frankreich darum gehts 13 mission weltweit 5–6/2023 Fotos: evelyn theurer so frage ich mich immer wieder: „Worauf siehst du, Evelyn: auf die Veränderung, die Stagnation, die Schwierigkeiten?“ Positives trotz Gegenwind Bei der Vorbereitung zum Thema „Gebet“ hatte ich eine schwierige Situation vor Augen und fragte Jesus, wie ich handeln sollte. Ich hatte konkret formuliert, und seine ebenso konkrete Antwort war ein Nein! Das schmeckte mir nun gar nicht, und ich wollte es auch nicht so leben. Aber dann wurde mir bewusst, dass ich mich dadurch gegen Jesus stellen würde. Also habe ich seine Antwort befolgt und erfahren, wie ER in der Situation agiert hat. Ein Leben mit Jesus fordert uns heraus. Aber er schenkt auch bei Gegenwind so viel Positives. Wir dürfen IHN erfahren! Ich möchte einige Beispiele aus den beiden Gemeinden, in denen ich arbeite, herausgreifen. Sie zeigen, wie vielfältig der Auftrag Jesu praktisch gelebt wird: l Frau Y. sieht sich als einfache Frau mit wenig Kapazität. Doch sie ist kreativ begabt und stellt wunderschöne Karten und Dekorationen her. Immer wieder habe ich sie ermutigt, diese Gabe einzubringen. Eines Tages kam ihr die Idee, Karten zu verschicken – an jedes Geburtstagskind der Gemeinde oder auch an Leute, die in Schwierigkeiten stecken. Da das Schreiben nicht so ihr Ding ist, stellte sie die Idee in ihrem Gebetskreis vor, den vorwiegend ältere Frauen besuchen. Diese schreiben nun die ermutigenden Texte auf die Karten. Die Resonanz war umwerfend, die Gemeindeglieder fühlten sich wahrgenommen. l Die wohl internationalste Arbeitsgruppe in unserer Gemeinde sind die „Mingas“ (Wort für Frauen in einer Sprache, die in Kamerun gesprochen wird). Wir sind sechs Frauen aus vier Nationen und haben das gemeinsame Ziel, Frauen in ihrem Glauben zu ermutigen. Das geschieht unter anderem bei Frauentreffen. Durch verschiedene Begegnungen hatte ich den Eindruck, dass wir dort einmal das Problem der Diskriminierung ansprechen sollten. Oh, là, là, da schlug mir aber heftiger Wind entgegen, und ich war frustriert über die Art und Weise, wie man dieses Thema abtat. Also suchten wir eine Alternative. Doch nach dem Vorbereitungstreffen verschickte plötzlich eine Frau aus der Arbeitsgruppe eine E-Mail und schlug eine Referentin für das Thema Diskriminierung vor … Ich war platt. Und alle waren damit einig! Schlussendlich werden wir nicht nur einen Nachmittag zu diesem Thema für die Frauen haben, sondern einen ganzen Tag im Juni für die Gemeinde und sogar eine Sonntagspredigt. l Frau L. hat asiatische Wurzeln und kann superleckere Frühlingsrollen machen. Jetzt bot sie an, in einem Atelier andere in der Herstellung anzuleiten. Die Arbeitsgruppe Mingas griff die Idee auf. Am frankreichweiten Tag des Denkmals möchten wir Menschen aus der Stadt einladen, in dieses und andere Ateliers zu kommen, die wir von der Gemeinde einrichten. l In der Gemeindegründung in Les Herbiers haben wir im Leitungsteam eine starke Gabenkonzentration im Bereich Musik. Wir überlegten, wie wir das nutzen könnten, um Menschen mit dem Evangelium bekanntzumachen, zum Beispiel beim Straßenmusikfest im Juni oder an Weihnachten in Altenheimen. Dann führte Gott vieles zusammen – und jetzt entsteht eine Gospelgruppe aus Gemeindegliedern und Menschen, die dem Glauben fernstehen. Fällt dir spontan eine Gabe ein, die du für die Ausbreitung des Evangeliums beisteuern könntest? Wage es, deine Idee einzubringen und umzusetzen! Mission: Gottes Sache – meine Sache – unsere Sache! Vor langer Zeit hatte die Liebenzeller Mission einen Aufkleber mit diesem Slogan. Er hat in seiner Aussage immer noch Gültigkeit. Gemeinsam sind wir mit und für Jesus unterwegs. Deshalb an dieser Stelle vielen Dank für jedes Gebet, jedes ermutigende Wort und alle finanzielle Unterstützung – sie sind in der Missionsarbeit unentbehrlich! Evelyn Theurer l Anspiel beim Frauennachmittag Vielfalt beim Gemeindemittagessen. Oben: Von Frau Y. gebastelte Karten
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