22 LIEBENZELLER MISSION AKTUELL Aufhören oder Weitermachen? Wir schreiben Oktober 2019. Meine erste Dienstreise als Fachbereichsleiter für Europa führt mich nach Spanien. Die Situation vor Ort ist schwierig. Missionare hatten das Team verlassen. Es gab Knatsch. Die Stimmung war im Keller. Außerdem würde die Personaldecke weiter dünner werden. Als Leitung beschäftigt uns die quälende Frage: aufhören oder weitermachen? Wir schreiben Oktober 2023. Hinter mir liegt ein Einführungsbesuch mit Jean-Georges Gantenbein, der die Fachbereichsleitung für Europa übernommen hat. Unsere Tour startet in Barcelona und endet in Málaga. Dazwischen liegen zahlreiche Gemeinde- und Projektbesuche sowie Treffen mit Verantwortlichen in Barcelona, Peñíscola, Benicarló, Castellón, Almassora, Sueca, Cullera, Torremolinos und Marbella. Zutiefst dankbar staune ich, dass Gott den glimmenden Docht der Missionsarbeit in Spanien nicht ausgelöscht, sondern neu entfacht hat. Was war passiert? Kommt herüber und helft uns In unser damaliges Ringen nach einem Weg fragten Andreas und Conny Geppert – Missionare der Marburger Mission – an, ob wir sie mit neuen Mitarbeitern in ihrer Arbeit in Cullera unterstützen könnten. Der Brief trug in Anlehnung an Apostelgeschichte 16,9 die Überschrift „Kommt herüber und helft uns!“ Ich fragte mich damals: Wie soll das denn gehen? Doch im Frühjahr 2020 folgte ein Sondierungsbesuch in Valencia mit verheißungsvollen Gesprächen und Besuchen in Gemeinden und Projekten in der Metropolregion. Schnell wurde uns klar: Wir klinken uns ein. Um die Arbeit fortführen zu können, mussten „nur“ noch neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht und strategische Perspektiven entwickelt werden. Ehepaar Geppert erklärte sich bereit, potenzielle Kandidaten anzuleiten und zu begleiten – durch ihre langjährige Erfahrung und ihr Beziehungsnetzwerk eine wichtige Grundvoraussetzung. Ich war damals verhalten optimistisch, ob unser „Plan“ aufgehen und sich jemand finden würde. Doch Gott übertraf alle Erwartungen! Es geht weiter Inzwischen konnten neue Missionare rekrutiert werden: Familie Unger lebt in Cullera und investiert sich in die dortige Gemeindeaufbauarbeit. Rebekka Eggeler orientiert sich in der Gemeindearbeit in Valencia. Jakob und Simone Kress unterstützen einen spanischen Gemeindegründer in Almassora. Familie Schmückle steht in den Startlöchern, um als Sozialarbeiter in das sozial-missionarische Gemeindeprojekt der Misión Evangélica Urbana einzusteigen. Rosita und Daniel Suchalla hatten sich bereit erklärt, die Teamleitung zu übernehmen. Sie tragen entscheidend dazu bei, dass die Teamatmosphäre so positiv ist. ER:LEBT in Spanien Jesus sorgt immer wieder für überraschende Entwicklungen. Schließlich ist und bleibt es seine Mission. Die Begegnungen mit unseren Missionaren und Partnern vor Ort unterstreichen, was mit dem Wortspiel ER:LEBT zum Ausdruck kommt: in spanien Junge Gottesdienstbesucherinnen in Marbella Gerne im Einsatz in Spanien: Jessica Unger, Rebekka Eggeler, Felix Unger (von links)
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