MISSION weltweit – Ausgaben 2024

LIEBENZELLER MISSION AKTUELL MISSION weltweit 4/2024 WEITERDENKEN >> SONDERBEITRAG ZUM THEMA VON KATHRIN THIEL Sonder- beitrag von Kathrin Thiel 19 dass sich unsere Aufmerksamkeit für etwas anderes verringert. Studien zeigen durchweg, dass sich die erlebte Nähe in Beziehungen verstärkt, wenn Personen erleben, dass sie die Aufmerksamkeit ihres Gegenübers bekommen. Wenn andere spüren, dass wir aufmerksam sind, zuhören und uns auf ihre Situation und ihr Anliegen einlassen und nicht nebenher mit etwas anderem beschäftigt sind, stärkt das die Verbundenheit zwischen uns. Wie steht es um unsere Aufmerksamkeit in unseren Beziehungen? Müssen sich andere unsere Aufmerksamkeit gegen Medien, Smartphone und Co. erkämpfen? Oder erleben Menschen in unserem Umfeld immer wieder Momente, in denen sie sich unserer ungeteilten Aufmerksamkeit sicher sein können? Neben ungeteilter Aufmerksamkeit wirkt sich auch ein ehrlicher Umgang mit unseren Emotionen förderlich auf die Entstehung von engen Beziehungen aus. Grundsätzlich können wir uns dafür entscheiden, unsere Emotionen entweder zu unterdrücken oder sie auszudrücken. Emotionen auszudrücken kann bedeuten, dass wir sie für uns persönlich, etwa in einem Tagebuch, aufschreiben oder auch, dass wir sie anderen, uns nahestehenden Personen mitteilen. Eine Studie zur Auswirkung dieser unterschiedlichen Emotionsregulationsprozesse zeigt, dass es nicht egal ist, wie wir mit unseren Emotionen umgehen. Im Gegenteil: Die Entscheidung wirkt sich sowohl auf unser persönliches Wohlergehen als auch auf unsere sozialen Beziehungen aus. Entscheiden wir uns dazu, unsere Emotionen zu unterdrücken, kostet uns das persönlich etwas und geht kurzfristig wie langfristig etwa mit größerer Müdigkeit und depressiver Stimmung einher. In Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen berichten Personen, die mit ihrem Erleben allein bleiben, dass sie weniger Verbundenheit mit anderen und weniger Gefühl von Akzeptanz in Beziehungen erleben. Wie steht es um unsere Aufmerksamkeit in unseren Beziehungen? Müssen sich andere unsere Aufmerksamkeit gegen Medien, Smartphone und Co. erkämpfen? FOTO. ISTOCKPHOTO/ANTONIO GUILLEM

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzg4OTA=