15 sambia darum gehts mission weltweit 5–6/2023 Foto: benjamin wagner Pastor Hakanyanga ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Ich habe ihm einige Fragen gestellt. Mit welchen Missionaren hast du zusammengearbeitet? Mit Jan Kamminga war die Zusammenarbeit am Fiwale Hill Bible College sehr eng. Außerdem arbeitete ich mit Cornelius Grupp, der seinerzeit die Jugendarbeit der Chifubu Baptist Kirche geleitet hat. Dann kam die gemeinsame Arbeit mit sämtlichen Projektleitern in Mushili, von der Gründung im April 2003 an bis heute. Ich habe in diesen 20 Jahren die Mitarbeiter als geistlicher Berater und Seelsorger begleitet und dem Vorstand bei seinen Entscheidungen geholfen. Was schätzt du an den Missionaren? Sie gehen sehr strategisch vor und ermutigen und unterstützen vorwiegend die jungen Leute. Sie haben eine Infrastruktur für die sambischen Mitarbeiter geschaffen und helfen ihnen mit Transportmöglichkeiten. Zudem unterstützen sie uns auch privat in Notlagen. Was fordert euch in der kulturübergreifenden Zusammenarbeit heraus? Hast du auch negative Erfahrungen gemacht? Natürlich gibt es immer wieder Herausforderungen, vor allem kulturell bedingte Missverständnisse, wenn Erwartungen oder Versprechen von Missionaren nicht erfüllt werden. Ein zweiter Punkt ist die Kommunikation. Wir Sambier sind nicht gut darin, Rückmeldung zu geben. Und wir haben Probleme mit dem Zeitmanagement. Benötigt man heute in Sambia noch Missionare, und wenn ja, in welchen Bereichen sind sie wichtig und können einen Unterschied machen? Vor allem brauchen wir sie, um junge Leute auszurüsten und die lokalen Kirchen aktiv bei der Verbreitung des Evangeliums zu unterstützen. Wichtig ist, dass Missionare sich vor Ort in den lokalen Gemeinden aktiv einbringen, an Entscheidungen mitwirken, auch Feedback geben und so eine Stimme haben und gehört werden. Kannst du dich an Situationen erinnern, in denen sie dein Leben beeinflusst haben? Als ich im Jahr 2005 sehr krank wurde und viel Blut verlor, informierte Schwester Hedwig die Missionare über meine Krankheit. Dann haben Martin Kocher und Bert Rubacek für mich Blut gespendet. Sie halfen mir dadurch sehr. Meine eigenen Leute und Verwandten waren zu diesem Opfer nicht bereit, aber nur so konnte ich überleben, und dafür bin ich dankbar. Außerdem haben verschiedene Missionare mir immer wieder persönlich geholfen. Was schätzt du am Miteinander im Projekt? Die langjährige Zusammenarbeit ist ein großer Vorteil. Wir haben untereinander eine herzliche Beziehung. Ich schätze, dass es keine großen Hierarchien zwischen Leitern oder Missionaren und Mitarbeitern gibt, sondern dass wir gemeinsam dasselbe Ziel verfolgen und uns auf Augenhöhe begegnen können. Eine Aktion, die uns dabei hilft, ist der sogenannte Bath Day (Badetag). Mitarbeiter werden an ihrem Geburtstag von Kopf bis Fuß richtig nassgemacht! Im Anschluss genießen wir die Gemeinschaft und feiern bei einem kleinen Barbecue. Es herrscht ein gesundes Miteinander zwischen Missionaren und Einheimischen. Viele junge Leute profitieren von Dawn Trust und wurden hier geschult. Außerdem schätze ich, dass wir auch verschiedene andere Projekte und Orte besichtigen, um davon zu lernen. Einmal waren wir zum Beispiel in Malawi, um uns gemeinsam eine ähnliche Arbeit anzuschauen. Wir könnten hier noch mehr Missionare brauchen, denn mehr Leute bewegen mehr und so könnten wir unser Ziel, junge Menschen zu Jesus zu führen, besser erreichen. Welche Auswirkungen hatte die Zusammenarbeit mit Missionaren auf deinen Dienst? Durch meine Zusammenarbeit mit verschiedenen Missionaren hatte ich neue Möglichkeiten, Gott zu dienen, auch außerhalb meiner Kirche. So konnte ich in Dawn Trust Jüngerschaftsunterricht geben und vor allem unter jungen Leuten seelsorgerlich arbeiten. Ich hoffe, dass dies etliche beeinflusst hat, ihrerseits Jesus von Herzen zu dienen und ihm nachzufolgen. Benjamin Wagner l Bei den Angeboten für Kinder und Jugendliche werden biblische Geschichten erzählt Mondesters Hakanyanga und Benjamin Wagner, im Hintergrund die Bibliothek des Projekts Foto: tanja erb
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