6 darum gehts sambia Als es darum ging, dass wir in der sambischen Hauptstadt Lusaka eine Gemeinde gründen sollten, war es unser Wunsch, dies mit einem sambischen Ehepaar zu tun und miteinander als Team unterwegs zu sein. Es war uns wichtiger, weit zu kommen, als schnell unterwegs zu sein. Die großen Fragen aber waren: Wer könnte mit uns gehen? Wer passt zu uns? Zu wem passen wir? Wer würde sich darauf einlassen? Wer hat den Mut, mit Europäern zusammenzuarbeiten? Wir sind so froh, mit Godfrey und Agness Mambwe nicht nur Kollegen, sondern Freunde gefunden zu haben, die mit uns im Team eine Gemeinde gründen. Wir kennen sie schon lange und arbeiteten einige Jahre in Ndola in der Leitung des Kirchenverbands zusammen. Das half Ehepaar Mambwe und uns, eine Entscheidung für die gemeinsame Arbeit zu treffen. Das klingt einfach, leicht war es nicht. Wir wurden hinterfragt Anke und ich wollten als Missionare definitiv nicht alleine arbeiten, sondern im Team mit einem sambischen Ehepaar. Aber waren wir uns dessen bewusst, was das bedeutet? Das fragten wir uns selbst, aber auch Freunde und Kollegen: Schafft das nicht Neid und Uneinigkeit? Denn Pastor Mambwe verdient viel weniger als wir, weil er von der einheimischen Kirche angestellt ist. Wird es auf Dauer schwierig, Haus an Haus auf dem gleichen Grundstück zu wohnen? Werden wir uns nicht dauernd in die Haare kriegen, weil der Altersunterschied für sambische Verhältnisse groß ist? Werden wir durch die so unterschiedlichen Kulturen nicht mehr mit uns selbst beschäftigt sein als mit der Gemeindegründung? Auch Mambwes wurden hinterfragt: Wollen sie sich wirklich darauf einlassen, auf Augenhöhe mit Jüngeren – und dann noch Missionaren – zu gemeindegründung im team gemeinsam mit einem sambischen Pastor eine gemeinde gründen: klingt das nur sehr gut oder ist es wirklich sinnvoll und machbar? wäre es nicht viel einfacher, allein zu arbeiten? ein sambisches sprichwort sagt: „wenn du schnell sein willst, laufe allein. willst du aber weit kommen, dann gehe zu zweit.“ Ein starkes Team: Familie Meier, Ehepaar Mambwe und Familie Müller (von links). Markus und Jana Müller arbeiten künftig mit Godfrey und Agness Mambwe zusammen, wenn Samuel und Anke im Sommer nach Deutschland zurückkehren
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