MISSION weltweit – Ausgaben 2023

Frankreich darum gehts 5 missiOn weltweit 1–2/2023 Der Eingangsbereich der Sporthalle debora Laffin ist in der normandie/Frankreich aufgewachsen und hat nach der ausbildung noch einige Zeit in ihrem Beruf als ergotherapeutin gearbeitet. Dann folgte die theologische ausbildung an der interkulturellen theologischen akademie (ita) in Bad liebenzell. seit Januar 2022 lebt Debora erneut in Frankreich und unterstützt eine Gemeindegründung in lyon. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/ laffin-debora eine besondere Möglichkeit für Yonah Yonah (20) ist seit einem Jahr mit Gott unterwegs. Seit September arbeitet sie bewusst in Teilzeit und wird von Freunden finanziell unterstützt. So hat sie mehr Zeit für ihre Berufung, Menschen zu Jüngern zu machen. Yonah erklärt, wie es dazu kam: „Eigentlich wollte ich ein Auslandsjahr machen. Aber dann kam ich ins Zweifeln und wusste nicht warum. Irgendwie dachte ich: Da muss es noch etwas anderes geben. Gleichzeitig habe ich immer mehr in die Gemeinde hineingefunden. Dann hat mich Jean, der Pastor, gefragt, ob ich nicht eine Art Praktikum machen will. Das hat einfach gepasst! Mir selbst hat die Gemeinschaft in der Gemeinde sehr geholfen. Das hatte ich so vorher noch nicht erlebt. Und jetzt will ich diese Möglichkeit auch anderen schenken, damit sie auf ihrem Weg mit Jesus ermutigt werden!“ Ob wie Yonah im eigenen Land oder als Ausländer in der Fremde: Es ist eine Ehre, mit Gott zusammenzuarbeiten. Nichts erfüllt mich mehr. Dich auch? Debora Laffin ● in lyon erlebe ich immer wieder situationen, in denen sich geistliche not und Gottes möglichkeiten kreuzen und ich meine Berufung leben kann. so ein moment ergab sich vor zwei wochen im crossFit. neben den trainingseinheiten wird ab und zu ein „apéro“ (eine art ständerling) angeboten. Das ist perfekt zum Kontakteknüpfen, auch wenn es mich jedes mal Überwindung kostet, auf fremde menschen zuzugehen. ich gesellte mich zu zwei jungen Frauen, die draußen auf dem Gehsteig standen und die warme sommerluft genossen. wir kamen darauf, dass ich „Pastor“ bin. Dann lief das Gespräch etwa wie folgt: L: Das ist ja krass, dass du Pastor bist, das hätte ich nicht gedacht … ich: (lächelnd) Ja, stimmt, das ist selten. wie hättet ihr euch denn einen Pastor vorgestellt? L: naja, so ähnlich wie einen alten Priester eben … n: … der nicht in diesem Viertel wohnt. er würde ja alle zehn Meter schockiert stehen bleiben! (Unser Stadtteil ist ziemlich zügellos, feministisch und linksradikal geprägt.) ich: (Ich lache) Ja, manches schockiert mich schon auch. aber trotzdem wohne ich gerne hier! L: Aber dass du hier stehst und vor dem CrossFit mit uns ein bier trinkst! n: Was machst du denn genau in deinem beruf? ich: wir leben Gemeinde als Gemeinschaft. Deswegen verbringe ich viel Zeit mit menschen, die ich begleite, einzeln oder in Gruppen. wie so ein coach in geistlichen Dingen. Bald starte ich eine neue Gruppe mit leuten, die verschiedene Glaubensansichten haben. wir unterhalten uns über einen wert, den wir gemeinsam haben, wie zum Beispiel vertrauen oder liebe. Dann schauen wir uns einen text aus der Bibel dazu an, reden darüber und lernen voneinander. – was glaubt ihr denn so? n: Ich bin eher atheistisch. Aber es gibt ja Fragen, die sich alle Menschen stellen: Was ist der Sinn des Lebens, woher kommen wir usw. n: (einige Minuten später) Wann startest du diese Gruppe? Das würde mich irgendwie interessieren … Wenn not und möglichkeiten zusammenkommen Yonah und ich setzen uns gerne in ein Café, um zu arbeiten. Da wird das Predigtvorbereiten nicht nur effektiver, sondern auch lecker … Lyon liegt an der Rhone Graffitis gehören zu meinem Stadtviertel. Manche sind potthässlich, andere interessant, und nicht selten sieht man Leute beeindruckende Kunstwerke fotografieren. Bei diesem muss ich daran denken, was Jesus für uns getan und uns versprochen hat

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