MISSION weltweit – Ausgaben 2024

MISSION weltweit 2/2024 22 AKTUELLE INFOS O im Internet: www.liebenzell.org O in der wöchentlichen Gebetsmail: www.liebenzell.org/ gebetsanliegen O in der LM-App „Meine Mission“: www.liebenzell.org/app O auf Facebook: facebook.com/liebenzellermission O auf Instagram: instagram.com/liebenzeller.mission SPENDEN Liebenzeller Mission Sparkasse Pforzheim Calw IBAN: DE27 6665 0085 0003 3002 34 BIC: PZHSDE66XXX Die Liebenzeller Mission ist als gemeinnützig anerkannt. Spenden, Schenkungen und Vermächtnisse müssen nicht versteuert werden. Ich schreibe diese Zeilen unter dem Eindruck des Todes von Alexei Nawalny am 16. Februar 2024. Nawalny war Missionar im besten und tiefsten Sinne des Wortes. Seine Mission begriff er allerdings viele Jahre seines Lebens nicht als christliche Mission. Zum Glauben kam er in seinem Leben relativ spät. Aber dann hat ihn dieser Glaube getragen – bis zuletzt. Nachdem 2020 ein lebensgefährlicher Giftanschlag auf ihn verübt und er unter großem Einsatz von Angela Merkel zur Behandlung nach Berlin ausgeflogen wurde, entschied er sich sehr bewusst, wieder in sein Heimatland zurückzukehren. Noch am Moskauer Flughafen wurde er festgenommen. Am Ende seines Gerichtsprozesses im Sommer 2021 war es ihm als Angeklagtem erlaubt, ein „letztes Wort“ zu sprechen. Diese Worte sind in die Geschichte eingegangen ( https://nemtsovfund.org/de/2021/03/alexei-nawalny-zwei-letzteworte/), und sie werden einmal in einer Reihe stehen mit Worten Dietrich Bonhoeffers und Martin Luther Kings. In diesem „letzten Wort“ wurde Nawalny zum Zeugen der Wahrheit, der Freiheit und des Glaubens. Er spricht über Gott und das Seelenheil, seinen Glauben und über die Gewissheit, das Richtige getan zu haben. Sein letztes Wort ist eine Reflexion eines – leicht abgewandelten – Verses aus den Seligpreisungen der Bergpredigt: „‘Selig sind, die da hungern und dürsten nach der Wahrheit, denn sie werden gesättigt werden‘ – diese Konstruktion mag exotisch und seltsam wirken. Aber tatsächlich ist das die bedeutendste politische Idee, die zurzeit in Russland existiert.“ Nawalny spricht nicht nur über Russland, sondern auch zu seinem Richter und seiner Staatsanwältin: „Denken Sie doch einfach mal nach, wie schön das Leben sein könnte, wenn diese ewige Lügerei nicht wäre. Ohne Lüge. Die Möglichkeit, nicht zu lügen, das ist eine sehr reizvolle Situation.“ Dann malt Nawalny ein Land, das unter der Wahrheit aufblüht, und er schließt sein letztes Wort mit dem Satz: „Russland wird glücklich sein!“ Alexei Nawalny war treu bis in den Tod. Er hatte seine Mission gefunden. Was wird unsere Mission sein? Es grüßt Sie herzlich Ihr Volker Gäckle Rektor der IHL und Mitglied der Missionsleitung Editorial 3 Russland wird glücklich sein DIE MISSION DES ALEXEI NAWALNY 1976 2024

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