MISSION weltweit – Ausgaben 2024

MISSION weltweit 4/2024 BANGLADESCH 15 ZUM THEMA Benedikt und Verena Tschauner studierten „Theologie und Soziale Arbeit im interkulturellen Kontext“ an der IHL. Ein verlängertes Praxissemester führte sie nach Bangladesch. Es wuchs eine große Liebe zu Land und Leuten, sodass sie Anfang 2018 als Missionare dorthin zurückkehrten. Nach dem Sprach- und Kulturtraining arbeiteten sie an einer christlichen Schule, in zwei Schülerheimen, im Gemeindebezirk und in der TEE-Arbeit. Jetzt leben sie mit ihren drei Kindern in Dhaka. Zu ihren Aufgaben gehört die Teamleitung, die Zusammenarbeit mit der Partnerkirche und die Koordination der von der Liebenzeller Mission geförderten Sozialprojekte. Rundbriefe und mehr: www.liebenzell.org/tschauner FOTOS: VERENA TSCHAUNER Schlagartig wurde nicht nur ihr Herz ruhig, sondern auch die Kinder. Sie wollten wissen: „Was liest du, Mama?“ „Ich lese in der Bibel, weil mir gerade nur Jesus helfen kann“, antwortete Verena. Dieser Psalm wurde zum Begleiter in der Krise. Er gab neue Hoffnung, dass Gott uns NICHT verlassen hat. Nur mit ihm kommen wir aus der Krise. Wenn die Berufung bestätigt wird Sechs Monate nach unserem Umzug nach Dhaka und mitten in der Krise besuchten wir unser altes Zuhause Dinajpur. Wir waren beide in den Planungen für das jährliche Jugendcamp involviert. Einige Tage vor der Veranstaltung baten die Jugendlichen Verena, auch eine Andacht zu halten. Sie hatte das noch nie in Bangla getan, und ihr erster Gedanke war: „Nein, nicht auf Bangla, das kann ich nicht!“ Doch dann kam der zweite Gedanke: „Wieso nicht? Du kannst es! Erzähle, was du mit mir, Jesus, in deiner Situation erlebt hast.“ Das gab ihr Mut, und Verena wagte den Schritt, vor 150 Jugendlichen zu sprechen. Die Anspannung war groß, aber ihr Vertrauen in Jesus war größer. Eine halbe Stunde nach der Andacht kam ein Mädchen auf Verena zu. Von den Impulsen berührt, schüttete sie ihr Herz aus. Die beiden beteten zusammen, dass Jesus heilt, was in ihr zerbrochen war. Verena war so perplex, wie genial Jesus ist: Er hat durch ihr unperfektes Bangla zu diesem Mädchen gesprochen. Und wir gingen, auch durch diese Erfahrung, mit Jesus an unserer Seite kleine Schritte aus der Krise heraus und erlebten: Gott hat uns nicht vergessen! Wie Gott aus der Krise führt Nach zehn Tagen in Dinajpur ging es zurück in die Hauptstadt. Zurück in den Alltag mit seinen vielen Herausforderungen. Doch dann öffnete Gott Türen: Innerhalb des nächsten Monats lernte Verena zwei Mütter in der internationalen Gemeinde kennen. Ihre Kinder sind im selben Alter wie unsere. Die Frauen starteten eine Spielgruppe zweimal in der Woche. William wurde in die internationale christliche Schule eingeschult und fand dort neue Freunde. Unsere Kinder lernten Englisch. Die Fröhlichkeit kehrte wieder zurück. Auch in der Krise steht das Versprechen: Gott vergisst uns nicht und führt Schritt für Schritt. Der Bibelvers, das Erlebnis in Dinajpur und die neuen Freunde in Dhaka bestätigen unsere Berufung, als Familie im Dienst für Jesus in Bangladesch zu stehen. Verena und Benedikt Tschauner In der Spielgruppe Rechts: Kleingruppe beim Jugendcamp FUNDSTÜCK „Krisen sind Segnungen Gottes hinter einer hässlichen Fassade.“ ARNO BACKHAUS

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