kinderclub beginnen konnten. Gleich beim ersten Mal kamen 25 Kinder. Unser Gebet ist, dass wir an diesem Ort mit seinen rund 40 Familien auch ein Bibelstudium anbieten können. In den vergangenen Monaten waren wir mit einem Team sonntags achtmal unterwegs, um in jeweils zwei kleinen Dörfern Evangelisationsprogramme durchzuführen. Die Tage waren immer sehr lang: morgens Gottesdienst in einer unserer Gemeinden und dann weiter, um nachmittags und abends die Gute Botschaft von Jesus weiterzusagen. Die Besucherzahlen waren nie besonders hoch, aber darauf kommt es auch nicht an. Gerne würden wir noch weitere Orte erreichen, jedoch fehlt uns dazu oft die Zeit und manchmal auch die Kraft. Rainer und Katharina Kröger Begeisterte Kinder im neuen Kinderclub in Cabuyal Foto: rainer kröger Über den Dächern von Montpellier Dankbar für nicht vorhandene Probleme

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