darum gehts frankreich 12 Unsere Gemeindearbeit ist sehr vielfältig und herausfordernd, weil Personen mit unterschiedlichen Nationalitäten oder religiösen Hintergründen aufeinandertreffen. Ganz zu schweigen von den verschiedenen Charakteren. Auch die Vorstellungen, wie Gemeinde gelebt werden könnte und sollte, weichen voneinander ab. Und selbst die Art und Weise, wie wir unseren Glauben in unserem Umfeld weitergeben, unterscheidet sich. All das kann eine Gemeinde hindern, Menschen zu Jesus Christus zu führen und sie zu Jüngern zu machen – nicht nur bei uns. Dann beschäftigt man sich mehr mit Diskutieren, Analysieren, Perfektionieren der Gottesdienste, dem Streit über scheinbar wichtige Nebensächlichkeiten in der Bibel – und macht einander das Leben schwer. Als Missionarin stehe ich mitten in diesen Herausforderungen. Ich bin Ausländerin, keine Muttersprachlerin, komme aus einem anderen nationalen Kontext, habe einen anderen Gemeindehintergrund und Charakter. Herausforderungen können sehr viel Kraft kosten und lähmen. Jesus hat uns, alle seine Kinder, berufen, Zeugen für ihn zu sein und Menschen zu IHM zu führen. ER, Jesus, steht im Mittelpunkt, seine Liebe, sein stellvertretender Tod am Kreuz, seine Vergebung, sein Ziel mit uns und seiner Gemeinde. Das muss ich mir immer wieder bewusst machen, um mich nicht im traditionellen Gemeindealltag mit seinen gemeindezentrierten Aufgaben zu verlieren. Denn ich bin auch in die Welt jenseits der Mauern des Gemeindehauses gesandt. Eine weitere Herausforderung ist, selbst umzusetzen, was man glaubt und predigt. Als ich mich parallel auf zwei Themen vorbereitete, das Gebet und das Lasten-Ablegen bei Jesus, versuchte ich, mich darin zu üben, alles sofort zu Jesus zu bringen und gar nicht erst zu grübeln. Denn nur er allein kann mich, Menschen und seine Gemeinde verändern, gestalten und in sein Bild verwandeln. Seine Liebe, sein Erbarmen und sein Vergeben halten uns gemeinsam auf dem Weg. Und Evelyn theurer ist nach vielen jahren in der arbeit unter kindern und jugendlichen in deutschland 2008 nach Frankreich ausgereist. seit 2018 ist sie in der vendée tätig, einem département in der region pays de la loire. sie unterstützt die muttergemeinde in la roche-sur-yon in pastoralen aufgaben und leitet zusammen mit zwei Familien die gemeindegründung in les herbiers. rundbriefe erwünscht? www.liebenzell.org/theurer die mischung machts wenn sich christen nicht auf randthemen konzentrieren, sondern missionarisch leben, gemeinsam sich bietende möglichkeiten nutzen und über kulturelle grenzen hinweg gabenorientiert mitarbeiten, bewegt sich etwas. diese erfahrung macht die interkulturelle gemeinde in La roche-sur-Yon und ihrem ableger in Les herbiers. Gemeindeälteste beim Spüldienst nach dem Gemeindemittagessen
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