23 LIEBENZELLER MISSION AKTUELL Marbella: Besonders beeindruckt hat mich die geistliche Dynamik der Gemeinde, die sich mittlerweile selbstständig leitet, organisiert, finanziert und viel evangelisiert. Das Gemeindelokal platzte beim Gottesdienst aus allen Nähten. Jeden Sonntag kommen neue Leute dazu. Sie stehen zum Teil draußen vor dem „Lokal“ und verfolgen gespannt den Gottesdienst. Menschen aus mehr als 20 Nationen, Junge und Alte, Reiche und sozial Schwache. Die Nöte, die viele mitbringen, sind enorm. Die Gemeinde verteilt dreimal pro Woche Lebensmittel und verbindet dies mit einem geistlichen Impuls. Die Gemeindeältesten kommen mit der Arbeit kaum nach. Ich staune über ihren hingebungsvollen Einsatz und ihre Liebe zu den Menschen. Wie gut, dass die Gemeinde 2024 in neue Räumlichkeiten umziehen kann. Der Kauf wurde unter anderem durch ein zinsloses Darlehen der LM ermöglicht und grenzt an ein Wunder. Torremolinos: Die 70.000-EinwohnerStadt in Andalusien liegt etwa 40 Fahrminuten von Marbella entfernt und ist eine LGBTQ-Hochburg Spaniens. In der Stadt leben viele immigrierte Nordafrikaner und Latinos. Jährlich verbringen rund eine Million Touristen ihren Urlaub hier. Theo und Carolin Hertler wollen an diesem „besonderen“ Ort Licht und Salz sein und die kleine Gemeinde wiederbeleben. Unterstützt werden sie von den Geschwistern aus ihrem vorherigen Einsatzort Marbella. Das ist großartig! Betet bitte mit, dass noch viele Menschen dort Jesus erleben. Cullera: Mit Felix und Jessica Unger freuen wir uns, dass in die Gemeinde neue und vor allem jüngere Personen dazukommen und mit ihnen Verantwortung übernehmen. Zwei Taufen konnte bereits gefeiert werden, und es ist klasse, dass sich die Gemeinde einem Revitalisierungsprozess stellt. Wir machen fröhlich weiter Neben allen positiven Entwicklungen und Chancen gibt es Rückschritte und Herausforderungen. Die meisten Spanier sind skeptisch und halten die zumeist kleinen evangelischen Gemeinden für Sekten. Im Westen und Hinterland Spaniens gibt es noch viele Gegenden ohne Evangelium. Glaube besteht überwiegend aus Tradition und religiösen Praktiken, aber die Säkularisierung greift weiter um sich. Die Leitung der Freien evangelischen Gemeinden Spaniens unterstrich, dass eine Gemeindegründung dort durchschnittlich 15 Jahre dauert und auch hier, wie auf dem ganzen europäischen Kontinent, Migration die Kirchen verändert. Dabei gilt, was Daniel Yelanguezian, der spanische Gemeindegründer in Almassora, betonte: „Wir müssen als Gemeinde in das Boot der anderen einsteigen und sollten nicht erwarten, dass die anderen in unseres steigen.“ Sie braucht nicht nur einen langen Atem, sondern neue Wege, Menschen zu erreichen und ihnen das Evangelium zu kommunizieren. Umso wichtiger ist es, dass wir die Chancen und Herausforderungen in Spanien weiterhin mit viel Gottvertrauen anpacken, in enger Absprache mit unseren Partnern und noch stärker im Team mit Spaniern. Die Relevanz bleibt hoch, es gibt nur zwei Prozent evangelikale/protestantische Christen. Die Arbeiter sind (zu) wenige. Menschen brauchen Jesus. Darum machen wir fröhlich weiter, bis Jesus wiederkommt! Das ist und bleibt unser Auftrag. Dave Jarsetz, Missionsleiter Daniel Suchalla, Dave Jarsetz und Jean-Georges Gantenbein (von links) Paella Sonnenuntergang in Sueca Im Gespräch mit Francisco Portio (links) und Pedro Arbalat (rechts), den Leitern des Freien evangelischen Gemeindeverbands (FIEIDE) MISSION weltweit 1/2024 FOTOS: DAVE JARSETZ Mehr in einem Clip (6 Min.) unter: www.liebenzell.org/unterwegs-spanien
RkJQdWJsaXNoZXIy Mzg4OTA=