MISSION weltweit – Ausgaben 2024

MISSION weltweit 3/2024 PAPUA NEUGUINEA 5 ZUM THEMA Nachfolgern und Gemeindegliedern zu beschreiben. Sie alle sind Kinder Gottes – über Ländergrenzen, Ethnien und Privilegien hinweg, und wir dürfen Teil dieser weltweiten Geschwisterschaft sein. So ist es uns eine Ehre, wenn wir in PNG als „brata bilong mi“ (mein Bruder) oder „susa bilong mi“ (meine Schwester) angesprochen werden. Vergebung unter Geschwistern Jahrelang hatte ich einen Konflikt mit einem meiner Brüder und seiner Frau. Dann wurde mir bewusst, dass ich auch selbst schuld bin an der Situation. Gott sprach deutlich mit einem Bibelvers (1. Johannes 4,20) zu mir: „Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, der kann nicht Gott lieben, den er nicht sieht.“ Ich war damals drauf und dran, Missionar zu werden – und hatte dennoch Stress mit meinem Bruder. Gott gab mir die Kraft, dass ich ihn und meine angeheiratete Schwester unter Tränen um Vergebung bat und wir neu anfangen konnten. Freunde kommen und gehen, Geschwister bleiben. Blut ist dicker als Wasser. Jesu Blut, das uns zu Kindern Gottes und damit zu Geschwistern macht, sorgt auch dafür, dass wir als Schwestern und Brüder leben können: Geschwisterschaft mit Liebe und Streit. Mit Vergebung und Hoffnung. Mit Eintracht und anderer Meinung. Mit Einheit in Vielfalt. Gottes Verheißung für Eintracht In Johannes 17,20–21 betet Jesus für seine Jünger und Nachfolger: „Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, dass sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, auf dass die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.“ Jesus bittet nicht nur um Einheit, er verheißt durch die vorgelebte Einheit, dass die „Welt glauben“ wird. Eine der größten Herausforderungen von Missionaren ist die fehlende Einheit. Immer wieder sind wir damit konfrontiert, erleben aber Gott sei Dank, wie wir als Geschwister wachsen und uns vergeben können. Auch wenn das nicht immer angenehm oder einfach ist. Das haben wir besonders im vergangenen Jahr erlebt, als es Stress und Konflikte im Team gab, aber auch Vergebung. Folgende Feststellung ist empirisch nicht völlig belegt, ist aber nicht von der Hand zu weisen: „Der häufigste Grund, warum Missionare das Feld verlassen, ist ein Konflikt mit anderen Missionaren.”1 Vielleicht ist der Kampf um die Einheit – ob in Missionarsteams, in Gemeinden, ob hier in Neuguinea, in Europa oder weltweit – FOTOS: SEBASTIAN PROSS 1 „ Regretfully, the number one reason [for missionaries leaving the field] is due to conflict with other missionaries.“ Paul Akin, The number one reason missionaries leave the field, https://www.baptistpress.com/resource-library/news/the-numberone-reason-missionaries-leave-the-field/ „[...] of the 5.1% of missionaries who leave the field every year, about 71% of those leave for preventable reasons.“ William D. Taylor, Too Valuable to Lose (Pasadena: William Carey Library, 1997), 13. deshalb so heftig, weil es diese besondere Verheißung gibt! Eine amerikanische Missionarin sagte einmal zu uns: „Missionare sind wie Kompost. Wenn man zu viele auf einen Haufen setzt, stinkt es. Wenn man sie schön verteilt, bringen sie viel Frucht.“ Vielleicht trifft das nicht nur auf Geschwister in der Mission zu? Betet ihr mit für Eintracht in unseren Missionarsteams? Dass wir eins sind mit Gott und miteinander, sodass die Welt Gott sieht? Und betet ihr weiter mit, dass Gemeinden in PNG und weltweit eine Einheit sein können und Menschen auch dadurch zum Glauben finden? Getreu dem oben erwähnten Gebet von Jesus! Sebastian Proß Besuch bei Pastor Simeon und seiner Kernfamilie. Sie gehören zum Stamm der Arowe und leben in Leim, einem Dorf auf Westneubritannien Brüder einträchtig beieinander: Die PNG-Missionare bei einem Rugby-Spiel

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