MISSION weltweit – Ausgaben 2023

liebenzeller mission aktuell 19 WEITERDENKEN >> sonderbeitrag zum thema Von miChael k rChdorFer FoTo: MIcHAEL kIrcHDorFEr ser, hundertmal getäuscht zu werden, als ein Leben des Misstrauens zu führen.“ Menschen sehen Licht, wenn wir das mögliche Ärgernis in der E-Mail, die mögliche Beleidigung im Verhalten oder die mögliche Geringschätzung im Kommentar des anderen übersehen. Wenn wir mögliche Kränkungen übergehen und stattdessen dem potenziellen Missetäter mit Wertschätzung entgegentreten. Unser Licht wird sichtbar im Kleinen: dann, wenn wir einander wertschätzen und ermutigen, wenn wir uns bei anderen bedanken und das Beste voneinander annehmen. Lichtbringer verbreiten Hoffnung im Leid Wenn das Evangelium das dringend benötigte Licht in die Dunkelheit bringt, sind wir versucht, nur die angenehmen Seiten dieser guten Botschaft anzunehmen und in die Welt zu tragen. Es wäre jedoch ein Missverständnis zu denken, dass Herausforderungen (wie Leiden) das Licht verdunkeln. Abhängig von unserer Antwort auf das Leid kann Leid das Licht noch heller leuchten lassen. Leiden kann unsere Hoffnung herausfordern. Besonders bei denjenigen, die Leiden nicht nur als „unangenehme“ Unterbrechungen eines reibungslosen Lebens erfahren, sondern ein Leben im Leid führen. Das Evangelium ist nicht nur voller freudiger Momente, sondern auch voller Tränen. Durch das Evangelium wird nicht jede aufgebrochene Naht in unserem Leben auf magische Weise verschwinden. Lichtbringer erkennen, dass die Hoffnung des Evangeliums besonders durch die Risse unseres Lebens scheint. Diese Hoffnung steht im Mittelpunkt des christlichen Glaubens. Trotz des Leids, das wir vielleicht ertragen müssen, endet unsere Geschichte nicht damit. Gott schenkt uns eine Verheißung des Sieges über unser gegenwärtiges Leiden.3 Jesus trug selbst nach seiner Auferstehung noch die Spuren der Nägel an seinenHänden. Obwohl wir Hoffnung auf den Sieg über Leiden und Tod haben, lässt Gott die Spuren des Leidens nicht unbedingt verschwinden. Gott führt uns nicht am Leid vorbei. Er möchte unser Leiden gebrauchen, um uns seinem Sohn Jesus Christus ähnlicher zu machen.4 Ein Lichtbringer, der anderen Hoffnung gibt, vermeidet nicht die Tränen, indem er sich dafür entscheidet, ein falsches, komplett schmerzfreies Evangelium zu verkünden. Nein, er nimmt die Tränen an, weil er weiß, dass Jesus um Lazarus weinte – obwohl er wusste, dass er seinen Freund aus dem Tod holen würde. Jesus hätte das Leiden im Kontext des toten Lazarus einfach übergehen und zum Endergebnis kommen können, nämlich zur Auferstehung seines Freundes. Stattdessen ließ er sich auf das Leiden ein. Das Leid, das wir erfahren, ist nicht bedeutungslos. Gott gebraucht es, um uns zu verändern und um uns ganz zu machen. Die Hoffnung des Evangeliums ist kein bloßes Wunschdenken. Der christliche Philosoph Gregory Ganssle beschreibt sie so: „Die christliche Hoffnung ist eine zuversichtliche Erwartung, dass unsere Zukunft gut sein kann 4 Eines aber wissen wir: Alles trägt zum Besten derer bei, die Gott lieben; sie sind ja in Übereinstimmung mit seinem Plan berufen. Schon vor aller Zeit hat Gott die Entscheidung getroffen, dass sie ihm gehören sollen. Darum hat er auch von Anfang an vorgesehen, dass ihr ganzes Wesen so umgestaltet wird, dass sie seinem Sohn gleich sind. Er ist das Bild, dem sie ähnlich werden sollen, denn er soll der Erstgeborene unter vielen Brüdern sein. (Römer 8,28–29)

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