MISSION weltweit – Ausgaben 2024

MISSION weltweit 4/2024 18 AKTUELLE INFOS O im Internet: www.liebenzell.org O in der wöchentlichen Gebetsmail: www.liebenzell.org/ gebetsanliegen O in der LM-App „Meine Mission“: www.liebenzell.org/app O auf Facebook: facebook.com/liebenzellermission O auf Instagram: instagram.com/liebenzeller.mission SPENDEN Liebenzeller Mission Sparkasse Pforzheim Calw IBAN: DE27 6665 0085 0003 3002 34 BIC: PZHSDE66XXX Die Liebenzeller Mission ist als gemeinnützig anerkannt. Spenden, Schenkungen und Vermächtnisse müssen nicht versteuert werden. Krisen gehören zum Leben genauso dazu wie das Laufenlernen, die grauen Haare oder das Sterben. Der katholische Religionsphilosoph Romano Guardini schrieb einmal von den sechs regelmäßigen Krisen des Lebens, die im Durchschnitt alle 15 bis 20 Jahre eintreten: der Geburt, wenn ein kleiner Mensch aus der dunklen Geborgenheit des Mutterleibes in einen grell erleuchteten Kreißsaal hinein geboren wird; die Pubertät, wenn ein junger Mensch seine eigene Identität finden und unabhängig werden muss von seinen Eltern; die Krise zwischen 25 und 30, wenn ein Mensch sich in Anbetracht der vielen Möglichkeiten entscheiden muss für den einen Beruf, den einen Lebenspartner und den einen Lebensentwurf; die Midlife-Krise, wenn der Zenit des Lebens erreicht ist und die Kräfte, Möglichkeiten und Ziele weniger und kleiner werden; die Ruhestandskrise, wenn eine erfüllende Rolle und die damit verbundene Bedeutung losgelassen werden muss; schließlich die Todeskrise, wenn wir dieses Leben wieder verlassen müssen. Krisen sind Zeiten der Veränderung und der Verwandlung: In Krisen geht es nicht nur darum, etwas anders zu machen, sondern jemand anderes zu werden. Zur Bewältigung solcher Krisen brauchen wir tragfähige Beziehungen, und es ist gut, solche Beziehungen in guten Zeiten aufzubauen und zu pflegen. Wir brauchen Worte, die uns Halt und Hoffnung geben, und es ist wichtig, mit solchen Worten zu leben, damit wir uns in Krisen an sie erinnern. Wir brauchen in Krisen Zeit, weil sich keine Krise im Eiltempo bewältigen lässt. Und wir brauchen in Krisen eine gute Theologie, die uns hilft, eine Krise im Licht des Evangeliums zu deuten. Wenn ich eine Krise depressiv darauf zurückführe, dass ich nicht genügend glaube, nicht genügend bete, nicht genügend Gutes tue oder wenn ich aggressiv meine, dass alle anderen schuld sind und mir Böses wollen, dann werde ich sie kaum bewältigen können. Wenn ich dagegen in der Krise gewiss sein kann, „dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten … mich von der Liebe Gottes scheiden können“, die in Jesus Mensch geworden ist (vgl. Römer 8,38f), ist die Krise zwar nicht weg, aber dann weiß ich, dass Gottes Liebe mich immer noch umhüllt. In dieser Geborgenheit können wir auch an Krisen wachsen und reifen. Mit herzlichem Gruß Volker Gäckle Rektor der IHL und Mitglied der Missionsleitung 3 Was wir in Krisen brauchen Editorial

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