7 malaWi darum gehts missiOn weltweit 1–2/2023 tobias und Sarah Müller leben seit august 2011 in malawi. seit september 2018 sind sie für die schulungsarbeit unter Pastoren und Gemeindeleitern sowie für administrative aufgaben verantwortlich. Zuvor waren sie im Dorfentwicklungsprojekt Ubwenzi sowie am chisomo-Zentrum tätig. tobias ist elektroinstallateur, hat die ausbildung am theologischen seminar der liebenzeller mission absolviert und war danach Gemeinschaftspastor mit schwerpunkt Jugendarbeit im raum herrenberg. sarah ist Jugend- und heimerzieherin von Beruf. Die beiden haben zwei Kinder. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/muellertobias-sarah Fotos: Pascal DÜrr, minKe BUrKharDt, PatricK stein am ersten adventswochenende 2014 bekam ich einen unerwarteten anruf aus malawi. mein cousin tobias müller fragte, ob ich dort einen missionseinsatz leiten würde. im ersten moment dachte ich, es sei ein scherz. aber ich realisierte schnell, dass die unerwartete anfrage ernst gemeint war. ich war damals schon einige Jahre in der ec-Jugendarbeit meiner Gemeinde leitend tätig, aber malawi war mir komplett unbekannt: das land, die lokale sprache, die menschen. Diese aufgabe schien mir eine nummer zu groß. Jedoch wollte ich mein leben nach matthäus 6,33 ausrichten, Gott den ersten Platz geben und vertrauen, dass er das nötige schenkt. nachdem sowohl mein arbeitgeber als auch die lm zugesagt hatten, saß ich fünf wochen später im Flugzeug. in allen herausforderungen und bei allen erfahrungen war mir bewusst, dass Gott mich nach malawi gesandt hatte. Die Zeit dort hat meinen Blick verändert. ich habe seither nicht nur die aufgaben, strukturen und Planungen vor augen, sondern vor allem die menschen. es ist mir wichtig, Beziehungen zu pflegen und ein Zeugnis für Jesus zu sein. 2022 durfte ich noch einmal in malawi sein und einen jungen mann treffen, mit dem wir damals viel Zeit verbracht hatten. er ist vollwaise und konnte trotzdem die mittel für schulgebühren und sogar den Führerschein aufbringen. er steht nun als taxifahrer auf eigenen Beinen. wir als impact-team hatten als kleiner Baustein zu dieser entwicklung beigetragen.“ Patrick Stein · 2015 und 2022 in Malawi schon der weg zum impacteinsatz war für mich ein teil meiner Berufung. mein wunsch war es, mit menschen zu arbeiten und gleichzeitig ordentlich Geld zu verdienen. nach meinem FsJ in einer wohngruppe für behinderte menschen wollte ich ein Psychologiestudium beginnen. Dann die große enttäuschung: ich wurde aufgrund meines abitur-Durchschnitts nicht zugelassen. also beschloss ich, ein Jahr zu warten, um mich neu zu orientieren. ich entschied mich auf den rat einer Bekannten hin für einen auslandseinsatz bei der liebenzeller mission. Dieser war wahnsinnig prägend für mich. ich wurde herausgefordert, durfte wachsen, heilung finden und vor allem Gottes Führung erfahren. Die prägendste Zeit während impact waren für mich die einsätze im Gefängnis. ich erzählte von meiner Kindheit und dass auch mein Bruder im Gefängnis gewesen war. Diese einsätze erfüllten mich, weil ich spürte, wie meine Geschichte die insassen berührte. ich habe danach soziale arbeit studiert und arbeite seit dreieinhalb Jahren für seehaus e.v. in einem Jugendgefängnis – in dem vor vielen Jahren mein Bruder war! ich weiß genau, dass ich am richtigen Platz bin. mein christlicher arbeitgeber erlaubt es, meinen Glauben mit den inhaftierten zu teilen. Der einsatz in malawi hat mich persönlich und geistlich wachsen lassen. ohne die erfahrungen im Gefängnis und die neuausrichtung wäre es vielleicht nie so gekommen. in malawi durfte ich meine Berufung finden.“ Minke Burkhardt · 2015 in Malawi
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