MISSION weltweit – Ausgaben 2024

MISSION weltweit 4/2024 DEUTSCHLAND 5 ZUM THEMA Arbeit jemals wieder aufnehmen können? Würden wir in Neubrandenburg wohnen bleiben können, wo wir und die Kinder inzwischen etwas Fuß gefasst hatten nach den Jahren in Sambia? Wieso gerade jetzt? Für mich war diese Zeit eine geistliche Herausforderung. Generell habe ich nicht an Gottes Güte gezweifelt, da für mich klar war, dass auch Christen Leid widerfährt. Jedoch fragte ich mich, wieso es uns jetzt als Familie treffen musste, wo wir gerade nach Neubrandenburg gezogen waren und einen guten Einstieg in die Arbeit in der Oase erlebt hatten. Es fiel mir damals schwer, in der Bibel zu lesen und mit Gott im Gespräch zu sein. Daher war ich dankbar zu wissen, dass viele Menschen für mich beten. Ein Bekannter empfahl mir das Buch „The Uninvited Companion“ (Der ungebetene Begleiter) von Scott E. Shaum. Erst während des Lesens stellte ich fest, dass auch der Autor an ME/CFS leidet. In seinem Buch wurde mir vor Augen geführt, wie Menschen aus der Bibel mit Krisen konfrontiert wurden und damit umgingen. Das half auch mir, einen Weg zu finden, mein Leid vor Gott zu bringen. Andererseits musste ich neu lernen, darauf zu vertrauen, dass Gott auch in diesem Leid einen Weg vorbereitet hat. Gott nennt mich beim Namen! Es gab in diesen zwei Jahren mehrere Situationen, in denen Gott meiner Frau und mir begegnet ist und uns dadurch ermutigt hat. Von einer Begebenheit möchte ich erzählen: Nach der Blutwäsche war es mir gesundheitlich möglich, einige Tage an der nahe gelegenen Ostsee zu verbringen. Bei einem Strandspaziergang bat ich Gott, zu mir zu sprechen. Nach kurzer Zeit fand ich eine Flasche im Sand. Es war eine Flaschenpost mit einer Nachricht darin. Unter anderem stand dort auf Küchenkrepp geschrieben: „Sven soll alles bekommen, was er will!“ Ich bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper und war überwältigt, dass Gott mich beim Namen anspricht und ermutigt. Wie sieht es heute bei uns aus? Gleich zweimal innerhalb von mehreren Monaten bekam ich die Möglichkeit, eine Blutwäsche zu erhalten. Diese Behandlungen schlugen bei mir äußerst gut an. Fast alle Symptome verschwanden. Geblieben ist bis heute eine leichte Herzschwäche, die medikamentös behandelt wird. Aber ich kann wieder arbeiten und an nahezu allen Familien- und Alltagsaktivitäten teilnehmen. Dafür bin ich meinem Vater im Himmel enorm dankbar. Sven Mitschele Dieses Gebet hat mich in dieser Zeit ermutigt: Bitte, Vater, du musst mich lehren, wie ich diesen Weg mit dir gehen kann. Ich kenne diesen Weg nicht. Ich mag diesen Weg nicht einmal. Bitte zeige mir deine Wege, dass ich sie gemeinsam mit dir gehen kann. Ein Wunder: diese persönliche Flaschenpost Erzwungene Auszeit an der Ostsee FOTO: SVEN MITSCHELE FOTO: SVEN MITSCHELE FUNDSTÜCK „Eine Krise ist eine Phase, in der wir feststellen, dass unsere eigenen inneren Batterien nicht ausreichen, in diesem heftigen Sturm durchzuhalten.“ GORDON MCDONALD

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